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Robert Glashüttner

Videospielkultur, digital geprägte Lebenswelten.

13. 11. 2013 - 06:05

FM4 Extraleben: Miteinander / Gegeneinander

Schon "PONG", das erste kommerzielle Videospiel, kann man nur zu zweit spielen. Conny Lee, Rainer Sigl und Robert Glashüttner in einer Radiostunde zum Thema Mehrspieler.

Wir sind gemeinsam im FM4 Extraleben. Conny Lee, Rainer Sigl und Robert Glashüttner sprechen über Computerspiele, und in der zweiten Ausgabe des akustischen Computerspielkränzchens soll es eben um die Tatsache gehen, dass es gemeinsam meist mehr Spaß macht oder zumindest herausfordernder ist als wenn man alleine spielt.

Es ist interessant, dass Computerspiele in der Öffentlichkeit oft immer noch mit dem vereinsamten Spieler assoziiert werden, wo doch schon das allererste kommerzielle Videospiel, also "PONG" aus 1972, nur zu zweit gespielt werden konnte. Wobei, man muss fairerweise dazu sagen, dass das auch technische Gründe hatte, denn mit der künstlichen Intelligenz war es damals noch nicht so weit her.

Konsolen-Mehrspieler, LAN oder Highscore-Jagd?

Der koreanische StarCraft-Spieler Flash, der die Augen halb geschlossen hält und entsprechend eine grimmige Mimik hat. Darüber steht "You finished the single player campaign? I finished multiplayer."

LOLDaddy

Es gibt viele Möglichkeiten, wie man gemeinsam oder gegeneinander Computerspiele spielen kann. Heute ist ja fast bei jedem größeren Game, das erscheint, zumindest ein Multiplayer-Modus mit rein gepackt. Das ist zwar manchmal bloße Pflichterfüllung der Entwickler, nicht selten entpuppt sich aber der Mehrspielermodus als die eigentliche Perle, wenn man mit der Einzelspieler-Kampagne schon längst durch ist.

In den meisten Fällen ist es so, dass das Antreten gegen einen Menschen die wesentlich größere Herausforderung ist als gegen den Computer zu spielen. Gute Beispiele dafür sind klassische Fighting Games wie "Street Fighter" oder "Tekken", aber natürlich ist auch im First-Person-Shooter (etwa "Team Fortress 2"), dem Strategiespiel (etwa "StarCraft") oder in jedem anderen Genre die ultimative Herausforderung stets der bessere Spieler.

Kooperativ und aggressiv

Viele wollen aber nicht immer die ewigen Schwanzvergleiche und das gegeneinander Antreten, sondern oft einfach nur Harmonie, Entspannung und ein positives Spielerlebnis. Eine der prominentesten kooperativen Computerspielenserien der letzten Jahre ist eindeutig die Untotenapokalypse aus "Left 4 Dead", wo Menschen gemeinsame Sache gegen computergesteuerte Zombies machen. Doch die Gruppe an Spieler/innen ist immer nur so gut wie ihr schwächstes Glied. Legt es jemand aus der Gruppe auf Chaos an, hilft selbst die beste Vorplanung nichts, wie das mittlerweile legendäre Internet-/Gaming-Meme "Leeroy Jenkins" vor über sieben Jahren eindrucksvoll bewiesen hat.

Ein Bildschirmfoto aus dem Computerspiel "World of WarCraft", eingerahmt in einen schwarzen Hintergrund. Darunter steht "Leeroy Jenkins. At least he has chicken."

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FM4 Extraleben: "Mehrspieler"

Mittwoch, 13. November, von 20-21 Uhr in der FM4 Homebase und danach sieben Tage im Stream.

Passend dazu sind die abgründigen Aspekte im Bezug auf Mehrspieler. Sie treten dann in Erscheinung, wenn es allzu menschlich wird und Neid, Wut, Überheblichkeit, schlechtes Benehmen und Manipulation aufkommen. Wie verhalte ich mich, wenn ich gegen einen viel schlechteren Spieler antrete? Brüllt mein Spielpartner daheim auch immer so rum oder macht er das nur hier, wenn wir vor der Konsole antreten? Kann ich selbst eigentlich gut verlieren oder kann ich mir die spitzen Kommentare dann doch nicht verkneifen, wenn es mal wieder nicht so gut für mich gelaufen ist?

Diskursiv und redselig, aber mit verlässlich guten Manieren wird es jedenfalls in der zweiten Ausgabe des FM4 Extraleben werden, am Mittwoch, 13. November, von 20 bis 21 Uhr.

Zum Nachhören

FM4 Extraleben