Erstellt am: 11. 12. 2013 - 16:21 Uhr
FM4 Extraleben: Zukunft
Weiss
Es geziemt sich für Journalisten ja normalerweise nicht, in die Rolle der Prophetin und des Propheten zu schlüpfen. Aber mit all den Dingen, die rings um uns im Bereich digitale Welten und Computerspiele gerade passieren - neue Konsolen, experimentelle Interfaces wie Oculus Rift oder das interaktive Wasserdisplay - können wir nicht anders, als uns in diesem FM4 Extraleben der Zukunft zu widmen. Videospielerinnen und Videospieler sind ja von Grund auf gut mit Neuem und Zukünftigem vertraut, sind ja Games rein geschichtlich stark mit Technologie, Fortschritt und Veränderung verbunden. Jedes Spiel ist anders, als das, was du vorher oder gestern gespielt hast.
Die dunkle Seite dieser Zukunftsorientierung liegt im Abwerten des bereits Vorhandenen. Games-Magazine mit ihrer Fixierung auf das Kommende, Neue und Angekündigte haben es in die DNA der Vielspieler/innen festgeschrieben, dass Computerspiele kurz nach ihrem Erscheinungsdatum schnell wieder uninteressant werden. Die Sehnsucht nach den Dingen, die (noch) nicht da sind, übertrifft manchmal den Spaß an dem, was vor einem liegt. Man kennt das ja auch aus vielen Bereichen des Lebens.
Wie spielen wir in der Zukunft?
Spielezukunft zum Lesen:
An anderer Stelle widmet sich die aktuelle Ausgabe des famosen Games-Kultur-Reader WASD ebenfalls dem Thema Zukunft.
Früher hat man 1000 Schilling oder 70 D-Mark für ein neues Spiel ausgegeben und daran dann wahlweise für eine Weile Freude daran gehabt oder sich darüber geärgert, für so einen Mist so viel Geld ausgegeben zu haben. Jedenfalls war das gekaufte Spiel (unabhängig von der technischen und spielerischen Qualität) in dieser Form fertig und vollständig, und das ist etwas, das heute immer weniger oft der Fall ist. Spiele werden zunehmend in Einzelteile zerlegt und fragmentiert. Das muss nicht zwingend eine negative Entwicklung sein, man denke nur an episodische Spieleserien wie etwas das vielerorts gepriesene "The Walking Dead".
Das Modell "Free to play" bleibt hingegen ambivalent. Gratis spielen und für einzelne Dienste und Dinge in einem Spiel Minibeträge zu verlangen, ist eine Sache. Wie man die Details anlegt, ist eine andere und entscheidet oft darüber, ob man schnell in einem Shitstorm untergeht oder sich finanziell gesund stößt. Fordert ein Spiel zu aufdringlich Geld, ist das meist keine gute Idee. Sich Spielerfolge kaufen zu können, ist in einigen asiatischen Ländern akzeptiert, im Westen eher nicht. Kostet ein Spiel schon beim Kauf 60 Euro, will man in der Regel später nicht nochmal für das selbe Spiel Geld ausgeben. Welcher Zugang wird sich künftig durchsetzen? Fest steht: Mathematiker/innen und Psycholog/innen werden künftig auch mehr Jobs in der Games-Branche finden.
Womit werden wir unsere Spiele steuern?
FM4 Extraleben #3: Zukunft
Mittwoch, 11. Dezember 2013, von 21 bis 22 Uhr und danach sieben Tage im Stream.
Er liegt seit unserer Kindheit immer wieder in unseren Händen und seither hat sich im Wesentlichen nichts daran geändert. Die Rede ist vom klassischen Game Controller, wie man ihn schon von den "Game & Watch"-Geräten und dem alten Nintendo Entertainment System kennt: Ein Steuerkreuz, ein paar Knöpfe, fertig. Im Laufe der Jahre sind Analogsticks für die Daumen und noch viel mehr Knöpfe dazugekommen. Und die Controller sind weitgehend kabellos geworden. Aber sonst?
Das FM4 Extraleben sucht in dieser Folge nach Innovation und Zukunftsträchtigem in vorhandenen Spiele-Interfaces und sieht sich natürlich auch an, mit welchen, aus heutiger Sicht noch experimentellen, Steuergeräten wir die Games der Zukunft spielen könnten. Die Extralebenden Conny Lee, Rainer Sigl und Robert Glashüttner schauen in ihre Glaskugeln und befragen das Orakel.