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Trishes

Beats, Breaks und Tribe Vibes - oder auch: HipHop, Soul und staubige Vinyl-Schätze.

28. 10. 2013 - 20:00

"Four gold chains like I’m Sha-Shabba Ranks"

A$AP Ferg mit einer Hommage an den jamaikanischen Dancehall-Star der 1990er? Ein klarer Fall für den HipHop-Lesekreis.

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Während A$AP Rocky diesen Sommer auch die europäischen HipHop-Festivals abgeklappert hat, brachte sein High School-Freund A$AP Ferg mit Trap Lord sein erstes Album heraus. Es ist das ein weiteres musikalisches Lebenszeichen des A$AP Mob, eines aufstrebenden Kollektivs junger Rapper und Produzenten aus Harlem, New York, die ihre musikalische Wurzeln mehr im Südstaaten- und Westcoast-Rap sehen als im Sound der Geburtsstadt des HipHop. Dementsprechend gibt es auf Trap Lord viele wummernde 808er-Beats zu hören und darüber Fergs Singsang-Rap.

ASAP Ferg mit Tuch am Kopf

ASAP Ferg

Kein Wunder, dass sich New Yorker Legenden wundern: Mit "ihrem" klassischen HipHop hat die Musik von A$AP Ferg nur noch marginale Ähnlichkeiten. Aber auch das ist logisch, nachdem auch aus den HipHop-Radios der East Coast Metropole, wie im Rest der USA, in den letzten Jahren vor allem Musik aus Atlanta, Memphis und Houston boomte. Dabei hätte auch Ferg direkte familiäre Verbindungen in die New Yorker Vergangenheit: Sein Vater designte unter anderem das Logo und Shirts für Puff Daddys Bad Boy Records. Auch Young Ferg hatte bereits ein Modelabel, bevor er sich voll auf Rap konzentrierte. Dementsprechend modisch aufgeladen sind auch seine Videos.

Der melodische Flow und die nasale Stimme von A$AP Ferg wecken Assoziationen mit B-Real von Cypress Hill oder den Bone Thugs N Harmony. Und tatsächlich hat Ferg sowohl den legendären MC aus LA als auch die Crew aus Cleveland eingeladen, auf seinem Album mitzurappen - ebenso wie die Moshpit-Rapper Onyx aus Jamaica, Queens.

Während viele der Gastverse auf Trap Lord also als Verbeugung vor alten Helden gedeutet werden könnten, ist das Album musikalisch fest im Hier & Jetzt verwurzelt. Produzenten aus seinem näheren Umfeld, deren Namen man großteils noch nie gehört hat, legen A$AP Ferg sein instrumentales Fundament aus tiefergelegten 808er Drums und großteils düsteren Sounds. Der einzige auch nur ansatzweise partytaugliche Track ist Shabba:

Warum dieses Stück den Namen des jamaikanischen Dancehall-Stars Shabba Ranks trägt, dessen größter Hit in den Charts war, als A$AP Ferg und auch Rocky gerade mal vier Jahre alt waren, erschließt sich nicht auf ersten Blick. Einerseits geht es natürlich um dessen Vorliebe für Goldschmuck, andererseits scheint aber auch sein greller Früh-90er Style für die jungen New Yorker ein Vorbild gewesen zu sein...

Walk in this bitch with the new Wang, looking like Liu Kang

Der HipHop-Lesekreis, bestehend aus Natalie Brunner, Mahdi Rahimi, Ole Weinreich und meiner Wenigkeit, auf der Suche nach Antworten:

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