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Alex Wagner

Zwischen Pflicht und Kür

6. 7. 2013 - 16:48

Aufschlag, Satz und Sieg

Urban Art Forms Festival: Wie man sich in Unterpremstätten die Zeit vertreiben kann und was am Zeltplatz alles los ist.

So wars:

Zum Nachhören:
Für sieben Tage on demand: Mit Live- und DJ-Sets von GusGus, DubFX, Reptile Youth, Mike Skinner und mehr.

So war das Urban Art Forms Festival 2013:

Unterpremstätten. Du grau-grünes Kleinod wenige Kilometer südlich von Graz. Heimat des Österreichischen Skulpturenparks mit Werken von Fritz Wotruba, Franz West oder Erwin Wurm. Seit 1972 mit eigenem Wappen, seit 2004 mit eigener Hymne vom ehemaligen Bürgermeister Josef Eisner. Und historischer Ort des österreichischen Tennissports: 1994 hat hier Thomas Muster gegen Michael Stich im Davis Cup gesiegt, was nichts genützt hat, weil Horst Skoff danach gegen Boris Becker verlor. Unterpremstätten, du Beinahe-Tennis-Cordoba.

Was hast du nicht schon alles gesehen? Was hast du nicht schon alles erleben müssen? Unterpremstätten. Kleiner Randzipfel in der Steiermark, du Parkplatz von Graz. Hast du das wirklich nötig? Dass deine Ruhe so gestört wird? Der Schwarzlsee, die Neusiedler Lacke Unterpremstättens, Nah- und Kurzerholungserlebnis für Ab-und-an-Planscher, Idylle zwischen A2 und A9. Schon zum zweiten Mal werden die 3.600 Unterpremstätter und Unterpremstätterinnen von 30.000 Musikumtriebigen überrannt. Laute Musik auf diesem Urban Art Forms Festival. So Techno und Bumm-Bumm-Tschick-Musik. Wie halten die Leute das aus? Diese permanente Beschallung?

Ganz gut! Eigentlich. Klar, die Ohren dröhnen ein wenig. Gevatter Schlaf hat man wohl im Drum'n'Bass-Zelt gelassen. Und gut, die schwarzen Ränder unter den Fingernägeln werden auch erst bei der nächsten Shower-Power verschwinden.

Ich vermag in meiner Position nicht mit hundertprozentiger Genauigkeit zu deuten, ob das ein Lächeln in den Gesichtern der Festivaleros ist, oder die panische Angst, weil das Urban Art Forms Festival morgen schon vorbei sein wird.

Für normale Badegäste ohne Saisonkarte ist der Schwarzlsee derzeit gesperrt. Der private Betreiber entschuldigt sich und meint, ohne das Urban Art Forms wäre die Pacht des Sees unrentabel. Im letzten Jahr hatten die Aufräumtrupps damit zu kämpfen, das Klima des Schwarzlsees nach dem Festival wieder zu rekultivieren. Große Mistberge lagen überall herum, im See wurden selbst ganze Müllcontainer versenkt. Heuer scheint alles aber einen Tacken sauberer zu sein. Die mobilen Aufräum-MitarbeiterInnen machen offenbar ihre Arbeit ganz gut. Oder ist mir was entgangen?

Live vom Urban Art Forms Festival am Samstag

Was euch jedenfalls nicht entgehen sollte ist der heutige Headliner The Prodigy. Moguai schaut auch vorbei und nachdem Harlem-Shake-Meme-Gott Baauer vor wenigen Tagen in Wien war, legt er heute auch beim Urban Art Forms auf. Ahja, Hudson Mohawke soll sich hier auch rumtreiben!

Wenn ihr nicht dabei sein könnt: FM4 sendet ab 19 Uhr live vom Urban Art Forms Festival. Und zwar ganze fünf Stunden lang. Wir sind schon koffeingedopt, Natalie Brunner gurgelt nochmal mit Eiswürfel und sollte jemand wegdämmern, wird er geohrfeigt! Wir hören uns später!