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Trishes

Beats, Breaks und Tribe Vibes - oder auch: HipHop, Soul und staubige Vinyl-Schätze.

28. 12. 2013 - 14:04

Gettin' Lucky, Again

Das Jahr, in dem Pharrell zweifelnde Musikindustrie-Tölpel mit großen Hits Lügen strafte.

Rewind 2013

Der FM4 Jahresrückblick

Pharrell Williams

Was für einen Unterschied ein Jahr machen kann! Im Herbst 2012 bot sich Pharrell Williams dem Sänger Mayer Hawthorne, objektiv gesehen einige Dutzend Stufen unter ihm auf der Karriereleiter, als Produzent für einige Songs auf dessen neuen Album an. Mayer war hellauf begeistert, die Leute von seiner Plattenfirma aber scheinbar weniger: "Pharrell hasn't had a hit record in ten years!", sollen sie auf diese Pläne geantwortet haben. Why do you wanna work with him?"

Die Songs, die Pharrell schließlich trotzdem für Mayer Hawthorne produzierte, fügten sich zwar in dessen drittes Album Where Does This Door Go sehr schön ein, sollten aber gemessen am Rest seines Oeuvres vergleichsweise wenig wahrgenommen werden.

Bonus-Beats: Top 5 Pharrell/Neptunes Produktionen

1. Drop It Like It's Hot
2. Grindin'
3. Skrung Owt
4. Light your Ass On Fire
5. That Girl

Da war zum Beispiel Blurred Lines, das dem ebenfalls schon abgeschriebenen R&B-Sänger Robin Thicke noch einmal einen richtig großen Sommer-Hit bescherte - auch wenn die starke Anlehnung an Marvin Gaye’s Got To Give It Up bis heute die Gerichte beschäftigt.

Den bei weitem größten Impact hatte aber bestimmt Pharells Kollaboration mit dem französischen Duo Daft Punk. Für ihre Random Access Memories-LP war er an der Seite der Disco-Legende Nile Rodgers für die herausstechenden Songs verantwortlich, nicht zuletzt den hedonistischen Ober-Hit Get Lucky aber auch Lose Yourself To Dance.

Trotz all der Pop-Erfolge blieb Williams seinen HipHop-Wurzeln aber weiterhin treu, mit Produktionen für seinen alten Freund Pusha T, Südstaaten-Rapper 2 Chainz oder den kalifornischen Teenage Angst Poeten Earl Sweatshirt.

Aber auch auf dem alle Jahresrückblicke übertölpelnden Überraschungs-Album von R&B-Königin Beyonce war Pharrell natürlich vertreten - beziehungsweise lieferte er mit Blow sogar einen der besten Tracks ab.

Egal was die Musikindustrie-Menschen also letztes Jahr über Pharrell Williams dachten: Sie lagen falsch! Bei den kommenden Grammy Awards ist Williams sieben Mal nominiert, unter anderem als Produzent des Jahres. Und sein 2014 kommendes Solo-Album lässt sich mit dem Gassenhauer Happy auch schon wieder vielversprechend an.