Erstellt am: 14. 1. 2014 - 06:00 Uhr

Himmel, Arsch & Zwirn von Österreich!

Der Protestsongcontest 2014 geht in Runde zwei. Wir haben 25 Gewinnerinnen! Alle Songs, alle Infos, ein paar Ankündigungen.

Die Vor-Vor-Jury hat getagt und entschieden. 25 Lieder aus 155 Einsendungen auszuwählen ist nicht ganz leicht, selbst wenn man die augenscheinlich nicht passenden Songs schon in Runde eins des Durchhörens aussiebt. Heuer war erfreulicherweise kein fremdenfeindliches Lied dabei, dafür eine Anti-Puber-Strophe - ein ganzer Puber-Song wäre ein Fixstarter gewesen. Große Hoffnungen sind leider vergeblich in das Anti-Windkraft-Lied gesteckt worden. Und um vier weitere Songs tut es mir furchtbar leid, weil die Stimmen zwar schön, die Lieder aber leider schlecht oder Themenverfehlungen waren.

Radio FM4

Und wir warten immer noch auf die Protestsongs gegen den Protestsongcontest und gegen FM4. Ehrlich: Wenn da einmal etwas Gutes kommt, ist es fix dabei!

Hier also sind die 25 Protestlieder 2014, wie immer gereiht nach dem Zeitpunkt des Eintreffens:

Pascal Optional

"Egal" war irgendwie das Jahresthema, dieser Rap ist unter diesen Liedern das wütendste.

Damenkapelle

Acht Damen, die sich lieber langweilen als zu arbeiten. Einfach und wahr.

Rainer von Vielen

Da kehrt jemand zu seinen Wurzeln zurück! Mit einem allgemeinen, fröhlichen Protest frei nach Stéphane Hessel:

Vogelmayer

Ein durchaus nicht unrealistisches MitarbeiterIngespräch in einem krisengeschüttelten mittelständischen Unternehmen.

Boxer John

Ein klassischer Protestsong, schön und traurig.

Axel Bloom

Überaus gesellschaftskritische Kapitalismuskritik. Denken wir mal alle drüber nach: Nur "Wer nichts hat kann nichts verlieren."

FS2

Die neuen Anzüge des altbekannten Protestsongcontest-Duos sind im Muster des Testbildes gehalten. Das finden wir geil, hat aber nichts mit dem Weiterkommen zu tun.

Gschaftlhuber

PolitikerInnenzitate ziehen immer und das ist ein Best-Of der letzten Zeit. Die Melodie erinnert mich irgendwie an Jazz Gitti. Keine Ahnung warum.

There Is Something To Be Learned

Da hat sich jemand einmal wirklich Gedanken gemacht und bringt sehr aktuellen Protest.

Dawa

Eine Messerspitze Verstörung, ein Teelöffel treibender Beat und die Botschaft durch ein Geschirrtuch sickern lassen.

S.P.O.T.S.

Wir brauchen endlich eine Impfung gegen gutgemeinte Ratschläge.

Next.next.finish

File corrupt.

Matthäus Bär und Die Little Hipster Band

Endlich ein guter Protest gegen das Richtige. Und Eltern.

Sepp Österreicher

Ein alter PSC-Bekannter schlüpft in die Rolle eines modernen Herrn Karl.

Er Ist Tot, Jim

Diese Redshirts kennen wir auch schon, diesmal sprechen sie für das Prekariat.

Goldeswert

Tanzen gegen ja was jetzt eigentlich. Egal: Alarm!

Tamara Trombitas

Postdemokratie quo vadis?

Enduring Freedom

Eine irgendwie hilflose Einladung an Flüchtlinge.

Sól

Eine Verallgemeinerung, zugegeben, aber gut argumentiert.

Made Im Speck

Die Hymne der Großen Koalition. Bloß wer ist Beauty und wer Beast?

The Devils Empire

Blöder Titel, guter Protest.

Fight Rap Camp

Man muss nicht französisch oder türkisch können, um zu verstehen, worum es geht.

Die Schläfer

Was so ein kleiner Versprecher alles Auslösen kann. Das kleine Wörterl Servus hat ja auch noch eine Bedeutung. Baba.

Jatzek.Raber.Schmoelz

Eine Fluchtgeschichte.

Die Anstaltskinder

Vergangenes Jahr ex aequo zweite, heuer wollen sie ein Reset. Von allem.

Wie geht's weiter?

Am 24. Jänner gibt es die große Vorausscheidung: Alle 25 Lieder an einem Abend, mit Jury und charmant präsentiert von Hannes Duscher und Roli Gratzer. Das alles bei freiem Eintritt im der faschinglich geschmückten Saal des Hauses der Begegnung Rudolfsheim-Fünfhaus in der Schwendergasse 41 in Wien. Beginn: 19.30 Uhr

Und am 12. Februar treten die Top 10 dann wie immer ab 20 Uhr im Rabenhof Theater miteinander an, diesmal mit ein paar Änderungen: Erstmals wird Michael Ostrowski durch den Abend führen und ebenfalls erstmals wird es einen 7. Juror geben: Euch. Mehr sei aber noch nicht verraten.