Erstellt am: 7. 1. 2014 - 16:39 Uhr
Was lauert hinter der Ecke?
Helix
Der Sci-Fi-Channel startet mit einem neuen Prestigeprojekt namens "Helix". Ein aufwändig gemachter Sci-Fi-Thriller, der ein Spezialeinsatzkommando auf eine Forschungsstation in die Arktis führt, um dort ein hochgefährliches Virus zu bekämpfen. Die Show zeigt uns überdeutlich, dass sie weiß, dass es schon vor ihr Science-Fiction gegeben hat, und scheint vor allen Dingen an einen Klassiker der Klaustrophobie angelehnt zu sein: "Alien" von Ridley Scott. Neben dem Versprechen von Höchstspannung werden in "Helix" - natürlich möchte man fast schon sagen - auch "philosophische" Themen (mit der Genetik experimentieren, Gott spielen etc.) angedacht. Sieht gut, wenn auch kurzlebig aus.
Intelligence
Solide Action-Unterhaltung mit einem Touch Mystery und einem Funken Humor verspricht eine neue Show auf CBS: "Intelligence" mit Josh Holloway in der Hauptrolle, bekannt als liebenswerter Hallunke Sawyer aus "Lost". Holloway spielt eine Art modernen 6-Millionen-Dollar-Mann, einen Super-Agenten, mit Computer im Kopf und Zugriff auf alle Netzwerke der Welt.
Der Witz an der Sache: Trotz aller Technologie und Hyper-Intelligenz ist der Agent eben doch noch - wait for it - Mensch geblieben, mit all seinen Launen und Unzuverlässigkeiten. Das übliche Buddy-Comedy-Element, das sich aus Sticheleien mit einer ambitionierten Kollegin und der ständig in der Luft hängenden Vorahnung amouröser Verwicklungen ergibt, wird freilich ebenfalls gut herausgearbeitet. Erwartbar: Verschwörungen in den höchsten Kreisen, das Auftauchen von verlorengeglaubten Vater- oder Mutter-Figuren, die alle Probleme der Welt lösende Antwort auf die Frage: Was bedeutet das eigentlich, Mensch-sein? Vermutlich keine Revolution, aber ein ziemlicher Charme-Bolzen ist er halt schon, der Holloway.
The Red Road
Der Sundance Channel geht nach dem großartigen Slowcore-Drama "Rectify" im letzten Jahr mit seiner zweiten komplett eigenständig entwickelten Produktion ins Rennen: "The Red Road", eine ebenfalls Unbehagen versprechende Show über das triste und graue Leben eines Sheriffs, die Probleme mit seiner Familie, Alkoholismus, Gewalt und die viel zu selten beleuchteten Lebensbedingungen der Native Americans in den heutigen USA. Mit dabei: Jason Momoa, allseits beliebt als Khal Drogo in "Game Of Thrones", Lisa Bonet und die tatsächlich ganz und gar bewundernswerte Julianne Nicholson, die bislang beispielsweise in "Boardwalk Empire" und "Masters of Sex" in Nebenrollen glänzte und mit "The Red Road" hoffentlich etwas mehr verdienten Ruhm einfahren wird können.
True Detective
Das voraussichtliche Highlight der kommenden Saison dürfte aber wieder einmal von HBO kommen: Der Thriller "True Detective", eine für die erste Staffel auf acht Episoden angelegte, sogenannte - ähnlich wie "American Horror Story" - "Anthology Show". Will heißen: Sollte es eine zweite Staffel geben (wovon auszugehen ist), so wird dann da - eventuell unter Aufrechterhaltung einiger personeller Querverbindungen - mit neuer Cast eine neue Geschichte erzählt werden, die bloß ein vager thematischer Rahmen mit den anderen Seasons verbindet.
Season 1 von "True Detective" verheißt derweil schon kunstvoll konstruierte Gänsehautmomente: Matthew McConaughey, dem sich hier in gewohnter Manier die Wörter in allerfeinstem Slur kaugummiförmig aus dem Munde ziehen, und Woody Harrelson sind als Cops in einem in düsteren Blau-, Braun- und Honig-Tönen gehaltenen Louisiana einem Killer - oder mehreren? - auf der Spur. Sensationelle Schauwerte, tote - gar ausgestopfte! -Tiere, bedeutsam angerichtete Geweihe und mysteriöse Schnitzeljagden inklusive. "Das Schweigen der Lämmer" und "Hannibal" lassen grüßen.