Erstellt am: 11. 10. 2013 - 13:28 Uhr
Greenpeace-Protest in der Albertina
Am 18. September versuchten in der russischen Arktis etwa dreißig Umweltschützer aus 18 Ländern, eine russische Bohrinsel zu entern. Ihr Schiff "Arctic Sunrise" wurde von der russischen Küstenwache nach Murmansk geschleppt. Seither sitzen die Umweltschützer in Untersuchungshaft.
Greenpeace/Moritz Wustinger
Russisches Roulette
Auf dem Balkon und der prunkvollen Stiege des Wiener Kunstmuseums Albertina waren heute riesige Transparente zu sehen. Darauf stand zu lesen: "Gazprom = art of arctic destruction". Der russische Konzern gefährde mit seinen Ölförderungen eines der letzten noch intakten Ökosysteme, sagt Lukas Meus von Greenpeace. "Ölbohrungen in der Arktis sind extrem unsicher und gefährlich, und zusätzlich hat Gazprom auch keine Erfahrungen mit Ölbohrungen auf offenem Meer. Das heißt: Gazprom spielt Russisches Roulette mit der Arktis". Greenpeace Österreich fordere den Konzern daher auf, die Ölbohrungen in der Arktis sofort zu stoppen.
Greenpeace/Moritz Wustinger
Warum die Albertina?
In dem Palais starte morgen die Kunstausstellung "Russian Dreams" , so Meus. Diese Ausstellung werde von Gazprom gesponsert. "Der Protest richtet sich aber in keiner Weise gegen die Albertina und auch nicht gegen die Künstler, die hier ihre Werke ausstellen – sondern gegen Gazprom". Der Konzern solle den Schutz der Arktis sponsern.
Beim Protest in der Albertina werden auch Fotos eines russischen Fotojournalisten gezeigt, der sich im September auf dem Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" aufhielt und zusammen mit den Aktivistinnen und Aktivisten verhaftet wurde. Auch dagegen richtet sich der heutige Protest von Greenpeace Österreich: "Gazprom hat die Küstenwache bei der Protestaktion gerufen", sagt Lukas Meus. "Wir fordern daher Gazprom auch auf, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um die Freilassung der Aktivistinnen und Aktivisten zu erreichen".
Greenpeace/Moritz Wustinger
Weltweiter Protest
Protestaktionen gibt es weiterhin auch weltweit, etwa beim Champions League Spiel in Basel, bei Tankstellen in Deutschland und Bulgarien oder beim Gazprom-Hauptsitz in Frankreich. Vier Millionen Menschen haben außerdem eine Online-Petition unterschrieben, um die Freilassung der Schiffsbesatzung zu fordern.