Erstellt am: 10. 9. 2013 - 20:07 Uhr
Fußball-Journal '13. Eintrag 42.
Das ist das Journal '13, die heuer im Gegensatz zu 2003, '05, '07, 2009 und 2011 nicht regelmäßige oder gar tägliche Web-Äußerung in ungeraden Jahren.
Heute wieder mit einem Eintrag ins Fußball-Journal 13 und zwar mit dem Taktik-Ticker zum Irland-Spiel.
Wie immer ist dieser Eintrag top down zu lesen.
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Der Kader für das WM-Qualifikations-Match gegen Irland am 10. 9.:
Tor: Robert Almer (Cottbus/ D), Heinz Lindner (Austria), Ramazan Özcan (Ingol-stadt/D). Auf Abruf: Thomas Gebauer (Ried).
Abwehr: György Garics (Bologna/ITA), Florian Klein (Salzburg), Aleksandar Dragovic (Dyn. Kiew/UKR), Sebastian Prödl (Werder/ D), Emanuel Pogatetz (Nürnberg/D), Manuel Ortlechner, Markus Suttner (Austria), Christian Fuchs (Schalke/D). Auf Abruf: Thomas Hinum, Thomas Reifeltshammer (Ried), Christopher Trimmel, Christopher Dibon (Rapid), Martin Hinteregger, Andreas Ulmer (Salzburg).
Mittelfeld: David Alaba (Bayern/D), Julian Baumgartlinger (Mainz/D), Christoph Leitgeb (Salzburg), Veli Kavlak (Besiktas/TUR), Guido Burgstaller (Rapid), Andreas Ivanschitz (Levante/SPA), Martin Harnik (Stuttgart/D), Marko Arnautovic (Stoke/ENG). Nachnominiert: Marcel Sabitzer (Rapid).
Auf Abruf: Yasin Pehlivan (Bursaspor/ TUR), Florian Mader, Daniel Royer, Alexander Grünwald (Austria), Jakob Jantscher, Marco Meilinger (Salz-burg).
Verletzt: Zlatko Junuzovic (Werder/D).
Angriff: Philipp Hosiner (Austria), Marc Janko (Trabzonspor/TUR), Andreas Weimann (Aston Villa/ENG). Auf Abruf: Rubin Okotie (Austria).
Verletzt/Rekonvaleszent: Franz Schiemer (Salzburg), Alexander Gorgon, Tomas Simkovic (Austria), Patrick Bürger (Mattersburg), Deni Alar (Rapid).
Teamrücktritte: Alexander Manninger (Augsburg/D), Martin Stranzl (Gladbach/ D). Paul Scharner hat seine Karriere beendet. ÖFB-Verzicht auf Moritz Leitner (Stuttgart/D) und Jonathan Schmid (Freiburg/D).
Nicht nominiert: Michael Gspurning (Seattle/USA); Ekrem Dag (Gaziantep/ TUR), Markus Berger (Odessa/UKR), Georg Margreitter (Kopenhagen/ DEN); Stefan Kulovits (Sandhausen/D), Stefan Ilsanker (Salzburg), Clemens Walch (Ried), Dieter Elsneg (Grödig), Marko Stankovic (Austria); Darko Bodul (Odense/ DEN), Atdhe Nuhiu (Sheffield Wed/ENG).
Ebenso unberücksichtigt: Robert Olejnik (Peter-borough/ENG), Jörg Siebenhandl (Neustadt), Christian Gratzei (Sturm), Marco Knaller (Sand-hausen/D); Florian Hart (Sönderjysk/DEN), Mario Sonnleitner (Rapid), Niklas Hoheneder (RB Leipzig/ D), Christian Klem (Sturm); Thomas Piermayr (Lille-ström/NOR), Johannes Ertl (Portsmouth/ENG), Jürgen Prutsch (Barletta/ITA), Michael Madl, Manuel Weber, Anel Hadzic, Daniel Beichler (Sturm), Stefan Hierländer, Georg Teigl (Salzburg), Andreas Lasnik (Panionios/GRE), Robert Gucher (Frosinone/ITA), Michael Liendl (WAC), Haris Bukva (Hajduk Split/ CRO), Ümit Korkmaz (Ingolstadt/D), Christopher Drazan (Kaiserslautern/D), Rene Gartler (Ried), Martin Pusic (Brann Bergen/ NOR), Benjamin Sulimani (Stavanger/NOR), Erwin Hoffer (Düsseldorf/D), Roman Kienast (Austria), Roland Linz (Muangthong/ THAI), Adrianinho Laaber (Ponta Prete/BRA) uam.
