Erstellt am: 5. 2. 2014 - 00:58 Uhr
Inside Bangui's Flüchtlingslager
Abwärtsspirale
Reportage vom 16.12.2013 aus Bangui: Über 400 Tote, eine halbe Million Vertriebene. Und keine Lösung in Sicht. Die humanitäre Krise in Zentralafrika läuft aus dem Ruder.
Die Zentralafrikanischen Republik versinkt seit dem Putsch der Seleka-Rebellen im März 2013 im Chaos. Erst vor kurzem sind bei Kämpfen zwischen Muslimen und Christen nach Polizeiangaben mehr als 70 Menschen getötet worden. Fast eine Million Menschen sind wegen der Kämpfe auf der Flucht - das ist ein Fünftel der Bevölkerung.
In den Flüchlingslagern der Hauptstadt
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Ein Junge verkauft Feuerholz in dem Flüchtlingslager neben dem Flughafen. Über 20.000 Menschen haben hier Zuflucht gesucht. Viele haben seit fast zwei Wochen kein Dach über dem Kopf und leiden unter den starken Regenfällen.
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In "Boeing", einem Teil des Flüchtlingslagers, das sich um einen Hangar am Flughafen befindet, suchen Menschen Schutz vor der brennenden Sonne untertags und den nächtlichen Regenfällen.
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Jugendliche im IDP(internally displaced people)-Camp nahe der St. Paul Kathedrale, der katholischen Erzdiözese in Bangui. Viele haben den Kontakt zu ihren Verwandten verloren und haben angesichts der fragilen Sicherheitslage Angst, nach ihnen zu suchen.
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Die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) warf den Vereinten Nationen in einem offenen Brief vor, bei der Antwort auf die Krise in der Zentralafrikanischen Republik versagt zu haben. Obwohl der Ernst der humanitären Lage absehbar gewesen sei, habe die UN auch nach den jüngsten Gefechten langsam und ineffezient reagiert.
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Ein Cargo-Flugzeug angemietet durch die UN brachte vergangenen Freitag 77 Tonnen Hilfsgüter, vorwiegend Lebensmittel und Medikamente. Nur wenige Meter und ein Stacheldrahtzaun teilt die Bevölkerung von der Rollbahn.
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Für 100 zentralafrikanische Franc (XAF) - umgerechnet 20 Eurocent - kann man sein Handy aufladen. Innerhalb weniger Tage sind die Hauptwege in den Lagern zu kleinen Märkten herangewachsen.
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Ausrangierte Propellermaschinen dienen in "Boeing" einem Teil des Flüchtlingslagers als Unterschlupf. Die Hauptzufahrt ist von französichen Truppen mit Panzern abgeriegelt. Kommt man über eine Seitenstraße, wird man nicht kontrolliert. Kopfweh für Sicherheitsexperten.