Standort: fm4.ORF.at / Meldung: ""Hörts mir auf mit dem blöden Rebellen-Image""

Elisabeth Scharang

Geschichten über besondere Menschen und Gedankenschrott, der für Freunde bestimmt ist.

30. 4. 2013 - 11:41

"Hörts mir auf mit dem blöden Rebellen-Image"

Der Schauspieler Nicholas Ofczarek über die Lust am Spielen, die Freude am Fußball und den Spaß an der Satire. Am 1. Mai von 13 bis 15 Uhr im Doppelzimmer Spezial.

Nicholas Ofczarek bei Elisabeth Scharang im Doppelzimmer Spezial
Am Mittwoch, den 1. Mai, von 13-15 Uhr auf FM4.

Eine Woche zum Anhören: Das Doppelzimmer Spezial mit Nicholas Ofczarek:

FM4 Doppelzimmer Spezial

Ich finde immer wieder spannend, woraus sich das öffentliche Bild einer Person zusammen setzt und vor allem, wer dieses Bild zusammen setzt. Der Ruf, der irgendwann brav vorauseilt, klebt hartnäckig wie ein Kaugummi am Schuh. Die Begegnung mit dem Schauspieler Nicholas Ofczarek hat mich darin bestätigt, das Image - aus spritzigen Bildunterschriften komprimiert - am besten im Klo runterzuspülen. "Der unberechenbare Rebell aus dem Burgtheater", wie er von den österreichischen KulturberichterstatterInnen gerne genannt wird, zieht bei unserem Gespräch weder eine schnoddrige Rotzbubennummer ab, noch spielt er die Rolle des unzugänglichen Künstlers. Nicholas Ofczarek erzählt über seine Kindheit mit Mutter und Vater, die fast jeden Abend singend auf einer Opern- oder Operettenbühne standen.
Das bedeutete oft umziehen, neue Freunde suchen und sich fürchten:

"Ich hatte Angst, dass meine Eltern nie mehr nach Hause kommen. Sie sind nach den Vorstellungen selten gleich nach Hause gekommen. Die Angst hat sich erst gelegt, als ich mit zehn einen Hund bekam."

Heute sei er eher ein Katzenmensch. Und mit seiner Tochter im Teenageralter haben er und seine Frau versucht, es anders zu machen. Mehr Verlässlichkeit.

Apropos: Seine Frau hat Ofczarek im Fussballstadion kennengelernt. Mit 17 bei einem Rapidmatch. Sie war damals die Freundin seines besten Freundes. Ich bleibe bei Ofczareks Fantum für Rapid hängen. "Austrianerin?", fragt er, zieht die Augenbrauen nach oben. Ich nicke. Nach kurzem Zögern beschließen wir, trotzdem unser Gespräch fortzusetzen.

Ein Paar wurde er mit seiner Lebensliebe erst Jahre nach dem Fußballmatch. Sie haben schnell geheiratet und daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Lust an der Vielfalt lebt Nicholas Ofczarek in seinem Beruf aus. Er spielt sich durch Theaterklassiker, TV-Serien und Polit-Satire. "Im englischen Sprachraum ist es selbstverständlich, dass man mal Musical, mal Kinodrama spielt und auch in einer TV-Serie auftaucht."
Sich immer wieder von Null eine Rollenidentität aufzubauen, immer wieder von Null die Psychologie einer Figur zusammen zu setzen, das macht diesen Beruf so spannend."

Claus Peymann hat Nicolas Ofczarek mit 23 aus der Freien Theaterszene an die Burg geholt. /"„Ich bins langsam angegangen. Es hat lange gedauert, bis ich die großen Rollen gespielt habe. Und ich bin froh darüber." Neben der Glanzrolle des Jedermann in Salzburg und aktuell dem Liliom an der Burg erinnere ich mich begeistert an Ofczareks Satire über Niko Pelinka in "Wir Staatskünstler". Er grinst. "Ja, manchmal gelingt einem etwas."

Ob er dem jungen Pelinka je über den Weg gelaufen sei.
"Ja, aber er hat wenig Humor gezeigt", erzählt Nicholas Ofczarek und zuckt mit den Schultern. "Eigenartig, dass jemand, der sich auf dem gesellschaftlichen Parkett bewegt, Satire nicht versteht."

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