Aktuell ohne Einsatz oder vereinslos: Ronald Gercaliu (Aue/D), Tanju Kayhan (Eskisehir/TUR), Marcel Büchel (Lanciano/ ITA), Muhammed Ildiz (Nürn-berg/D), Helge Payer, Jürgen Macho, Andreas Dober, Thomas Prager, Andreas Ibertsberger, Jürgen Säumel, Daniel Wolf, Stefan Maierhofer, Daniel Sikorski, Rafhinha uam.
Der aktuelle U21-Kader findet sich hier, in Eintrag 41
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Der irische Kader von Giovanni Trapattoni:
Tor: Keiren Westwood (Sunderland), David Forde (Millwall), Darren Randolph (Birmingham).
Abwehr: Seamus Coleman (Everton), John O’Shea (Sunderland), Richard Dunne (QPR), Paul McShane (Hull), Ciaran Clark (Aston Villa), Darren O’Dea (Metalurg Donetsk/ UKR), Marc Wilson (Stoke). Für Kelly nachberufen: Greg Cunningham (Bristol)
Mittelfeld: James McCarthy (Everton), Paul Green (Leeds), James McClean (Wigan), Wes Hoolahan, Anthony Pilkington (Norwich), Robbie Brady (Hull). Für Whelan nachnominiert: Steven Quinn (Hull).
Angriff: Robbie Keane (LA Galaxy/USA), Jonathan Walters (Stoke), Shane Long (WestBrom), Simon Cox (Nottingham), Conor Sammon (Derby).
Stand-By: David Meyler (Hull), Paddy Madden (Yeovil), Andy Keogh (Millwall).
Verletzt: kurzfristig Stephen Kelly (Reading) und Glenn Whelan (Stoke), zuvor schon Sean St. Ledger (Leicester), Joey O’Brien (Westham), Jeff Hendrick (Derby), Aiden McGeady (Spartak Moscow/ RUS), Stephen Hunt.
Bei der U21: Sean McDermott (Sandnes/ NOR), Shane Duffy (Everton).
Left out: Stephen Henderson (Westham); Alex Pearce (Reading), Richard Keogh (Derby), Damien Delaney (Crystal Palace), Stephen Ward (Wolves); Keith Andrews (Brighton), Conor Clifford (Southend), Kevin Doyle (Wolves) & Keith Fahey.
Out: Darren Gibson (Everton), Kevin Foley (Wolves), Andy Reid (Nottingham), Liam Lawrence (PAOK Saloniki/ GRE), Chris McCann (Wigan), Anthony Stokes (Celtic/SCO), Leon Best (Blackburn), Stephen Ireland (Stoke), Owen Garvan, Patrick McCarthy (Crystal Palace)...
Alle Iren spielen, wenn nicht anders angegeben, in England; keiner in der irischen Liga.
Fazit eines echt üblen Abends samt cassandrischem Ausblick
Wer soviel falsch macht, wird normalerweise nicht belohnt. Wer so wenig richtig angeht, kriegt normalerweise keine zweite Chance, keinen auf den Fuß gefallenen rebound.
So gut wie gar nichts, was Österreichs Team samt seinem eher wenig gut disponierten Coach unternahm, war von wirklicher Sinnhaftigkeit erfüllt.
