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Christian Lehner Berlin

Pop, Politik und das olle Leben

25. 12. 2013 - 09:02

Ein Jahr durch die Linse

NYC-Slides. Afropunk Fest, Lou Reed Memorial, Breaking Bad Ausstellung u.v.m.

Rewind 2013

Der FM4 Jahresrückblick

Februar: Kältewelle

Jack Frost kam mit eisigem Hauch und bescherte der Stadt die kältesten Temperaturen seit zwei Jahren. Es war so zapfig, dass sich rekordverdächtige neun Tage lang kein Mörder vor die Tür wagte.

Februar: No Curry in Little India

„Queens ist der ethnisch vielfälltigste Stadtteil New Yorks, vielleicht sogar der Welt“, sagt Hari Kondabolu. Der Stand-Up-Comedian ist in Jackson Heights aka „Little India“ aufgewachsen. Die Neighborhood befindet sich im Herzen von Queens. „Früher sind bloß Einwanderer aus Indien zugezogen, so wie meine Eltern, doch mittlerweile leben Menschen aus ganz Südasien hier.“

Ein Jahr durch die Linse:

2009
2010
2011
2012

April: Truckerfantasien

Die Trucks sind schön, monströs und stets verlassen. Sie sind die Zugmaschinen des amerikanischen Güterverkehrs und ich habe noch nie einen von diesen hier in Bewegung gesehen. Der Grund, warum sie am Kosciuszko Pool in Horden parken, ist sicher profan. Ich will ihn aber gar nicht wissen. So viel Burt Reynolds muss sein.

Mai: Wo der LCD-Professor unterrichtet

Die Lectures der Red Bull Music Academy, die den jeweils zwei Teilnehmergruppen in einer Art Hörsaal angeboten werden, wurden heuer von Kapazundern wie Blondie, Giorgio Moroder, Brian Eno und Q-Tip bestritten. Hands-On-Studiolehrgänge, Demonstrationen und Talks kamen u.a. von Ex-LCD-Soundsystem-Frontmann James Murphy oder dem Electronic-Wiz-Kid Four Tet.

Juli: Was kann Punk 2013?

In Brooklyn geht es aufgrund eines immer heißer werdenden, hochkapitalisierten Immobilienbooms zunehmend um pyhsische Freiräume und ihre Benutzung jenseits kommerzieller Interessen. Das DIY-Netzwerk um Figuren wie Todd P und Clubs wie Death By Audio, Silent Barn oder Live @ Shea Stadium funktioniert als Schattenreich, Alternative und natürlich auch als Kompendium zur mittlerweile durchkommerzialisierten Hipster-Szene und Veranstalterkonglomeraten wie „The Bowery Presents“.

August: Walter Whites Unterhosen

Da stehe ich also vor der mittlerweile wohl berühmtesten Unterhose der Fernsehgeschichte. Das Exemplar „Opas Liebestöter“ hängt gesichert in einer Glasvitrine des Museum Of The Moving Image im New Yorker Stadtteil Queens. Es handelt sich um Walter „Heisenberg“ Whites Untergatti. Das Ding ist riesengroß. Angst!

August: Afropunk Festival 2013

Während eine Meile vom Afropunk Fest im neu errichteten Barcleys Center die MTV Music Awards Brooklyn pompös aber lieblos zur Kulisse für den üblichen Rambazamba degradierten, rollte das Afropunk Fest am Sonntag die zweite Garnitur des hochkarätigen Festival-Line-Ups aus u.a. mit Chuck D, Questlove, Living Colour, Danny Brown und den White Mandingos.

November: Running Bananas

Der NYC-Marathon lockt jedes Jahr die ausgefreaktesten Läufer des Erdballs in die City und die bekommen zwischen Staten Island und Central Park eine knapp 26 Meilen lange Bühne für ihre hechelnde Gaudi. Die diesjährigen Highlights: ein halbnackter Porno-Schautzer, ein Azteken-König und ein dribbelnder Basketball-Spieler

November: Good Bye Lou

"Lou hätte sich schief gelacht", raunt mir eine Downtown-Veteranin, in der Hand eine Vintage-Kamera, zu. "Hunderte New Yorker, die sich gegenseitig fotografieren." Stimmt. Sogar Laurie Anderson hat eine Spiegelreflex geschultert. Sie lächelt, wie man nur lächeln kann, wenn man gelernt hat, loszulassen. Sie lächelt wie eine Zen-Meisterin.