Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Freeride World Tour 2013 Fieberbrunn"

Heinz Reich

Pfeffer im Arsch und wohin einen das bringt: Offroad, leftfield, backcountry - just trippin' out...

18. 3. 2013 - 15:57

Freeride World Tour 2013 Fieberbrunn

Zehn Tage lang hat die Weltelite der Freerider in Fieberbrunn auf den richtigen Moment für den Contest gewartet. Es hat sich ausgezahlt!

Das/die beste zuerst: Nadine Wallner aus Vorarlberg, zarte 23, aber so tough wie frau eben ist, wenn sie ihre Skills mit den Gnarlberg Steinbocks trainiert, gewinnt bei den Skifahrerinnen! In ihrem ersten Jahr (!) bei der Freeride World Tour (FWT) demonstriert sie, wie man mit Unbeschwertheit und vollendetem Style zur Numero Uno der Weltrangliste wird: Nadine's Siegerrun in Fieberbrunn

nadine

d.carlier/FWT

Woooo haaah! Wie's wohl ihrem Papa geht, wenn er das sieht!?
nadine

reich

Nadine Wallner bei der Wildseeloderhütte

Der Ton zum Bild:

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Seit heuer werden die FWT-Contests per Livestream übertragen. Fantastische Cineflex Bilder aus der Hubschrauberperspektive und von der Gegenhangkamera! Kurz nach dem Wettkampf kann man den Stream noch in seiner Gesamtheit nachsehen, dann wird die stundenlange Übertragung editiert und nach Location bzw. Rider geordnet angeboten. Sämtliche Ergebnisse und Videos von Fieberbrunn könnt ihr also hier finden.

silas

D.Daher/FWT

Such den Sieger: Silas Chickering-Ayers (USA)

Was bisher geschah – 10 Tage früher…..

Es war der 5. Stop der FWT - der einzige in Österreich und der letzte vor dem großen Finale in Verbier in der Westschweiz. Eigentlich hätte er am Samstag, dem 9.3. in Fieberbrunn in Tirol stattfinden sollen. Die Vorfreude war nach den Traumbedingungen 2012 und 2011 sowohl bei den Ridern als auch bei den insgesamt 70 angereisten Journos immens.

Zwei Tage vor dem Contest waren noch alle optimistisch und die Fieberbrunner wollten die Inszenierung vom letzten Jahr noch toppen: Ein noch größeres Amphitheater aus Schnee für die Zuseher am Lärchfilzkogel, LED-Wände für die Livebilder von den Heli- und Gegenhangkameras, DJs und Liveband, Eventvillage bei der Talstation, Speis- und Trank – alles war angerichtet.

konzertmeister

j.bernard/FWT

Konzertmeister Kogs/Publikumstribüne am Lärchfilzkogel

Aber dann hat ein elender Wärmeeinbruch den Schnee am Wildseeloder zuerst in „Batzn“ verwandelt und dann, als die Kälte wieder retour war, in eine betonharte Eispiste mit gefrorenen, bis zu kürbisgroßen Knollen im Auslauf der steilen Couloirs. Bei der Faceinspection haben die Verantwortlichen der Freeride World Tour dann verkündet, dass man unter diesen Bedingungen keinen Wettkampf durchführen könne. Mein Tiefschneefreund Volker hat alles mitgefilmt:

Just hangin' out

Also das große Warten auf Neuschnee. Und die dafür nötige Kälte. Alle Journos reisen ab, nur ich bleibe. Geh mit den Ridern shredden und hänge – als eingebetteter Journalist - im Hotel mit ihnen ab. An der Bar, im Restaurant und in der Sauna. Früchteteetrinken gegen die Verkühlung mit Nadine Wallner. Sie erzählt mir, dass sie mit ihrem Vater (einem Bergführer) bereits mit sechs Jahren von der Valluga runter gefahren ist. Da war ihr klar, dass der Schnee ihr Element ist.

In der Sauna mit Jérémie Heitz (Schweizer, Zweiter der Weltrangliste bei den Skifahrern) und seinen netten, französischen Rabaukenfreunden Kevin Guri und Leo Slemett. Jérémie erzählt mir von seinem jüngsten, sehr trippigen Projekt mit dem eingefärbten Schnee: TriP-color

downdays

kevin guri

Weatherdowndays mit Jérémie Heitz, Kevin Guri, Lud's Guillot-Diat und Dani Fornell Prat

Iris Lazzareschi (Snowboarderin aus Kalifornien) kommt auch in die Schwitzstube. Als Amerikanerin natürlich im Badeanzug. Sie hat zuerst, als sie die ganzen Nackerpatzln gesehen hat gedacht, sie habe sich in die Männergarderobe verirrt. Später beim Apfelstrudel essen erfahre ich, dass sie zuhause kellnert und total gerne babysittet. Vom Snowboarden allein kann sie noch nicht leben.

Die Riderinnen und Rider haben übrigens keine Einzelzimmer, sondern bis zu vier von ihnen schlafen in einem Raum. Wie soll man da ein beinhartes Konkurrenzverhältnis aufbauen, wenn man nebeneinander pennt, die Dusche teilt und die Lines bespricht? Solche Zustände führen quasi zwangsläufig zu Kollegialität! Und gelegentlichen Facebook-Hacks, gell Lori...

Zum Nachhören: Flo Orley, Margot Rozies und Jérémie Heitz in...

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Here comes the snow!

Nach 10 Tagen dann endlich Traumverhältnisse. Zwar lauern unter den 30cm Pulver immer noch die gefährlichen Eisklumpen, die zu einigen schweren Stürzen führen, aber dieses best of Fieberbrunn erklärt die magische Anziehungskraft des Freeridens:

Silas Chickering-Ayers (Ski/USA), Sammy Luebke (Snoboard/USA), Nadine Wallner (Ski/AUT) und Elodie Mouthon (Snowboard/FRA) heißen die Sieger des fünften Tourstopps der Freeride World Tour am Wildseeloder. Mit Abschluss dieser Etappe steht nun auch fest, wer zum Finale nach Verbier in die Westschweiz darf.

luebke

D.Daher/FWT

Sammy Luebke (USA)

Am nächsten Samstag (23.3.2013) gibt's den Showdown beim "Xtreme Verbier" am schwierigsten Berg der Tour, dem legendären Bec des Rosses.
Einen Tag davor gibt's hier online und on air auf FM4 einen Facecheck - eine Besichtigung des Bec des Rosses mit Jérémie Heitz, dem derzeit zweiten der Weltrangliste, der in Fieberbrunn schwer gestürzt ist, aber aktuelle FB-Statusmeldung: "nichts gebrochen oder gerissen, back soon!"

studer

J.Bernard/FWT

Fabio Studer (AUT): I kum ham, Fieberbrunn