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Burstup

Physische Welt, virtuelle Realität. Politik und Kultur.

7. 5. 2013 - 15:16

Cash, Cans & Candy

50 KünstlerInnen, zwei Ausstellungshallen, ein Silo und Wände in ganz Wien: Ein Street-Art-Festival rollt an.

Das Stadtbild von Metropolen wie New York, Paris oder London ist seit Jahrzehnten von Graffiti und anderer Street Art geprägt. Die Stadt Wien stellt schon seit den neunziger Jahren öffentliche Wände für Graffiti-Artists bereit. Für die nächsten vier Monate wird Wien gar zum Zentrum der internationalen Street Art: Ein ambitioniertes, festivalartiges Ausstellungsprojekt der Galerie Ernst Hilger präsentiert fast 50 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt.

Katharina Stögmüller

Street Art, sagt Ernst Hilger, sei heute jene Kunst, die eigentlich die Generation der Zwanzig- bis Vierzigjährigen am meisten interessiere, „so wie seinerzeit Pop Art meine Generation interessiert hat“. Hilgers Motivation sei einerseits, Neues und Spannendes zu zeigen („sonst bin ich irgendwann Antiquitätenhändler“), andererseits wolle er auch die Künstler, die mit seiner Galerie verbunden seien, mit neuen Einflüssen konfrontieren („um zu sehen, was dann herauskommt“).

Noch ein Appetitanreger im Mai: Dienstag, 21. Mai, 15 Uhr: Shepard Fairey: "Mural Live Painting", Silo am Gelände der Ankerbrotfabrik, Absberggasse 35, 1100 Wien

Katharina Stögmüller

Heute, fast einen Monat vor dem Beginn des eigentlichen Kunstfestivals, bot die bulgarische Künstlerin Vasilena Gankovska auf dem Wiener Naschmarkt einen Vorgeschmack dar - eigentlich in Vertretung des kolumbianischen Künstlers Stinkfish, den die Fluglinie KLM aufgrund eines ihr „verdächtig“ erscheinenden Koffers nicht befördern wollte. Im Koffer befinden sich die gesammelten Kunstwerke Stinkfishs – der Verbleib des Gepäckstücks ist derzeit ungewiss.
Anstatt des Murals aus Kolumbien fertigte Vasilena Gankovska ein bisschen Stencil Art an. In den nächsten Monaten wird die Bulgarin eine fixe Installation namens „Walk In The City“ und mehrere Straßenperformances zeigen.

Eröffnung der Ausstellung Freitag, 31. Mai, 19 Uhr:
HilgerBROTKunsthalle und GALERIE HILGER NEXT Wien 10, Absberggasse 27, 1100 Wien

Katharina Stögmüller

Insgesamt werden bei Cash, Cans & Candy Street Artists aus fünf Kontinenten ausstellen bzw. live malen. Die Kuratorin des Festivals, Katrin-Sophie Dworczak, hat sich drei Jahre lang mit der Vorbereitung beschäftigt. Ihr ist die Bandbreite des Ausstellungsprojekts besonders wichtig: Etablierte Street Artists aus aller Welt werden neben Emerging Artists auftreten. Dworczak sieht das Festival auch als Schnittstelle zwischen der Kunst, die auf der Straße stattfindet und auf soziale Ungerechtigkeiten aufmerksam macht und dem Vermarktungs- und Verkaufsaspekt, der den Kunstmarkt ausmacht.

Alle Ausstellungen und Events von Cash, Cans & Candy werden bei freiem Eintritt besuchbar sein. Das detailierte Programm gibt es hier.