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Gerlinde Lang

Innerlichkeiten. Äußerlichkeiten.

23. 3. 2013 - 21:32

Faster, Robots, fight, fight!

Mexikanische Kampfwürfelchen, österreichische Rotorbienen und russische Wettstakser. Dieses Wochenende live in der Zehn-Jahre-Jubiläumsedition.

Da staunt der Zoll am Flughafen Wien-Schwechat: rätselhafte Metallgebilde im Koffer! Es sind Kampfroboter.

Weitere Infos unter
robotchallenge.org

"Vorgestern bekam ich einen Anruf vom Flughafenzoll. Es seien Lateinamerikaner mit komischen Elektrogeräten gelandet. Roboter am Flughafen sind problematisch. Teilweise sehen sie gefährlich aus, haben zum Beispiel Rasierklingen vorne dran, mit denen sie unter die Gegner fahren und sie aushebeln und aus dem Ring schieben. Das fällt dann natürlich unter die Kategorie 'Waffen' und das darf man im Flugzeug nicht transportieren", erzählt Karim Jafarmadar von INNOC.at, er organisiert jedes Jahr die Robot Challenge. Dieses Wochenende wird Wien schon zum zehnten Mal das Mekka der Kampfroboter. Tretet also näher, liebe Schaulustige, liebe Sportler und WissenschaftlerInnen, Eintritt ist frei und Karim wird uns gleich die wundersame Geschichte der internationalen Kampfroboter WM von Anfang an erzählen.

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Ring frei für die Sumowürfel.

Junge Menschen aus aller Welt kommen dieses Wochenende in der Wiener Aula der Wissenschaften zusammen, um ihre Roboter gegeneinander kämpfen zu lassen.

Große Roboter, kleine Roboter. Solche, die auf zwei Beinen gehen, solche die fliegen. Solche, die aggressive kleine Kampfwürfel sind. Sie schieben sich aus dem Sumo-Ring, sie laufen um die Wette und sie fliegen selbständig Strecken ab. 500 KonstrukteurInnen von Russland über Südafrika bis Mexico, aus sämtlichen Schulstufen und Uniabschnitten. 300 kämpfende Roboter.

Anno 2013

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300 Roboter wollen registriert werden.

Der Spaßfaktor hat beim Internationalen Roboterkampf Tradition, sagt Mitorganisator Karim Jafarmadar und das schon seit den bescheidenen Anfängen in einer HTL-Kantine.

Opa erzählt von den ersten Roboterkriegen

Karim Jafarmadar: "2004 hatten wir sieben Roboter in der Kantine der HTL Spengergasse. Kein einziger von ihnen hat so richtig funktioniert, aber es war lustig für alle. Das war der Startschuss, jedes Jahr weiter zu machen. Die heurige Robot Challenge ist sicherlich die bisher größte."

Wann hat die Robot Challenge die Kantine verlassen?

"Gleich im ersten Jahr. Robot Challenge II haben wir mit dem Bundesrechenzentrum veranstaltet, im dortigen Festsaal und mit 28 Robotern. Das war für uns damals eine riesige Geschichte! Aus allen Bundesländern sind Leute angereist, sogar aus Deutschland. Spätestens dann war klar, dass das nicht nur uns an unserer Schule interessiert, sondern dass das auch viele andere Menschen cool finden."

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Arachnoid aus der Freestyle Category

Wie hat sich die Kunde von der Robot Challenge in der Welt verbreitet?

"Das frage ich mich manchmal selbst! Wir haben nicht aktiv international dafür geworben, aber irgendwie hat es sich herumgesprochen. Und wir haben uns immer angestrengt, es cool zu machen. Dass es eben nicht in einem verstaubten Hörsaal abläuft, sondern dass man gerne hinkommt, auch nur zum Zuschauen. Das machte unsere Robot Challenge von Anfang an einzigartig. Deshalb die weltweite Beliebtheit!"

Ich bin selbst schon auf die Stimmung bei euch reingekippt, eine Mischung aus Zuschauersport und Kirtag!

"Bei uns ist immer was los. Egal, wann du herkommst, es gibt durchgehend Kämpfe in den verschiedensten Klassen und Bewerben. Und dann kommt Stimmung auf! Die Teams feuern ihre Roboter an, die ZuschauerInnen finden ihre Lieblingsroboter und jubeln ihnen zu …"

Meine Brüder haben sich als freiwillige Schiedsrichter gemeldet, von ihnen weiß ich, die machen ganz schön was mit, emotionstechnisch. "Neiiin unser Roboter war nur mit einem halben Rad außerhalb des Rings, das giiiilt niiiiicht…"

"Ja, die armen Schiedsrichter. Noch gibt es keine Schiedsrichterausbildung für Roboterwettkämpfe. Die Teams sind sehr ehrgeizig, klar, sie stecken wochen- und monatelange Arbeit in ihre Maschinen. Und die müssen dann im richtigen Moment funktionieren. Wenn dann was schiefgeht, kann es schon zu Streitereien kommen. Aber es bleibt immer beim fairen sportlichen Wettkampf.

Bei uns gibt es keinen Preis im Geldsinne, nur einen Pokal zu gewinnen. Und trotzdem kommen so viele Teilnehmende zu uns. Das Dabeisein und der Rang unseres Wettbewerbs sind schon genug für sie."

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"Puck Collect" ist die gefinkelteste Kategorie mit den größten Anforderungen an KI und Konstruktion. Gucken, fahren, sammeln, wegschnappen. Pfuh.

Die Robot Challenge 2013 steigt diesen Samstag und Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr in der Aula der Akademie der Wissenschaften, Eintritt ist an beiden Tagen frei und am Sonntag wird sogar mein lieber Kollege David Dempsey die Finalkämpfe live vor Ort moderieren.