Erstellt am: 11. 12. 2013 - 17:02 Uhr
Hip Hop Lesekreis Danny Brown
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Alle Geschichten aus dem HipHop-Lesekreis auf einen Blick
Danny Brown sieht nicht nur aus wie eine Version des Grinch, er hat angeblich - weil ihm seine Mom als erstes Buch Dr.Seuss geschenkt hat - auch in Reimen zu sprechen begonnen. Er strotzt vor koboldhafter Smartness und seine Sprachlogik und die Kausalketten die er bildet, scheinen einen ganz eigenen Weg zu gehen und ihn sogar bis in Bob Dylan Videos zu führen. Danny Brown ist ein großes Geschenk für Freundinnen des gereimten Wortes.
danny prow press photo
Er gehört, wie ein österreichischer Ex-Kanzler sagen würde, zur Internetgeneration. Ganz viele Informationen und Referenzen aus allen Ecken und Enden des digital ins Unendliche gewachsenen Universums treffen in seiner Welt aufeinander. Die Frage der Authentizität ist bei Danny Browns Gesichten nicht wichtig, weil er als Figur glaubhaft ist. So wie Comics nicht wahr und real sein müssen und trotzdem immens viel über die Welt in der wir leben vermitteln können.
Danny Brown erzählt zum Beispiel biographische Geschichten so: "I always told myself I was going to be a rapper my whole life. I was selling drugs since that’s what all my friends were doing. And it was kind of like something to rap about maybe."
In anderen Interviews erzählt er, dass seine Mama, die bei einem Autohersteller in Detroit gearbeitet hat, fünf Häuser besitzt, "And I’m kind of not really gangster like that."
Aus welchen Gründen auch immer: Seine kurze Karriere als Drogendistributor und seine anhaltende Affinität zu Substanzen schlagen sich textlich seit seinem 2010 erschienenen Debüt Album "The Hybrid" nieder.
2011 erscheint mit "XXX" Danny Browns zweites Album, eine Art Clockwork Orange auf MDMA, als Gratis-Download beim New Yorker Label Fools Gold. Als Hauptinspirationsquelle nennt er damals Joy Division und seit XXX ist Danny auch der Liebling der nicht auf Hip Hop spezialisierten globalen Hype-Maschinen.
Im Oktober diesen Jahres erscheint Old. Der Hip Hop Lesekreis hat sich die düsterste Nummer aus dem psychedelischen Gebräu gefischt. Kein an der Grenze zur Psychose bouncender Molly Party Rap sondern finstere Erinnerungen quälen Danny auf Torture, der Nummer mit der sich der Hip Hop Lesekreis bestehend aus Adia Trischer, Mahdi Rahimi, Ole Weinreich und mir diesmal beschäftigt.