Normalerweise kriegt eine österreichische Nationalmannschaft angesichts so einer Kombination voll eine aufs Maul. Dass es diesmal nicht so war, dass die Chance auf Platz 2 nach dieser miesen Partie noch lebt, das ist ein Wink des Schicksals.
Dass jetzt die hysterisch bgelückte Medien-Maschine und auch das ein wenig arg im Tunnellblick verharrende ÖFB-Camp dieses Match zu einer Legende hochquatschen werden, versteht sich. Dagegen gilt es in den nächsten Tagen zu argumentieren. Denn nur dann, nur mit einer realistischen Sicht auf die Dinge, mit einer echten Fehleranalyse (auch der Coaching- und Wechsel-Irrtümer von Koller) ist es möglich, so ins nächste Finale, das Auswärts-Spiel gegen Schweden, zu gehen.
Bleibt es bei der boulevardistischen Sicht des AllessuperamEnde, des SchwammDrüber, HauptsacheSieg, glaubt die Truppe daran, dass es reichen wird das heutige Geschwächel einfach zu wiederholen, dann wird das Erwachen in Solna nämlich ein ganz Bitteres.
Der Siegtreffer ist unverdient, aber er geht in Ordnung
Nach dem Austro-Hoch rund um Minute 75 erholt sich Team Irland wieder. Österreich muss sich also wieder aufrappeln.
Übrigens gibt es einen eklatanten Unterschied zwischen der Unbeirrbarkeit der Austro-Offensive im Hinspiel und der heutigen Vorstellung. Damals war der durch den Ausgleich belohnte Run durch Spielverlauf, Strategie und Einsatz gerechtfertigt, heute wäre es ein Siegtreffer eigentlich nicht.
Minute 81: der glatzige 21 Sammon kommt für 9 Long, ein Stürmertausch, natürlich würde Trap nie seine Formation auflösen; auch wenn ihm ein Remis auch nix bringt...
Es ist dann eine durch den aufreizend stehgeigerischen Arnautovic eingeleitete Aktion über links: Fuchs crosst, der Ball wird von Wilson geblockt und Alaba wuchtet die Kugel aus acht Metern ins Netz: 1:0 in der 85. Minute, unverdient, aber in Ordnung.
Es ging wieder nur irgendwie eher zufällig, mit Rebounds, ohne etwas konkret herauszuspielen, mit reinem Gewurstel. Aber, wenn schon, wer wenn nicht er. David Alaba.
Die Iren machen jetzt keinen Ausgleich mehr, das haben sie verjuxt, als sie mit einem Remis zufrieden waren.
Neue Hoffnung mit Arnautovic und Janko
Nach einer verschenkten Viertelstunde, wie immer schafft es Koller nicht, früher über seinen Schatten der Zögerlichkeit zu springen, bringt Koller dann 7 Arnautovic für 16 Burgstaller, also den logischen Linksaußen-Wechsel. Wiewohl Harnik rechts der Schwächere war. Immerhin, das ist zumindest ein leises Zeichen. Und immerhin, Arnautovic riskiert mit seinem zweiten Ball auch sofort etwas; geht zwar daneben, aber in einem Spiel, in dem von ÖFB-Seite bislang (außer von Alaba) überhaupt nichts Spezielles kam, legitim.
In der 64. Minute bettelt die österreichische Abwehr nach zwei Kerzen um ein Gegentor und vermeidet mit Glück Elfmeter bzw. Tor. Wäre diese Szene auf der anderen Seite gefallen, würde dieser Chance noch minutenlang lautstark hinterhergegreint werden. Und auch wenn Weimanns Schuß in der 66. gut aussieht - aktuell sind die Iren einem Torerfolg näher.
Einziger guter Effekt der Szene: Paßgeber Fuchs blüht, auch dank seinem neuen Flankenpartner Arnautovic, jetzt wieder ein wenig auf. Andererseits wird Alaba zunehmend unrunder: statt sich im Zentrum durchzusetzen, reklamiert er lieber Elfmeterfoul.
Keine Aufregung, Leute: der Wínkel bei Harniks Schuß in der 70. war deutlich zu spitz, das war keine echte Chance.
