Erstellt am: 21. 11. 2013 - 17:17 Uhr
Contemporary, it's oh so temporary
Kurz verliert sich der Sponsor in den Weiten der Savanne. Steppenarzt Daktari, der schielende Löwe Clarence und unser Auto. Übrigens, es sei auch das erste Auto in einem Shooting der britischen Modezeitschrift Vogue gewesen. Der kritischen Modezeitschrift Vogue? Meine Stehnachbarin hat ein Talent zum Falschhören. Dann kommt Schauspielerin Jessica Schwarz in braunen MMM for H&M Stiefeln mit Plexiglasabsätzen auf die Bühne und öffnet das Kuvert. 5000 Euro Preisgeld und der Next Gen Award gehen heuer an: Demelrave, die beiden Diplomanden der Angewandten Emil Beindl und Markus Binder.
Wir Zuschauerchen werden dann ins abgedunkelte Obergeschoß geführt, von einer Kulisse zur nächsten, wo Models in den Outfits der für den Next Gen Award Nominierten schon brav warten. Lebende Bilder, die manchmal wie stumme Theaterstücke aussehen und manchmal wie ein Einbruch ins Puppenhaus. Contemporary, singt meine Nachbarin, it's oh so temporary.
Emil Beindl und Markus Binder haben schon früher im Jahr Editorialpreise (RONDO, INDIE) gewonnen und sind über jeden Cent froh. Wie man hört, wollen sie demnächst nach NYC aufbrechen, um ein (natürlich unbezahltes) Praktikum bei einem anderen Duo zu machen: Proenza Schouler.
Von der Gewinnerin des vorletzten Jahres, Elizaveta Fateeva, verlautet auch nur Gutes: Sie ist inzwischen für die Herrenschuhe des Hauses Lanvin verantwortlich.
Bitte noch einen Partytipp, liebe Demelraver! "Wir empfehlen natürlich das Rhinoplasty am Freitag im Club U, zum Abschluss des Festivals. Das ist auch wild!" Motto: Unit C - Fashion Circus. Zirkustier oder Modegeck, alles geht. Gleich nach den Showas der ebenfalls empfehlenswerten departure fashion night, Freitags im MAK bei freiem Eintritt.
Es ist das letzte Festival for Fashion and Fotography in dieser Form. Warum die bisherigen Verwalter der Förderung, Unit F Büro für Mode, einen unrühmlichen Abgang machen, weiß Irmi Wutscher.