Erstellt am: 21. 10. 2013 - 16:58 Uhr
We Walk Walls
Alle FM4 Artists Of The Week auf einen Blick: fm4.orf.at/artistoftheweek
Vor circa genau einem Jahr haben sich We Walk Walls gegründet. Das ist also noch nicht sehr lang her, wie können die schon so gut sein? Das lässt sich vor allem dadurch erklären, dass alle vier zuvor schon andere musikalische Projekte hatten. Die drei Burschen in der Band haben sogar schon teilweise gemeinsam musiziert bevor sie Patricia ins Boot geholt haben, eigentlich nur als Keyboarderin: "Aber da Patricia ja auch gesanglich so talentiert ist, wären wir ja unsere eigenen Feinde, wenn wir das nicht nützen würden."
Ceremonies
We Walk Walls
So hat sich vieles eher zufällig ergeben und nun gibt es zwei Stimmen an vorderster Front, die sich herrlich ergänzen. Auch die musikalische Richtung der Band war ursprünglich noch nicht ganz klar, da wurde erst zu viert im Proberaum daran herumgefeilt, bis "Ceremonies" geboren wurde. "Das Zeremonielle kann man feierlich interpretieren, wird aber auch oft mit traurigen Anlässen in Verbindung gebracht und bringt unsere Musik gut auf den Punkt."
Doch die Bandbreite an Gefühlen auf "Ceremonies" ist noch viel größer als nur himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Mein persönlicher Lieblingstext am Album dreht sich zum Beispiel um das End-Zwanziger-Gefühl, dass die gesamte Jugend eine Lüge war und vor allem vorbei ist ("Jodokus"). Getextet wird übrigens von Patricia und Silvio gemeinsam, wobei sie erstaunlicherweise seltenst aneinander krachen. "Wir sind eine absolut kooperative Band." - und das merkt man auch den Songs an, nicht nur textlich, sondern auch musikalisch.
We Walk Walls
Manchmal erinnern die langsamen getragenen Melodien an Dream-Pop ("Great Architecture"), dann will man wieder das Tanzbein schwingen ("Curiosity doesn't suit you well") und dazwischen gibt es immer wieder doch sowas wie Rock'n'Roll. Was bleibt ist aber eine melancholische Grundstimmung, wenn auch im feierlichen Gewand.
Ufos und Obst
We Walk Walls CD-Release
24.10 Wien - Chelsea
Bei We Walk Walls spielt auch das Visuelle eine große Rolle. Bandfotos werden hier nicht einfach geknipst, sondern inszeniert, Live-Konzerte werden von Visuals unterstützt und in die einzelnen Musikvideos wird jede Menge Arbeit hineingesteckt. So auch in das Video zu "Goodland", wo mit viel Alufolie und Liebe zum Detail eine Zeitreise im Ufo dargestellt wird. Dass sie auf gesunde Ernährung achten und Fans von Stilleben sind, beweisen sie im folgenden Video:
Essen gerne Obst: We Walk Walls.
Wir können von dieser Band noch einiges erwarten, das prophezeie ich jetzt einmal ins Blaue hinein, vor allem deshalb weil ich es hoffe. Mehr Alben in der selben Qualität, viele Live-Konzerte und noch weitere wunderschöne Videos. Das steht auf meinem Wunschzettel an We Walk Walls.