Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Something for the Weekend"

Philipp L'heritier

Ocean of Sound: Rauschen im Rechner, konkrete Beats, Kraut- und Rübenfolk, von Computerwelt nach Funky Town.

15. 2. 2013 - 13:57

Something for the Weekend

Ausgehtipps. Party down.

Freitag

Auf jeden Fall: Apparat. Der Berliner Musiker und Produzent Sascha Ring ist ja ein vielseitiger Mann. Bekannt geworden ist er mit rumpelnder Knister-Elektronik in Andenken an Autechre, jedoch weitergedacht Richtung Techno. Mit den Homies von Modeselektor hat er die Boygroup Moderat gegründet (von der dieses Jahr noch zu hören sein wird), 2011 hat er sich mit dem sehr guten Album "The Devil's Walk" zum melancholischen Songwriter gewandelt.

Heute erscheint sein ebenfalls sehr gutes, neues Album "Krieg und Frieden", das wieder ein bisschen anders geworden ist - es handelt sich nämlich um Musik für Theater. DJ ist er natürlich auch: Für die immergute "DJ Kicks"-Reihe hat er einen formidablen Mix gebaut, auch im Boiler Room hat er vor kurzem erst ein schönes Set abgeliefert. Heute wird Apparat beim Hart aber Herzlich in der Pratersauna an den Abspielgeräten zugange sein. Den zweiten Floor betreuen die Herren von Everybody's Darling unter der Schirmherrschaft der großen Göttin Disco. Mehr zu Apparat gibt es übrigens hier an dieser Stelle nächste Woche zu erfahren.

Apparat

Apparat

Apparat

Auch super: Fluxus Kompensator im Hundsturm. Mit der Affine-Posse rund um Dorian Concept, Cid Rim und die ganzen guten anderen.

Ebenso: Sweet Heat im brut.

Bester Veranstaltungsname des Wochenendes: WURSTBATTLE -Hildegard Wurst vs. Kiosk Musik w/ Felix The Houserat. Im Xpedit Kiosk.

Bubble Club im Morisson.

In der Grellen Forelle ist Marc Houle zu Gast, und zwar live. Guter Typ, früher bei Richie Hawtins M-nus zuhause, mittlerweile beim eigenen, mit Magda und Troy Pierce betriebenen Label mit dem auch sehr guten Namen Items & Things. Ist halt eher so minimal.

Graz: Großer Zeiger Birthday Bash in der Postgarage mit u.a. Richard Dorfmeister, Earl Zinger, dem großen Drums of Death, Wolfram und mehr.

Samstag

Super: Cheree Cheree im Fluc. Eine Veranstaltung, die sich nach einem Song von Suicide benennt (Mutmaßung), kann schon einmal gar nicht so schlecht sein.

Unten in der Fluc Wanne zur gleichen Zeit: Grunge in Gut von der Schweizer Band Navel. Die waren früher einmal auf Patrick Wagners feinem Label Louisville daheim und haben ein neues Album im Gepäck.

Teenbeat Flyer

Teenbeat

Teenbeat feiert im Ragnarhof

Empfehlung der Herzen: Die sehr gute Veranstaltungsreihe Teenbeat, die der Welt schon Konzerte des Moon Duos, der Liars, der Dum Dum Girls, von Caribou und zig mehr beschert hat, feiert den sechsten Geburtstag im Ragnarhof. Mit Foto-Ausstellung, Konzert, Party, DJ-Line und sonstigem geilen Klimbim. Indie ist wieder cool. Noch einmal: Empfehlung.

Quasi gegenüber und auch immer gut: Nil Desperandum im rhiz. Live: Wandl.

Rock aus der Garage von den Heartless Bastards im Chelsea.

Auch wenn der Begriff in den letzten Jahren gar arg überstrapaziert worden ist, schlägt das Herz dann doch gleich ein bisschen leidenschaftlicher, wenn irgendwo "Disco" draufsteht. So findet also in der Grellen Forelle ein Abend namens "Disco Tales" statt. Mit zum Beispiel den Menschen von der Loud Minority und Gerd vom tiptop niederländischen Label Clone.

Sehr super, wirklich: Social Disco Club beim Fairlight Club im Cafe Leopold.

Die Digital Konfusion Mixshow feiert in der Pratersauna.

Techno im Tresorraum mit Lake People und Ken Hayakawa.

Noch eine dringende Empfehlung von ganzem Herzen: Die großartige Berliner Musikerin Masha Qrella kommt für zwei Konzerte nach Österreich. 2012 hat Qrella mit "Analogies" bei Morr Music ein ganz und gar herrliches Album veröffentlicht - wenn heute noch irgendetwas ohne auch nur irgendeine blöde Konnotation "Indie-Pop" heißen soll, dann bitte diese wunderbare Musik. Am Samstag im Freiraum St. Pölten, am Montag im rhiz in Wien. Hingehen.