Erstellt am: 23. 7. 2013 - 15:32 Uhr

Vienna, London, Paris, Munich ...

... everybody talk about pop muzik. Eine subjektive erste Auswahl aus den 45 Acts des diesjährigen Popfest. Am Donnerstag geht's los!

Good times: das Wetter bleibt sonnig und dem Wiener Karlsplatz kann man seit gestern bei seiner Transformation zur Festivalbühne zuschauen. Ab Donnerstag werden im und rund um den Resselpark 45 Acts aus der österreichischen Popmusikszene auftreten und erfahrungsgemäß um die 50 000 Zuseher anziehen.

Francis International Airport

Daniel Gebhard de Koekkoek

Nachdem man sich auf der Seebühne so unterschiedliche Acts wie Bauchklang und HVOB angesehen und unter dem Balkon des Wien Museums In jedem Mädchen ein Hafen kennengelernt hat, zieht man am ersten Popfesttag weiter ins Brut und erlebt, falls man es noch nicht und auch wenn man es schon oft getan hat, eine der wichtigsten heimischen Indie-Formationen.

Popfest

Popfest 2013 von 25.7. - 28.7. rund um den Karlsplatz.

Es wurde, nicht zuletzt auf diesen Seiten, ja schon des Öfteren betont, wie gut das vor zwei Monaten erschienene, dritte Album "Cache" von Francis International Airport ist, nicht zuletzt bei der dazugehörigen Releaseparty im WUK oder dem Konzert beim Poolbar-Festival hat sich auch die Live-Tauglichkeit der neuen Songs bewährt. Außerdem muss man schon ein Herz aus Stein haben, um bei "Sulfur Sun" nicht dahinzuschmelzen.

Zanshin

Katharina Balgavy

Auf seinem im Herbst 2011 erschienenen Solodebüt-Album "Rain are in clouds" arbeitete sich Gregor Ladenhauf alias Zanshin, in anderer Funktion auch als Hälfte und Stimme von Ogris Debris und dem audiovisuellen Superprojekt depart bekannt, an den karstigeren Randbereichen von Broken Beats und Electronica ab.

Tanzbar war das durchaus, stellte an den Rezipienten aber einige bewegungstechnische wie intellektuelle Anforderungen. Die Komplexität natürlicherweise nach wie vor bewahrend, lässt Zanshin die Tracks seiner letzten zwei EPs "Swings & Roundabouts" und "Muddle in the middle", beide wieder auf Affine Records erschienen, wieder etwas direkter nach vorne preschen.

Snoww Crystal

Zuzana Sieder

Gerade erst vor wenigen Monaten gegründet, ist die Shoegaze-Band Snoww Crystal in der Wiener Indie-Szene bereits ein Begriff und macht mit einer Handvoll Auftritten und offenbar beständig neu entstandenen Songs von sich reden.

Ihre Mitglieder sind ja auch keine Unbekannten und blicken bereits auf Banderfahrung aus so guten Konstellationen wie Radian, Freud, Go Die Big City, The Who The What The Yeah oder Lehnen zurück. Die Attribute "ethereal, eerie and wintry", die schon im Bandnamen enthalten sind, werden im Laufe der Stücke in warme, pluffige Gefühle des Ankommens verwandelt.

Gin Ga

Gin Ga

Rechtzeitig zum Popfest präsentieren Gin Ga aus Wien und mit britischer Unterstützung am Bass ihre neue Single "Golden Boy" als Vorbote zu ihrem nächsten Album, auf das man sich beim Konzert wohl auch den einen oder anderen Blick erhoffen darf.

Wir erinnern uns: Gin Ga sind nicht nur versierte Songwriter, die sich eine komplett eigene, nämlich eingängige und sofort erkennbare Soundästhetik erarbeitet haben, sie können auch super tanzen und sind eine sehr gute Liveband. Zur Namensänderung bitte nichts mehr sagen und die Band einfach so aussprechen, wie sie jetzt ausgesprochen werden möchte.

O

Patrick Pulsinger

Am liebsten würde Teresa Rotschopf ohne Bandnamen auskommen, um sich jeglicher Zuschreibung von vornherein zu verwehren. Dennoch verzichtet sie in angenehmem Anachronismus auf Geheimhaltung ihrer früheren Pop-Identität Suzy on the rocks of Bunny Lake-Fame, distanziert sich aber selbst von den fröhlicheren Sounds ihrer Vergangenheit und setzt mit ihrem neuen Projekt O auf dunklen, komplex geschichteten Techno-Pop aus der wissenden Produzentenhand von Popfest-Kurator Patrick Pulsinger selbst. Ihr Konzert in der Karlskirche ist eines der ersten O-Konzerte überhaupt und findet wie man hört unter Hinzuziehen von Chor, Marimba, Glockenspiel, Pauken und Slide-Gitarre statt.