Erstellt am: 5. 7. 2013 - 18:15 Uhr
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So wars:
Zum Nachhören:
Für sieben Tage on demand: Mit Live- und DJ-Sets von GusGus, DubFX, Reptile Youth, Mike Skinner und mehr.
So war das Urban Art Forms Festival 2013:
- Einfach Elektro: Das Urban Art Forms Festival euphorisiert, noch bevor das Hauptprogramm begonnen hat.
- Wie heißen die Typen, die die Party rocken?: Dub FX, GusGus und wie eigentlich immer funktional großartig: Deichkind.
- Form follows function: Der Style der Festivaleros am Urban Art Forms Festival
- Softcore Continuum: FM Belfast, Reptile Youth, Zinc, Seeed.
- Aufschlag, Satz und Sieg: Wie man sich in Unterpremstätten die Zeit vertreiben kann und was am Zeltplatz alles los ist.
- Lagerkoller Das Zeltplatzbiotop. Sag zum Abschied ganz laut Servus.
- Wild Dreinschauen, Jung Bleiben: The Prodigy
Aktuell zieht gerade eine Schlechtwetterfront über den Schwarzlsee. Dicke Regentropfen prasseln auf die nackten Oberkörper der Festivalbesucher. Für die einen ist der kurze Regenschauer eine willkommene Abkühlung zu der glühenden Hitze, für die anderen fällt das Urban Art Forms gerade buchstäblich ins Wasser. Aber was wäre ein Festival ohne ein bisschen Gatsch, ohne dreckige Schuhe, ohne vermurte Hautfalten? Das Suhlen im Dreck, das man als kleiner Fratz unerlaubterweise im Garten der Eltern erledigt hat, Regenwürmerverkostung inklusive, mal wieder probieren, wie Steine schmecken: Festivals sind doch die ideale Gelegenheit um ohne großes Sozialgefüge mit einem austarierten Regelkanon für ein Wochenende mal die Sau rauszulassen, den Forschungsdrang wieder zu erwecken, die Kindheit nachzuholen.
FM4 / Irmi Wutscher
Wenige Minuten zuvor schien noch die Sonne erbarmungslos auf die glühenden Körper. Die Rosa-Schweinchen-Farbe hat sie auf so manche Haut gepinselt. Badewetter herrschte bis vor kurzem noch am Schwarzlsee und als Irmi Wutscher und ich unseren Rundgang machten, um zu sehen, wie die Festivalbesucher 2013 aussehen, was sie tragen, wer sie sind, konnten wir vor allem eines entdecken: nackte Haut.
Die Burschen laufen sowieso nur mit nacktem Oberkörper herum, planschen im Vergleich zum Vorjahr noch sehr sauberen See. Die Mädels tragen Leiberl mit weitem Ausschnitt unter den Achseln, so dass man ihr Oberteil noch durchblitzen sieht und kurze Jean-Hot-Pants, die genau einen Zentimeter über der Arschbacke aufhören. So luftig lässt sich wenigstens die Hitze ertragen.
"Mode ist so unerträglich hässlich, dass wir sie alle Halbjahre ändern müssen", meinte schon Oscar Wilde. Aber alles kehrt wieder zurück. Irgendwann. Ihr großes Revival aus den 80ern feiern die Neonfarben. Knalliger Lippenstift, bunte Wayfarer-Sonnenbrillen, peppige Kleider, BHs, Shorts, usw. Man kann den Neonfarben am Urban Art Forms Festival kaum entkommen. Aber immerhin: deren TrägerInnen fallen auf.
Ich persönlich warte noch darauf, bis Plateauschuhe und Schulterpolster wieder in werden. Bis dahin geb ich mich dem Neonflash hin.