Erstellt am: 19. 6. 2013 - 14:15 Uhr
20 Jahre im Bild
Kommenden Freitag sind Texta mit SK Ambassadors Liveband und vielen Gästen die Headliner auf der FM4/Planet Bühne am Donauinselfest in Wien!
Alle Infos dazu auch auf fm4.orf.at/donauinselfest2013 und fm4.orf.at/festivalradio.
"Du wirst langsam alt und es wird Zeit, dass du es schnallst!", heißt es im Refrain eines Texta-Songs von 2004, natürlich nicht ganz ernst gemeint. Trotzdem kommt man schon etwas ins Grübeln, wenn eine Band, die man von frühen Beginnen an verfolgt hat, jetzt runden Geburtstag mit einer 2 davor feiert.
In Folge jetzt also etwas audiovisuelle Nostalgie, angefangen mit den ganz jungen Texta-Buam bei einer Autofahrt auf der fiktiven A4.
In Zeiten, in denen österreichischer Dialekt-Rap in Deutschland nicht nur gefeiert, sondern auch veröffentlicht wird (und dann sogar in England Anklang findet!) ist es schwer sich das vorzustellen. Aber früher war es tatsächlich selbst für vermeintlich "hochdeutsche" HipHop-Künstler aus unserem Land schwierig, in deutschen Medien auch nur verstanden zu werden (ein damals oft gebrauchter Schlüsselausdruck: "Ösi-Slang"). Aus dieser Frustration heraus schrieben Texta 1999 ihre Version von Ebonics, ein gerapptes Wörterbuch für Linzer und Wiener Slangworte.
Wo ich den Song schon ganz am Anfang zitiert habe, muss hier natürlich auch "Alt" vorkommen, dessen augenzwinkernde Message umso schlimmer wirkt, weil der Song mittlerweile auch schon wieder neun Jahre auf dem Buckel hat. Wie jung fühlen sich Texta und Blumentopf fast eine Dekade nachdem sie B-Boys im Altersheim gespielt haben?
Apropos Selbstironie: Auf ihrem letzten Album Grotesk haben die fünf Textas, die schon seit Jahren mit Abstand die längstdienende HipHop-Gruppe Österreichs sind, auch die mit der Zeit wohl unvermeidlichen internen Streitereien thematisiert. Allein der ehrliche Umgang mit solchen Themen untermauert den Ausnahmestatus der Band aus Linz.
Nur Witz ist aber nicht: Wie auf all ihren anderen Tonträgern war Texta auch auf Grotesk die Aussage sehr wichtig. Unter vielen anderen auch im Song Dramaturgie der Ereignisse, der über Revolutionen und Aufstände philosophiert. Auch das zugehörige Video ist bemerkenswert: Texta im freien Fall!