Erstellt am: 2. 8. 2013 - 13:29 Uhr
Copyright, Copywrong: Die Privatkopie
Copyright, Copywrong ist die wöchentliche Urheberrechtsserie auf FM4, jeden Freitag in FM4 Connected (15-19) zu hören. Unser Urheberrechtsexperte Thomas Höhne ist Mitautor von Urheberrecht für die Praxis. In dem Buch werden Urheberrechtsfragen praxisnah behandelt.
Ich habe mir die neue FM4-Soundselection gekauft und natürlich gleich auf meinen Computer gespielt, von dort auf mein Smartphone, um sie unterwegs zu hören, ich hab sie meinem Bruder auf CD gebrannt und dann habe ich sie in meine Dropbox hochgeladen und einer Freundin zur Verfügung gestellt. Muss ich mich jetzt vor der Musikindustrie fürchten?
Astrid Bartl
Thomas Höhne: "Fangen wir einmal mit den einfacheren Fragestellungen an: Das digitale Abspeichern zu persönlichen, privaten und weder unmittelbar noch mittelbar kommerziellen Zwecken ist eine freie Werknutzung - dürfen Sie!
Spannend wird es bei der Dropbox. Da wird ja zuerst eine Kopie angefertigt, aber dann wird diese Kopie nicht physisch weitergegeben - die Frage ist: Ist das so etwas wie eine "Online-Zurverfügungstellung"? Ist das so, als würde ich meine Musik ins Netz hochladen und jeder andere kann es sich dort herunterladen? Nicht ganz, denn zum dem Urheber vorbehaltenen Recht der Online-Zurverfügungstellung gehört die Öffentlichkeit. Und das ist nicht öffentlich.
So lange das ihre Freundin ist, mit der sie durch ein persönliches Band verbunden sind, und es einer oder auch drei sind, die die Möglichkeit haben, sich mittels dieses Links die Musik downzuloaden, ist das meiner Meinung nach auch noch von der freien Werknutzung umfasst."
Wie vielen Freunden darf ich die CD denn zur Verfügung stellen?
Thomas Höhne: Naja, wenn es dann die berühmten tausend Facebook-Freunde sind, sind das wahrscheinlich keine wirklichen Freunde mehr, mit denen man durch ein persönliches Band verbunden ist - dann ist das schon eine Öffentlichkeit. Ich kann es nicht quantifizieren, aber zehn oder 20 sind sicher noch keine Öffentlichkeit."