Erstellt am: 1. 8. 2013 - 13:14 Uhr
"Es geht um Klang"
Punda Omar
"Also ich find' es geht schon um Klang, aber dieser Aussage könnte man auch Banalität vorwerfen." - Punda Omar tut sich schwer, seine Musik zu beschreiben. Ist es Klangkunst, Soundtüftelei, oder ganz weit gefasst einfach nur Elektronik? Eigentlich ist das egal, obwohl es Spaß macht, darüber nachzudenken, welche Zuschreibung nun am besten passt. Zu einer Konklusio bin ich und ist auch Punda Omar noch nicht gekommen.
fall-fall-shine
Seit Februar gibt es das Projekt erst. Die erste EP "stetptc" ist eigentlich nur veröffentlicht worden, um den Songwritingprozess zu einem Ende zu bringen: "Das waren Stücke, die ich seit Ewigkeiten auf der Festplatte hatte, und ich wollte nicht noch eine zehnte Version von jedem Song basteln und wollte das einfach abschließen." Dann ging alles Schlag auf Schlag, verschiedene Musikblogs werden auf Punda Omar aufmerksam und schreiben hervorragende Kritiken und plötzlich flattert eine Einladung ins Haus. Absender: Patrick Pulsinger. Betreff: Popfest 2013.
Christian Pausch
Punda Omar sagt zu, obwohl er mit drei Songs noch weit von einem fertigen Live-Set entfernt ist, aber genau das hat dann den Ansporn für neue Songs gegeben und so ist kurz vor dem Popfest-Auftritt die zweite EP "stetpiseen" veröffentlicht worden. Und die kann sich hören lassen.
that it, f_k_rs?
Der Name der EP ist ein Akronym und kann buchstabiert oder wie auch immer geartet ausgesprochen werden. Auch die Songtitel sind mit Unterstrichen und Schrägstrichen nicht gerade Zungenlockerer. Aber all diese Dinge, in welches Genre man P.O. nun stopft, oder wie man seine Songnamen ausspricht, halten nur vom Wesentlichen ab: der Musik selbst.
Hymnisch geladene, aber dunkel gefärbte Songwelten schallen uns auf "stetpiseen" entgegen. Die Stimmungen variieren in Farben gesprochen zwischen blau, dunkelblaufastschwarz und sehr schwarz und dennoch ist dazwischen immer wieder dieser Hoffnungsschimmer, das erneute Aufflammen eines Melodie-Ansatzes, die bis zur Unkenntlichkeit mit Effekten belegte Stimme, aus deren Silben man trotzdem eigene Wörter, einen eigenen Sinn formen kann.
Simon Brugner / Theyshootmusic.com
Punda Omars Musik bietet viel Spielraum für die Zuhörer_innenschaft und lässt eine_n auch aufgrund dessen nicht mehr los. Sobald man die Gedanken schweifen lässt, werden seine Arrangements zur eigenen Musik, der man eine persönliche Note verleihen kann, nur dadurch, dass Texte und Grundstimmung selbst bestimmbar sind.
for free
Beide EPs (also insgesamt sechs Tracks) kann man auf Punda Omars Bandcamp-Website gratis downloaden. Ein Album steht nicht an: "Ich mag es, meine Songs stückchenweise zu veröffentlichen." Auch wir mögen das und hoffen, dass da noch viele Stücke auf uns zukommen. Auch live wird man Punda Omar bald wieder erleben können, aber "da ist noch nichts unterschrieben" und so bleibt uns nur, Augen und Ohren offenzuhalten.