Janko wird kommen, bitte statt Harnik, mit Weimann am rechten Flügel!
Aber nein, Koller tauscht allzu offensichlich: 21 Janko für 9 Weimann. Dazu bekommt 11 McClean seinen Stammplatz links von 18 Pilkington zurück (alles 73.)
Danach ein leichtes Hoch der Österreicher, das immerhin eine Eckball-Serie nach sich zieht. Und nach einer guten Aktion über links (das Duo Arnautovic und Fuchs, in der 76.) kriegt Baumgartlinger seine Schuß-Chance und Harnik seinen Rebound. Beides wird geblockt.
Ich glaub mich tritt ein Pferd: Koller macht den Leitgeb-Move
Was Koller dann zu Beginn der 2. Halbzeit tut, schlägt dem Fass den Boden aus: der völlig neben der Spur befindliche, bei Salzburg quasi aussortierte Leitgeb kommt für Kavlak, den Nose-Hero, der wohl nicht mehr konnte.
Ich denke mir nur: das gibt's doch nicht! Das ist Kollers Reaktion auf das bisherige Spiel? Ein 1zu1-Wechsel ohne offensive Zusatzkraft, noch dazu mit dem mental angeschlagensten Spieler des ganzen Kaders? Es ist ein Moment, der mich ver/zweifeln lässt.
Kavlak sieht echt scheisse aus, nasenbärtechnisch angeschwollen sitzt er auf der Bank.
Bei Irland kommt in der 50. Minute plötzlich 12 Ciaran Clark für 4 O'Shea, ein Innenverteidigerwechsel, warum auch immer.
Die Iren haben nun das Spiel nicht nur in der Hand, sie wirken aktuell als hätten sie einen Mann mehr am Platz - vielleicht ist Leitgeb in den letzten Wochen ja durchsichtig geworden.
Das Mittelfeldpressing der Iren wird immer giftiger und stellt das ÖFB-Team zunehmend vor Probleme; unser Spiel wird immer reaktiver. Und wenn Österreich, also Alaba, den Ball hat, stehen die beiden Viererketten bedrohlich eng und genau. Solange die ganz wenigen Tempo-Gegenstöße nach irischen Ballverlusten so fehlerhaft und ungenau angetragen werden, droht dem irischen Tor eigentlich überhaupt keine Gefahr.
Ein betrübliches Halbzeit-Fazit
Bleibt es bei diesem Spielstand (und genau gar nichts spricht für eine Veränder/besserung) dann tritt das ein, was ich fälschlich verfrüht ausgerufen habe: der Sieg in Schweden wird unabdingbar.
Was kann man tun um eine Änderung herbeizuführen? Ich bin kein Trainer und schon gar nicht der Teamchef, der hoffentlich - im Gegensatz zu den Iren - einen Plan B im Köcher hat. Personell hat Koller 5 Alternativen, Arnautovic wird er sicher noch bringen, Janko könnte auch noch seine Viertelstunde kriegen, Sabitzer wird Harnik ersetzen, wenn der weiter so schwächelt.
Taktisch kann Koller auch umstellen - einen der beiden Sechser raus und einen neuen Mann neben Alaba ins offensive Zentrum, vielleicht Arnautovic, vielleicht Weimann, wenn den wiederum Janko ersetzt... Es gibt also Optionen, jetzt gilt es nicht allzu lange zuzuwarten, nicht zu zaudern und zu zögern, sondern zu entscheiden.
Denn nur eine rasche und gezielte Entscheidung kann in einem Entscheidungsspiel etwas bringen.
Im übrigen: ich bin zwar weder Coach noch Teamchef, aber im Vergleich zum Experten Prohaska, der nur am eh so eifrigen Alaba herummäkelt und ebenso unkonkret wie altbacken etwas von einem "frischen Mann" absondert, kann ich schon an Konstruktivität beitragen.
