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Paul Pant

Politik und Wirtschaft

4. 12. 2013 - 18:11

Bildung, fast für alle

Flüchtlinge jenseits des Pflichtschulalters haben es im österreichischen Bildungssystem oft schwer. Wir suchen Spenden für den Verein PROSA, der jungen AsylwerberInnen hilft.

Jeder zehnte Asylantrag wurde im vergangenen Jahr in Österreich von einem unbegleiteten minderjährigen Flüchtling gestellt. Also von einer oder einem unter 18-Jährigen. Sie sind alleine geflüchtet oder wurden von ihren Eltern aus Krisenländern weggeschickt. Dazu kommen noch jene Jugendlichen, die mit ihren Eltern nach Österreich kommen. Die Anzahl der jugendlichen Flüchtlinge ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Das stellt die NGOs und Behörden vor neue Herausforderungen, sagt Asylexperte Heinz Fronek von der Asylkoordination; besonders im Ausbildungsbereich und in der Frage nach Zugang zum österreichischen Bildungssystem.

Kind vor Tafel zeigt auf

APA/Helmut Fohringer

Seit 2007 kommen die meisten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge aus Afghanistan, gefolgt von Pakistan und Somalia.

Minderjährige Flüchtlinge, die noch im schulpflichtigen Alter sind, haben den einfachsten Zugang zum heimischen Bildungssystem. Sie können, sobald sie einer Versorgungseinrichtung zugewiesen wurden und in der sogenannten "Grundversorgung" sind, eine öffentliche Schule besuchen. Allerdings fehle dort oft die spezielle Unterstützung, sagt Heinz Fronek. Dass es oft zu Problemen kommt, wenn die Jugendlichen nicht Deutsch sprechen oder aus Krisenregionen kommen und schwer traumatisiert sind, ist naheliegend.

Mit 16 fangen die Probleme an

Richtig schwierig wird es aber für Jugendliche und junge Erwachsene, die schon 16 Jahre und älter sind - wo also keine gesetzliche Verpflichtung zum Schulbesuch besteht. Für sie stehen nur mehr die Ressourcen der Grundversorgung zur Verfügung, die oft nicht ausreichen.

Anders als für österreichische Jugendliche gibt es nämlich nur wenige Plätze in kostenlosen Kursen und für Bildungsabschlüsse. Denn: die zahlreichen kostenlosen Programme – z.B. die Initiative Erwachsenenbildung an den Volkshochschulen – stehen zuallererst den österreichischen Schulabbrechern und MigrantInnen offen. Erst wenn solche Kurse nicht ausgelastet sind, können auch AsylwerberInnen teilnehmen.

Verschärft hat sich die Situation im vergangenen Jahr paradoxerweise dadurch, dass sich die Qualität der kostenlosen Bildungsangebote verbessert hat. In Wien wurde etwa im Zuge der "Länder-Bund-Initiative zur Förderung grundlegender Bildungsabschlüsse für Erwachsene" die Anzahl der TeilnehmerInnen in den jeweiligen Kursen gesenkt. Gleichzeitig seien die finanziellen Mittel für die Kurse aber gleich geblieben, kritisiert Heinz Fronek. Nun gibt es zwar bessere Kurse aber weniger Plätze und vor allem weniger Restplätze für AsylwerberInnen.

Dass es auch anders gehen kann, zeigt das Beispiel Niederösterreich, so Fronek. Dort springe die Jugendwohlfahrt zumindest bei Minderjährigen unter 18 Jahre ein, wenn das individuelle Ausbildungsbudget der Grundversorgung aufgebraucht ist. Die Jugendwohlfahrt übernimmt dann die Kosten für die Kurse. Laut Fronek sind die Mittel der Grundversorgung zum Beispiel für Deutschkurse generell zu niedrig bemessen:

Flüchtlinge können zwar um bis zu 200 Stunden Deutschunterricht ansuchen, um eine Sprache vernünftig lernen zu können, bräuchte man aber mindestens 600 Stunden, sagt Heinz Fronek. Für Flüchtlinge in Wien, wo es nicht diese Möglichkeiten wie in Niederösterreich gibt, müssen deswegen NGOs wie der Verein PROSA einspringen. Dort unterrichten ehrenamtliche LehrerInnen und erleichtern so manchen jungen Menschen den Weg zum Pflichtschulabschluss.

Spenden für Licht ins Dunkel

FM4 sammelt im Rahmen von Licht ins Dunkel für PROSA - Projekt Schule für Alle. Damit Flüchtlinge nach dem Pflichschulalter weiterhin Zugang zu Bildung haben. Die 45 SchülerInnen von Prosa brauchen dringend Unterrichtsmaterialien: Von Schulbüchern über Zirkel bis zu Geodreiecken und Taschenrechnern. Dazu wünschen sich die Prosa-SchülerInnen und LehrerInnen einen Kopierer, sowie Mittel für Projekte, Lehrausflüge und Veranstaltungen.

FM4 für Prosa

FM4 Club für Licht ins Dunkel
Drei tolle Live-Acts und jede Menge Spitzen-DJs: FM4-Soundparkact des Monats September und Senkrechtstarter Gerard ist mit dabei, dazu Gin Ga, die Dauergäste in der FM4-Rotation, sowie die Newcomer We Walk Walls, die bereits FM4 Artist of the Week waren. Rund um die Live-Acts sorgen FM4-DJs für gute Stimmung.

FM4 Auktionen
In der Woche vor Weihnachten werden Goodies und Exklusives aus dem FM4-Universum versteigert bzw. stellen sich FM4-Persönlichkeiten in den Dienst der guten Sache.

FM4 Stehkalender
Der von FM4-HörerInnen gestaltete Stehkalender steht heuer unter dem Motto „Ein Jahr voller Farbe“ und ist die perfekte Geschenkidee für Weihnachten.

FM4 Comedy-Abend
Sonja & Bernd, Hosea Ratschiller, Hannes Duscher & Roli Gratzer u.v.a. laden zu einem bunten Abend der FM4-Comedy! Eintritt: freie Spende, alle Einnahmen gehen an das FM4 Licht ins Dunkel-Projekt. Am 19.12. im Cafe Else, 1020 Wien.

Spendeninfo

Gespendet werden kann per Erlagschein, Telefon, SMS, Fax sowie per Internet aus dem In- und Ausland.

Per Telefon
Die Spendenhotline für Österreich lautet heuer 0800 24 12 2013. Die Telefonnummer aus dem Ausland lautet +43 1 246 60.

Per SMS
Ein SMS mit dem Spendenbetrag an: 0800 24 12 2013 (Detailauskünfte auf der Servicenummer des jeweiligen Netzbetriebers)

Per Fax
Die Faxnummer +43 1 533 99 55 ist ganzjährig erreichbar. Auf eine Fax-Anforderung wird ein Spenden-Erlagschein zugesendet.

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