Erstellt am: 14. 6. 2013 - 17:34 Uhr
Tag und Nacht auf dem Rad
Einmal angefixt kommt man nur mehr schwer los: Vom härtesten und längsten Radrennen der Welt – dem Race Across America (RAAM). Von der Westküste an die Ostküste. Rund 5.000 km, 30.000 Höhenmeter, Temperaturunterschiede von Minusgraden in den Rocky Mountains bis an die drückend schwülen 50 Grad in der Wüste.
Ein Radrennen ohne abgesicherte Route geschweige denn Streckenbeschilderung. Vielmehr gleicht das ganze einer komplizierten langen Schnitzeljagd. Von einer "Timestation" zur nächsten. 55 sind es insgesamt. Die müssen in 12 Tagen und 12 Stunden erreicht sein. Dann schließt die Zeitnehmung in Annapolis. Aber die meisten sind bis dahin eh im Ziel (der Schweizer Reto Schoch schaffte das im Vorjahr - noch dazu als Rookie - mit 8:06:29) oder haben aufgegeben.
Was ursprünglich eine Wette unter Studenten war, ist mittlerweile eine psychische und physische Herausforderung, der sich jährlich noch mehr – hauptsächlich Männer – stellen.

lupi Spuma
Heuer nehmen sieben Österreicher am RAAM teil. Vier davon aus der Steiermark. Allen voran der Grazer Christoph Strasser, der 2009 als "Rookie of the Hearts" aufgeben musste, aber 2011 das Rennen für sich entscheiden konnte. Der 30-Jährige dominiert auch bis jetzt das RAAM 2013.
Schon mehrfach beim RAAM teilgenommen hat der Oberösterreicher Gerhard Gulewicz und auch der Steirer Franz Preihs, der auch mal im "House of Pain" zu Gast war.
Vier Österreicher stellen sich erstmals den Strapazen. Die "Rookies" sind Gerald Bauer aus Salzburg, die beiden Steirer Eduard Fuchs und David Misch und der Oberösterreicher Franz Wintersberger.

Lupi Spuma
Race Across America 2009 auf FM4
- Wer schläft, verliert
- 1.050 Meilen ganz lässig in vier Tagen
- Die Höhen und die Tiefen
- Rookie of The Heart
Race Across America 2011 auf FM4
Sie alle wollen in den nächsten Tagen ihren Traum verwirklichen und nehmen dafür enorme Strapazen auf sich.
Während Wien noch Velo-City ist und die Wiener Radwoche gefeiert wird, radeln die Männer - und auch einige starke Frauen. Tag und Nacht. Geschlafen wird so wenig wie möglich. Wer schläft, verliert.
Manche von ihnen werden selbst dann noch auf dem Rad sitzen, wenn in Wien am 19. Juni die Gewinner der Aktion "Wien radelt zur Arbeit 2013" geehrt werden.
Bis dahin sind die Extremradfahrer allerdings mehrmals die Strecke Wien–Bregenz abgefahren und ihrem Traum ein Stückchen näher gekommen ...
Viel Erfolg jedenfalls allen!
Hier findet man den aktuellen Rennstand und hier den Stand der einzelnen österreichischen Fahrer:
- Gerald Bauer - 473
- Eduard Fuchs - 470
- Gerhard Gulewicz - 316
- David Misch - 469
- Franz Preihs - 351
- Christoph Strasser - 377
- Franz Wintersberger - 471
Und für alle, die warten oder für den kleinen Traum zwischendurch:
Aus dem neuen Album von David Lynch.
Wunderschön.