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Christina Traar

Sehen, hören, verstehen. Und dann erzählen

7. 11. 2013 - 17:45

IT-Experten hacken vor

In Linz traten zehn IT-Nachwuchstalente aus Österreich gegen zehn aus der Schweiz an. Das Bundesheer schaute zu und machte sich Notizen.

In Design Center Linz drehte sich am 5. und 6. November alles um Sicherheit. Eine eigene Konferenz mit Expertenvorträgen, Essen und angeregten Gesprächen an gedeckten Stehtischen.

Einen Stock tiefer bekommt man davon wenig mit. Im fensterlosen Raum wird hier unter Neonlicht in die Tastaturen gehauen. Hacker brauchen kein Sonnenlicht.

Zehn junge Männer vom Team Österreich stehen auf einer Bühne

Bundesheer/Simader

Team Österreich: Diese zehn Schüler und Studenten konnten sich in der Vorausscheidung qualifizieren

Cyberkampf der Nationen

Der Verein Cyber Security Austria, das Abwehramt und das Kuratorium Sicheres Österreich riefen im Juli zur Cyber Security Challenge 2013 auf. Schüler und Studenten mussten im "Hacker Lab" ihre Fähigkeiten und Beweis stellen. Die besten zehn Österreicher und Schweizer traten am 6. November im Linzer Design Center gegeneinander an.

Zehn Schweizer im einen Raum, zehn Österreicher im anderen, jeweils fünf Schüler und fünf Studenten. Die Augen konzentriert auf die Bildschirme geheftet, sitzen die jungen Männer zwischen Energy-Drinks und Sandwiches und kämpfen ihren virtuellen Kampf. Jedes Team will den Sieg holen. Geht es hier doch um die IT-Ehre – und um Bildungsschecks für die Schüler und prestigeträchtig Praktikumsplätze für die Studenten.

Der Kampf ist jedoch ausschließlich männlich, keine einzige weibliche Bewerberin hat es in eines der beiden Teams geschafft. Woran liegt das? Sebastian vom Team Österreich erklärt sich das so: "Es hätte vielleicht schon Mädchen gegeben, die es geschafft hätten, aber in dem Bereich ist das Interesse auf der Mädchen-Seite scheinbar nicht groß genug."

Junge Männer sitzen vor ihrem Laptop, zwei Herren schauen über ihre Schultern

Bundesheer/Simader

Höchste Konzentration: Im fensterlosen Raum wird programmiert, die Experten schauen über die Schulter.

Romantische Nerd-Atmosphäre à la „The IT Crow“ sucht man in Linz vergebens. Keine missmutigen IT-Experten mit dicken Brillen und wandfarbenem Hautton, sondern motivierte, junge Männer, die ihr Können im Team unter Beweis stellen wollen. Hie und da tauscht man sich mit Sätzen aus, bei denen ein Laie außer "und" oder "aber" kaum ein Wort versteht. Ein eigener Code für das Reden über Code.

Kopf lüften

Am Donnerstag Abend wird das Siegerteam gekürt. Was aber alle 20 Finalisten sicher bekommen, ist ein eigener Laptop. Kein schlechter Trostpreis, auch wenn natürlich der Sieg das Ziel ist.

Von 8:30 bis 17:00 waren die jungen IT-Profis am Werk. Neben den gelösten Aufgaben galt es am Abend die Ergebnisse möglichst einfach und verständlich vor Publikum zu präsentieren. Das macht immerhin ein Drittel der Gesamtwertung aus.