Erstellt am: 14. 2. 2013 - 17:12 Uhr
Die Sammler gebrochener Herzen
Es gibt sehr viel Musik, die du bist jetzt in deinem Leben verpasst hast. Das ist sehr schade, vielleicht sogar ein bisschen blöd. Du hast jetzt fünf Minuten Zeit, um ein klein wenig davon nachzuholen. Viel Vergnügen.
Live@RKH:
Broken.Heart.Collector
19. Februar 2013
20 Uhr
Großer Sendesaal
Eintritt: EUR 17,-
Das ganze Konzert kann man am 19.2. auch via Livestream mitverfolgen.
Broken.Heart.Collector sind das und kommende Woche am 19. Februar spielt das Quintett eine exklusive Session im Wiener Radiokulturhaus. Ein würdiger Raum, in dem sich die düsteren Klangkaskaden dieser Formation gebührend ausbreiten können.
Um etwas über die Musik der Band zu erzählen, muss man zuerst einmal den Kopf aufschrauben und da oben mal kräftig die Synapsen durchputzen. Am besten vergisst man den ganzen Schrott, den man über Musik zu wissen glaubte. Denn da, wo Genregrenzen enden, wo man die berühmte comfort zone verlässt, ist bekanntlich der Ort, wo the magic happens. Broken.Heart.Collector ecken an und stellen das, was man als gegeben und wahr empfindet, auf den Kopf.
Where do broken hearts go
Broken.heart.collector
Broken.Heart.Collector fangen dort an, wo ein kollektiver Massenmusikgeschmack endet. Die abgelutschten Trampelpfade der Musikrezeption mögen sicher sein, innovativ sind sie nicht. Ja, es gibt ein Leben abseits diverser Hitlisten und Blog-Empfehlungen. Es ist ein gutes Leben dort.
Broken.Heart.Collector, das ist Musik, die einem wie ein Bulldozer überollt und Gedärm und Gehirn massiert und zu der man am besten eisengraue Stahlzuckerwatte serviert. Musik, die das Zentralnervensystem im Würgegriff hält, die die Gehörknöchelchen wohlig im diabolischem Noiserauschen biegen lässt. Genreübergreifend, Strukturen aufsprengend, in Metaebenen denkend, zwischen Liedform, Free Jazz, tiefdüsterem Schwermetall, diffusen Geräuschkulissen, Reduktion und Exzess oszillierend.
Diese Musik kommt nicht von ungefähr. Hinter Broken.Heart.Collector stecken ein paar der talentiertesten Tausendsasser, die dieses Land zu bieten hat.
Da wäre die slowenische Vokalkünstlerin und Bassflötistin Maja Osojnik, ein musikalisches Chamälion, das seit Jahren in dutzenden Bands wie etwa frufru, Rdeča Raketa oder der Maja Osojnik Band umtriebig ist. Formationen, die man wohl alle unter Begriff musikalische Avantgarde bündeln kann. Maja Osojnik hat in Wien Musik studiert und ist immerzu auf der Suche nach neuen musikalischen Grenzen, die man in die Luft sprengen kann. Ob nun Black Metal oder Slowenische Volkslieder: Hier wird zerhackt und vertrackt was nicht niet- und nagelfest ist.
Dann wäre da auch noch Bassklarinettistin Susanna Gartmayer, Mitglied des Gemüseorchesters und der heimischen Improvisationsszene, die wie ein schillernder Lavastrom unter der verhärmten Dreckkruste Wiens pulsiert. Und das Trio Infernale im Bunde sind die drei Herren von Bulbul, die seit Jahren einen wichtigen musikalischen Gegenpol in diesem Land darbieten. Was muss man da noch groß erklären. Indierock, Noise, Avantgarde, Trash, Staubsaugermusik - hier werden die Instrumente malträtiert bis das Beuschel karthatisch schlottert.
Diesen Menschen wirft man doch wirklich gern sein Herz zum Fraß vor. Wo wenn nicht in deren Mägen wäre es besser aufgehoben?
Gewinnspiel beendet
Wir haben 2x2 Tickets für das Konzert verlost, wenn ihr uns sagen konntet, wie viele saftelnde Valentinsherzen sich in diesem Suchbild versteckt haben.
Broken Heart Collector
Richtige Antwort: 51 Herzen haben sich hier versteckt. Die GewinnerInnen wurden per Email verständigt.