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Anna Masoner

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Erkundet als digitale Migrantin Vorzüge und Abgründe der Informationsgesellschaft

8. 10. 2013 - 16:36

"Maker Faire Rome"- Basteln auf Italienisch

Die erste europäische "Maker Faire" verursachte ein kleines Verkehrschaos in Rom. So groß war der Zulauf von Bastelwütigen, DIY Aficionados, Hobbyerfindern und Wissenschaftlern

Roboter und 3D Drucker in allen Variationen und Hunderte begeisterte Bastler, das gab es am Wochenende am Messegelände „Palazzo die Congressi“ in Rom zu sehen. Denn dort ging die erste europäische „Maker Faire“ über die Bühne. Seit 2006 organisiert der US-amerikanische Verlag O'Reilly eine Mischung aus Kirtag und Technikmesse um das kreative Tüfteln und Basteln, das Hacken und Experimentieren hochleben zu lassen. Die „Maker Faire Rome“ zählte mehr als 30.000 Besucher.

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Der auffälligste Besucher stand gleich am Eingang: drei Meter groß und 250 Kilogramm schwer ist der Roboter-Bassist "Afreakin bassplayer". Die musikalische Skulptur des Berliner Künstlers Kolja Kugler besteht fast gänzlich aus Schrottmetall. Mit seinen zehn Metallfingern bearbeitet der Roboter seine Elektro-Gitarre. Neben ihm sitzt auf einem Einkaufswagen sein Metallener Kollege Sir Elton John, der gern an seinem Alluminiumbecherchen nippt, um den Inhalt dann in die Menge zu prusten.

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Alkohol zum Häuser Bauen

Im Inneren des „Palazzo dei Congressi“ zieht unter anderem ein zweieinhalb Meter großer 3D-Drucker mit Namen "Wasp Delta" die Aufmerksamkeit auf sich. Nicht nur weil ihn eine Alkoholfahne umgibt. Diese stammt vom Material, das der 3D-Drucker ausspuckt. Nicht weiches Plastik, wie die meisten Fabrikatoren, sondern eine Mischung aus Ton, Papier und Alkohol als Lösungsmittel. In zwei Jahren soll ein dreimal so großes Gestell ein ganzes Haus drucken, träumt Stefano Mazzoni. "Das Haus soll die Blech-Baracken, die man derzeit in den Slums vieler Millionenstädte findet ersetzen. Wir verwenden Material, das man überall vor Ort finden kann. Erde, Ton und Papier."Bisher druckt das Team um Stefano Mazzoni die rundlichen fensterlosen Hütten mit quadratischem Grundriss nur in Miniatur. Bei der Expo in Mailand in zwei Jahren wollen sie den ersten fünf Mal fünf Meter großen Prototypen vorstellen.

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Erster wirklich brauchbarer 3D Drucker?

3D-Drucker in allen möglichen Größen und Formen finden sich auf der Maker Faire an jeder Ecke. Das Fablab Maastricht aus Holland präsentiert eine tragbare Maschine, die in einen größeren Aktenkoffer passt. Die gedruckten Tassen und Becher, die der Ingenieur Ward Hupperets, vor sich auf dem Tisch stehen hat, sieht man auf den ersten Blick nicht an, dass sie Schicht für Schicht von einer Maschine aufgebaut werden. Neben verschieden Plastikarten, verarbeitet der Drucker auch Keramik und auf Wunsch sogar Schokoladenpaste. Ward Hupperets raucht am zweiten und letzten Tag der Maker Faire schon ziemlich der Kopf, nach all den tausend Kindern und Erwachsenen, die sich an ihm vorbeigeschoben haben.

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Kuratiert von Arduino Gründer

Kuratiert wurde die italienische Show von Arduino Gründer und Open Hardware Gottseibeiuns Massimo Banzi. Die quelloffene Arduino Plattform bestehend aus einer Leiterplatte samt Programmiersprache und Entwicklungswerkzeug, hat den Elektronik Bastel- und DIY-Boom der letzten Jahre ja erst möglich gemacht. Mit Arduino können auch Medienkünstler und Hobbybastler ohne jahrelanges Elektronikstudium beliebige Hardware mit dem Computer ansteuern. Mit Massimo Banzi als Kurator war die europäische Maker Faire im Unterschied zu den US amerikanischen Ausgaben eindeutig sehr elektronikfixiert. Eines der Highlights war sicherlich die Präsentation des Galileo Boards, das der Chiphersteller Intel in Zusammenarbeit mit Arduino entwickelt hat.

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Es ist mit Arduino kompatibel und ebenfalls quelloffen. Für den Kurator und die Veranstalter, die sich unsicher waren, auf wieviel Gegenliebe sie beim römischen Publikum stoßen, waren die zwei Tage ein Erfolg. Auch kommendes Jahr will die italienische Hauptstadt nicht nur mit Ruinen, sondern auch mit Technik punkten.