Erstellt am: 27. 3. 2013 - 14:00 Uhr
Fußballgiganten
Im Fußball sind wir wie Zwillinge! Die Fußballnationalmannschaften beider Nationen zermalmten letzte Woche ihre Gegner mit Sechs zu Null. Die bulgarischen Fußballer gewannen gegen Malta und die österreichischen gegen die Färöer Inseln. Das ist ein großer Erfolg für beide Teams. Genau gegen diese beiden “Fußballzwerge“ erlebten Österreich und Bulgarien ihre größten Erniedrigungen in vergangene Qualifikationen. Die professionellen Fußballer in den Nationalmannschaften von Malta und von den Färöer Inseln kann man an den Fingern einer Hand abzählen. Der Star von Malta ist Physik- und Sportlehrer in einem Gymnasium in La Valetta. Das hilft ihm anscheinend, in einer guten Kondition zu sein. Sowohl das bulgarische, als auch der österreichische Fußballteam haben sich seit 1998 für keine Weltmeisterschaft qualifizieren können. Und für beide ist die letzte Hoffnung auf eine neue Sternstunde noch nicht ganz vorbei.

APA/Vasil Donev
Die Sternstunde der Bulgaren war 1994, als die Nationalmannschaft Vierter bei der WM geworden ist. Einige der Spieler haben sich so gefreut, dass sie bis heute noch nicht nüchtern sind. Andere wurden Politiker und Geschäftsmänner. Bei den Massenprotesten in Bulgarien wurde einer von ihnen, Hristo Stoitschkow, für „das Gesicht der Proteste“ gewählt, was natürlich als Anlass für viele Witze diente. Wenn ich es mir so überlege, sind manchmal Niederlagen sogar besser.
Ich erinnere mich am Fußball EM 2008 in Österreich. Damals verkaufte ich Bier neben dem Stadion. Die deutschen Fußballfans schrien spöttisch „Fußball spielt man nicht auf Ski!“. Sie schrien es vor mir mit der Absicht mich zu verletzen, obwohl ich weder Österreicher bin, noch Ski fahren kann. Das trieb mich dazu, die österreichische Nationalmannschaft zu unterstützen. Obwohl sie alles gegeben haben, haben es die Österreicher damals wieder nicht geschafft, die hochnäsigen Deutschen auf dem Boden zu bringen. Später spielten die Deutschen im Halbfinale gegen die Türkei. Alle Österreicher waren für die Türken. Ich auch.

dpa
Gestern hielt ich die Daumen, dass der gute Eindruck von unseren großen Siegen nicht zerstört wird. Gott sei Dank spielten beide Mannschaften, gegen Dänemark und Irland unentschieden. Die Freude vom Sieg bleibt!
Es gibt etwas gemeinsames zwischen Österreich und Bulgarien. Aus einer gewissen Sichtweise. Über alle anderen Sichtweisen, sprechen wir ein anderes Mal.