Das ist eben nur Dritter gegen Vierter, nicht mehr
Das Spiel macht den Eindruck als würde hier der dritte gegen den vierten eineer europäischen Quali-Gruppe spielen: zwei sich wenig zutrauende Durchschnitts-Teams halt, bei denen eher zufällig Entstandenes die Szenerie beherrscht und nicht gut Herausgespieltes.
Gefühlt ist das für einen Play-Off-Platz aktuell zu wenig.
In der 40. kriegt Robert Almer einen Stanglpaß von Long auf Walters gerade noch so. Das zeigt nicht nur, wie das irische Konterflügelspiel funktioniert (einfach und effektiv), sondern auch wie die Offensive rochiert. Walters, der da halblinks auftauchte, ist der Rechtsaußen; Long, der von rechts außen flankte, eigentlich die vorderste Spitze.
Es drückt der bleierne Schatten der beiden letzten schwachen Spiele (das teilnahmslose gegen Griechenland, das zu emotionslose gegen Deutschland) auf die immer noch recht schmalen österreichischen Schultern.
Danach wieder die drückende Normalität des Durchhängers
Nach 20 Minuten hat sich die Lage wieder normalisiert: Österreich drückt, aber eher nur kasachisch, Team Eire setzt den langen Ball ein und lauert auf Fehler und Standard-Chancen.
Im zweiten Drittel der 1. Halbzeit (15. - 30. Min.) hängt das Spiel komplett durch: keine Bewegung, keine Emphase, keine Genauigkeit, kein Tempo, keine Aufregung, kein Aufbegehren; gut für den Matchplan von Trap, schlecht für Kollers Gang. Genau diese Spielphasen sind es, die ein bemühtes Team von einem wirklich guten unterscheidet; genau hier gilt es anzusetzen, wenn man sich wirklich verbessern will.
Dass just in der 29. Keane einen Schreckschuß absetzt, ist kein Zufall. Das Eine (der Durchhänger) bedingt die schlechte Konzentration, die wiederum das Andere (die Chance) ermöglicht. Immerhin folgt danach die Alaba-Weimann-Fast-Kombination, die ein Weckruf sein könnte.
Der hier schon erwähnte Pilkington schiesst Freistoß und Corner, hat die beste Körpersprache am gesamten Platz. Klar, dass auch die Außennetz-Chance nach dem schlecht geputzten Ball von der 33. Minute von ihm kommt.
Und es ist andersrum auch kein Zufall, dass der gute Schuß in der 35. von David Alaba kommt, der seine Aufgabe als Antreiber und Paßgeber, aber auch als Zweitreihenschütze heute sehr breit gestreut sieht, sehen muss.
48.500 Zuschauer, sold out. Und kaum irische Fan-Gegenwehr, das Stadbild war nicht gerade übersät mit Kleeblättlern.
Der untypische Beginn: Österreich britisch, Irland spielerisch
Die Bedingungen sind klasse, das Happelstadion isr ausverkauft, das Wetter gut, die Stimmung vollmundig, die Hymnen sind elegisch, der Schiri Portugiese (Benquerença), die Trikots elegant (rot-weiß die einen, schwarz die anderen), Prödl ist sehr groß, Alaba schnauft durch.
Anpfiff. Alaba spielt tatsächlich weit vorne, direkt hinter Weimann, den Zehner. Rechts Harnik, links Burgstaller, eh klar. Die Innenverteidiger haben wieder rochiert: Prödl ist ja lieber rechts, Dragovic ist es egal, er kann alles, also spielt er links innen. In der Zentrale ist Kavlak halbrechts, Baumgartlinger ungewohnt halblinks.
Alaba ist überall, der wird sich heute zerfetzen.
Es beginnt zu regnen.
Die ersten irischen Signale sagen: wir wollen (und können) mitspielen, mit der Betonung aufs "spielen". Das ist heute vielleicht die zentrale psychologische Aussage dieser Truppe. Keane lässt sich fallen, um McCarthy die Chance auf Offensiv-Aktionen zu geben, man verschiebt recht stark, taktisch ist das eins A, italienisch eben.
