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Philipp L'heritier

Ocean of Sound: Rauschen im Rechner, konkrete Beats, Kraut- und Rübenfolk, von Computerwelt nach Funky Town.

1. 3. 2013 - 14:30

Something for the Weekend

Ausgehtipps. Fire in the Disco.

Freitag

Der Freitag beginnt mit dem Konzert einer großartigen, ewig unterschätzten Gruppe aus Chicago: The Sea And Cake werden im Chelsea auftreten. In Gestalt von Über-Producer und Alleskönner JohnMcEntire teilt sie sich den Drummer mit Tortoise, den ewigen Säulenheiligen des Genres, das nie eines sein wollte, die anderen Mitglieder waren in schlau-vertrackten und angejazzten Gitarrenbands wie Shrimp Boat oder den Cocktails tätig - kein Wunder also und schon auch nachvollziehbar, dass die Band immer wieder gerne in die Schublade "Postrock" hineingepackt wird.

"Post-" sind The Sea And Cake dabei aber nicht wirklich, sie zeigen bloß seit schon gut zwanzig Jahren, wie man aufsehenerregend und gleichzeitig völlig unprotzig Einflüsse von Exotica, Jazz, Afropop und leiser Elektronik behutsam in das System eines Gitarren-Rock-Quartetts übertragen kann. Zehn Alben haben The Sea And Cake bislang veröffentlicht, allesamt sehr gut, so auch das im Vorjahr erschienene "The Runner", das das unverkennbare Sounddesign der Band sanft Richtung erhöhten Synthesizeraufkommens verschiebt. Weiche Musik für weiche Menschen. Schwere Empfehlung.

The Sea and Cake - Harps from Thrill Jockey Records on Vimeo.

PuffZack im Morisson mit Misonica.

Das Beatpatrol hat den dänischen Superstar Trentemøller für ein DJ-Set in die Pratersauna geladen.

Der Club Titanic feiert seinen dreißigsten Geburtstag. An den Abspielgeräten stehen DJs von Luv Shack Records, Jugendstil, Klub Fraktal und einige mehr.

Der Schleudergang hat für seinen 3 Years Birthdaybash zwei hochkarätige Techno-Unterhalter einfliegen lassen: Metope und Pan/Tone.

Der New Yorker Disco-König und Edit-Maestro John Morales ist nach einem Auftritt im Dezember wieder im Roxy am Start. Dieses Mal, um Teil 3 seiner ohne Übertreibung fantastischen "M + M"-Compilation-Reihe zu präsentieren.

Robag Wruhme

Robag Wruhme

Robag Wruhme

Im Funkroom in der Grellen Forelle ist ein Mann zu Besuch, der so gut wie alles richtig macht: Robag Wruhme aus Jena. Man kennt ihn von Releases für Musik Krause und in jüngerer Vergangenheit vor allem für DJ Kozes Pampa Records, für verspielt-verschachtelte Techno- und House-Schnitzereien, durchaus mit Hang zum Schabernack und eigenwilliger Namensgebung. Sein 2011 erschienenes Album "Thora Vukk" ist ganz wunderbar, ebenso seine DJ-Mixes "Olgamikks" und "Wuppdeckmischmampflow".

Graz: Anja Schneider von Mobilee Records ist im Niesenberger zu Gast.

Samstag

Wichtig und was das Zusammentreffen von Location und Booking anbelangt, absurd: Der japanische Musiker Tabata Mitsuru, der solch prächtige Bands wie die Boredoms, Zeni Geva und Acid Mothers Temple in der Biografie führt, tritt im Xpedit Kiosk auf. Noise, Psychedelik und Wurst, eine von seltsamen Göttern ersonnene Kombination.

Auch der Strom.Club hat Geburtstag. Die Veranstaltungsreihe feiert ihr fünftes Jahr in der Pratersauna mit Brodinski und Monsieur Monsieur vom Pariser Label mit dem wunderbaren Namen Bromance und vielen mehr.

Gender Crash im brut.

DIE GROSSEN FERIEN im Fluc. Mit den DJs David von Tanz Baby! und Favela Gold.

4 Years of Meat im Badeschiff Laderaum. Mit Henning Baer und der New Tower Generation.

Derrick May

Derrick May

Derrick May

Zuckerwatt und Crazy bitten für ihre Party im Flex mit Derrick May eine wahrhaftige Legende an die Plattenteller: Der Mann aus Detroit wird neben seinen Kollegen Juan Atkins und Kevin Saunderson gerne als einer der so genannten "Beleville Three" apostrophiert; einem Dreier-Gespann, dem in der Musikgeschichtsschreibung meist nicht weniger als die Erfindung von dieser herrlichen Musik namens "Techno" zugute gehalten wird.