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28. 6. 2013 - 16:19

ÖH: Alte Koalition, neues Vorsitzteam

Die Studierendenvertretung hat ihr neues Vorsitzteam gewählt. Die Koalition besteht aus den vier Fraktionen FLÖ, GRAS, VSSTÖ und FEST.

Nach den ÖH-Wahlen im Mai hat sich heute die neue Bundesvertretung der österreichischen StudentInnen zu ihrer konstituierenden Sitzung getroffen.

Florian Kraushofer von den Unabhängigen Fachschaftslisten (FLÖ) ist neuer Bundesvorsitzender der Österreichischen Hochschülerschaft. Er hat sich vorgenommen, schon im Sommer das Hauptaugenmerk der ÖH auf den Nationalrats-Wahlkampf zu legen: „Ich will der neuen Regierung - welche auch immer das sein wird - unsere Konzepte mit auf den Weg geben, und schon im Wahlkampf Bildungspolitik strapazieren, damit sie da eine Rolle spielt“.

Viktoria Spielmann von den Grünen & Alternativen StudentInnen (GRAS) ist neue ÖH-Generalsekretärin. Wie schon im vorigen ÖH-Vorsitzteam aber gilt das Rotationsprinzip, weshalb Spielmann nächstes Jahr den Vorsitz übernehmen wird. Die grüne ÖH-Funktionärin will, dass die ÖH weiter intensiv für den freien und offenen Hochschulzugang kämpft: „Die letzte Exekutive hat es geschafft, die flächendeckenden Zugangsbeschränkungen und auch die Studiengebühren für alle zu verhindern. Da wollen wir weiter ansetzen“.

Das neue ÖH-Vorsitzteam

Christoph Weiss

Das neue ÖH-Vorsitzteam

Julia Freidl vom Verband der Sozialistischen Student_innen (VSSTÖ) ist die soziale Absicherung der Studierenden besonders wichtig. Die ÖH habe erst vor zwei Tagen eine Studie – die Sozialerhebung 2013 – präsentiert. Sie zeige, wie dramatisch die Situation der Studierenden in Österreich ist: „Wir haben jetzt schwarz auf weiß, was die Kürzung der Familienbeihilfe bewirkt. 2011 haben Studierende erst mit 26 darüber geklagt, in finanziellen Schwierigkeiten zu stecken, 2013 tun sie das bereits mit 24. Ein Drittel der Studierneden kann seine Rechnungen nicht begleichen. Das ist ein klarer Auftrag für die ÖH“. Man werde dafür kämpfen, dass die Kürzung der Familienbeihilfe zurückgenommen und die Studienbeihilfe ausgeweitet wird.

Bernhard Lahner von der Fraktion Engagierter Studierender (FEST) will sich speziell für einen einheitlichen Hochschulsektor einsetzen. „Dabei geht es uns um die Rechte der Studierenden von FHs und PHs und eine Demokratisierung auf den Hochschulen“, sagt Lahner. Er will sich außerdem dafür einsetzen, dass die Umstellung der Lehramtsstudien bestmöglich im Sinne der Studierenden erfolgt, und dass alle Lehramtsstudierenden einen gleich- und hochwertigen Masterabschluss erlangen können.

ÖH-Vorsitzender Florian Kraushofer will weiters die nächste Bundesregierung beeinflussen, den Modus der Hochschülerschafts-Wahl wieder zu ändern - die Direktwahl der Bundesvertretung solle nämlich wieder möglich werden: „Es hat in den letzten Woche sehr konstruktive Gespräche gegeben, auch mit der Aktionsgemeinschaft. Hoffentlich lässt sich in dieser Periode lösen, dass unsere Nachfolger wieder direkt gewählt werden“.

Die Aktionsgemeinschaft ist allerdings – obwohl stimmstärkste Fraktion – wieder nicht in der ÖH-Exekutive vertreten. AG-Chef Florian Lerchbammer beklagt, den „linken Fraktionen“ sei nur der „eigene Machterhalt“ wichtig – richtige Koalitionsgespräche wären mit ihm gar nicht geführt worden: „Sie haben von Anfang schon gewusst, dass sie so weiter machen wollen, da es sich ausgeht. Das ist wirklich schade und eigentlich auch eine Wählertäuschung“.