Es regnet stärker, auf der Bank zieht man die Overalls über.
Pilkington besitzt den Bart, den Burgstaller gern hätte, über den er sich aber nicht trauen würde. Außerdem zeigt er auch den radikalen Biss, den Burgstaller gern hätte; auf dem Spielfeld zumindest.
Das ÖFB-Team hat Probleme mit dem Aufbau, die Iren stören und pressen gut. Dabei hat Koller auf seine Trickser verzichtet, er hat sein britischstmöglichstes Team aufgestellt, schnelle und das 1zu1-suchende Flügel und ein spielsicheres schnörkelloses Zentrum. Die heutige Aufstellung ist tatsächlich die Weiterentwicklung des Spiels von Dublin; womit die letzten (deutschen) Eindrücke recht schlau ausgeblendet werden.
Das leicht erneuerte Team & die schwedische Vorgabe
Die Preview zum Irland-Spiel und die Details zum Dreipunkter der Schweden in Kasachstan finden sich hier in Eintrag 41, die Spekulationen um die Aufstellung sind um 20 Uhr beendet, drei Punkte sind Pflicht.
Marcel Koller schickt 1 Robert Almer; 2 Garics, 15 Prödl, 3 Dragovic, 5 Kapitän Christian Fuchs; 19 Kavlak mit Gesichtsmaske, 14 Baumgartlinger; 8 Alaba; 11 Harnik, 9 Weimann und 16 Guido Burgstaller ins Rennen.
Ersatz sind 12 Heinz Lindner, 23 Özcan; 17 Klein, 4 Pogatetz, 22 Ortlechner, 13 Suttner; 18 Christoph Leitgeb, 10 Sabitzer, 7 Arnautovic, 6 Ivanschitz, 20 Hosiner, 21 Janko.
Das wird nicht wirklich ein 4-3-3, schätzungsweise wird Alaba, wie vorhergesehen den Junuzovic in der offensiven Zentrale, den Verbinder und Wusler machen, was eher einem 4-2-4 entspricht.
Das war bislang nur im Hinspiel in Irland so, und das nur recht kurze Zeit, zuvor war da Kavlak der vorderste der drei zentralen Mittelfeldspieler.
Das ist alles sehr britisch - allesamt Fighter im Zentrum und Renner an den Außen, fast könnte man meinen, dass Koller so eine Art Mimikry versucht, um den Gegner zu verwirren.
Mit Burgstaller hatte ich ja schon gerechnet, mit Weimann allerdings nicht - wiewohl er sich mit seiner Insel-Erfahrung nachgerade anbietet; er wird jedenfalls Janko und Hosiner vorgezogen. Janko ist nicht fit genug, Hosiner ist für Koller gegen Irland gar keine Option. Die Pause für Ivanschitz und Arnautovic war ausrechenbar.
Ausrechenbar auch, wie schon hier in einem Rückblick aufs Hinspiel ausgeführt, ist die irische Mannschaft: 1 Forde; 2 Coleman, 4 O'Shea, 5 Dunne, 3 Wilson; 13 Walters, 15 Green, 8 McCarthy, 18 Pilkington; Captain 10 Robbie Keane, 9 Long, klassisch im 4-4-2, mit allen britischen Stärken und Schwächen. Das ist die immer selbe Aufführung, alles andere sei ohnehin "crap", sagt Kapitän Robbie Keane. Trainer Trapattoni könnte also auch gar nicht anders, wenn er wollte.
Im Abwehr-Zentrum ist das Team recht alt, außen dafür jung (besser: jünger) und schnell. Wheelan und McGeady fehlen verletzt, werden aber wohl gleichwertig ersetzt.
Ersatz: 16 Westwood, 23 Randolph; 17 McShane, 12 Ciaran Clark, 14 O'Dea, 22 Cunningham; 6 Stephen Quinn, 7 Brady, 11 McClean, 20 Hoolahan; 21 Sammon, 19 Cox.