Erstellt am: 17. 4. 2013 - 19:15 Uhr
Icona Pop-Phänomen
Icona Pop haben auf Facebook 96.976 "Gefällt mir"-Angaben. 9.031 Leute sprechen über Icona Pop. Auf YouTube schreibt ein junges Mädchen "This song isn't like what I normally listen to... But I don't care. I love it."
Ein Mann kommentiert: "Me either and I am a 52 year old man, but I heard it today and instantly loved it."
Von alternativem Indie-Publikum, zynischen Musikjournalisten, Charts-Hörern bis hin zu Major-Label-Bossen: Das schwedische Elektropop-Duo kennt einfach jeder! Dabei haben die zwei Elektropop-Girls aus Schweden erst eine Single veröffentlicht.
Mit viel Liebe
Die Single "I Love It" bekommt in Deutschland Platin und hüpft im Jänner 2013 auf Platz 1 der in Deutschland meistverkauften Musik-Downloads. Geholfen hat auch eine Preissenkungsoffensive des Labels und ein stark präsenter Werbespot im deutschen Fernsehen.
Im Sommer 2012 ist "I Love It" wochenlang in den FM4 Charts, derzeit hält sich die Single auf Platz 16 in den Ö3 Austria Top 40 Single-Charts. Auch auf anderen europäischen Radiosendern und im Fernsehen wird "I Love It" rauf und runter gespielt.
Warum funktioniert's?
Warner Music
Ob künstlich nachgeholfen oder nicht: Icona Pops Single flutscht in jeden Gehörgang. Sie funktioniert im Alternative-Bereich genau so gut wie im Mainstream. Warum? Icona Pop polarisieren nicht wie Justin Bieber, sind nicht so egozentrisch wie Lady Gaga und sind trotz Omnipräsenz in den Medien noch immer cooler als Rihanna.
Peter Pleterski, der bei Warner Music Austria für die Promotion von Icona Pop zuständig ist, meint, dass die Mischung aus Sympathie, Natürlichkeit, gutem Aussehen und Elektropop in Europa ausreicht, um Erfolg bei der Masse zu haben. Der gute alte Elektropop hält Anno 2013 also auch Einzug in den Mainstream.
Zum Erfolg tragen auch die sehr eingängigen Lyrics bei, die wie Smiley-Parolen im Ohr hängen bleiben: "You’re from the 70’s, but I’m a 90’s bitch....I love it!". Bamm!
Es war einmal
Der Werdegang von Icona Pop liest sich auch so schön, leicht und fluffig wie der Sound des Duos: Vor vier Jahren beginnt das Elektropop-Märchen, da lernen sich Aino, die gerade großen Liebeskummer hat, und Caroline auf einer Wohnungsparty kennen. Dort freunden sie sich an, spüren eine gewisse Energie und tanzen die ganze Nacht miteinander durch. Am nächsten Tag kommt Aino mit einer Flasche Wein und einem Laptop im Gepäck zu ihrer frischgebackenen neuen Freundin Caroline. Gemeinsam schreiben sie ihren ersten gemeinsamen Song "Sheriff Came To Town On A Big Black Horse".
Warner Music
Happy Peppi
Ist diese ständig glückliche, selbstbewusste "Ich bin so wie ich bin"-Attitüde nicht auf Dauer irre anstrengend?
Icona Pop antworten auf diese Frage ganz professionell: "I think we are kind of living our dream right now. We are like kids, we give so much and we are like AHH and than we just BOOM fall down and sleep. We take power naps."
Beim kurzen Powernapping wird es die nächsten Monate auch bleiben, denn das Plattenlabel schubst die zwei Schwedinnen im Mai ins Studio in L.A., wo sie endlich ihr Debüt-Album fertig aufnehmen sollen, das schon Anfang des Jahres hätte erscheinen sollen. Denn erst wenn das Album erfolgreich ist, geht es für Icona Pop einen Schritt weiter Richtung Weltkarriere, so Peter Pleterski.
USA ist nicht EU
Die Herzen der Europäer haben Icona Pop schon erobert. In den USA ist es vom Sound her schwieriger, gibt Pleterski zu. Da kommt Elektropop nicht so gut an. Aber wenn Icona Pop weiterhin so happy bleiben, kann nicht mehr viel schief gehen. Toi toi toi.
Warner Music
Und wer bis zur Album-Veröffentlichung nicht warten mag: Es gibt einen "I Love It"-Remix-Release mit 12 Remixen. Die haben zusammengenommen auch fast Albumlänge.