Erstellt am: 7. 2. 2013 - 18:59 Uhr
Protestkonzerte!
Die Protestsongcontest-CD
Pate Records
Anlässlich von zehn Jahren Protestsongcontest erscheint ein Sampler, der die Protestjahre 2008-2012 widerspiegelt und ab sofort käuflich erworben werden kann. So eine Werkschau gab es schon einmal für die Jahre 2004-2007 und viele der Künstlerinnen und Künstler, die ihre Karriere mit einem aufmüpfigen Lied gestartet haben, sind auf der neuen oder auf der ersten CD drauf.
Das Protestsongcontest-Finale am 12. Februar
Das Finale ist dann am 12. Februar, das ist nächsten Dienstag und weil da immer Fragen kommen: Das ist wie Weihnachten, es ändert sich der Wochentag, aber am Datum ist nicht zu rütteln, denn der Protestsongcontest ist ja anläßlich des 70. Jahrestages des österreichischen Bürgerkrieges ersonnen worden.
Dort spielen die zehn Finalbands, nur unterbrochen von den lobenden Worten des Moderators Dirk Stermann und den scharfen Einwürfen der Jury.
Die besteht heuer aus der versierten Journalistin und Kommentatorin Nina Weißensteiner, der hoffentlich wieder polarisierenden Doris Knecht, der Moderatorin und Filmemacherin Mirjam Unger, dem nicht nur zu Fußball grantelnden Martin Blumenau, dem obersten Musiker Österreichs Peter Paul Skrepek und dem Schnellsinger Skero.
Wer sich darauf schon einstimmen möchte, kann sich die zehn Finalsongs in voller Länge anhören:
Matatu - Guerrabanana
Mehrsprachige Konsumkritik, die dazu mit dem Klischee von der südländischen Lebensfreude spielt.
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Birds In Trees - Ich hoff, du schläfst beschissen
Ich würde auch davon ausgehen, dass die Profiteure von Freunderlwirtschaft, Korruption und Betrug einen recht guten Schlaf haben.
wosisig - Finganeglbeissa
wosisig waren vergangenes Jahr mit "Erwin" auf dem dritten Platz. Für heuer haben sie sich ganz schön verändert und treten mit einem Aufruf zum Engagement an.
Anstaltskinda aka Kapitano Chaotico - Befrei di
Wütender Rap, ebenfalls gegen das Sudern, während man gemütlich auf der Couch fläzt und den Arsch nicht hoch kriegt.
Benedikta Manzano - Mehr Mitgefühl für Märkte
"Benedikta Manzano singt nicht nur köstlich skurrile Texte, sie sieht auch so aus.", schreibt der Falter 1988(!). Daran hat sich nichts geändert. Triefend vor Ironie könnte dieses Lied jedes Operettenfestival aufmischen.
Johnny V-Ausschnitt - Rotzbremsn san wieder in
You probably never heard of it, but... Vermutlich ist der Anachronismus dieser Hipster-Kritik Teil des Protestes.
Linksabbiega - Dankbar
Funky Sprechgesang über das hohle Gelaber professioneller Politikfunktionäre und -innen samt beispielhaften Originaltönen.
Tiefsinntaucher - Vater Staat
Zwei Rapperinnen im Abnabelungsprozess von Papa Staat (und Mama Religion).
Fargo - I tram ned
Ebenfalls ein Lied aus Sicht eines Unschuldsvermuteten, mit einem schönen Bruch im Refrain.
refugees of the vienna refugee camp - We Love Vienna/ Je t'aime, Vienne
Einige der Flüchtlinge, die vor der Wiener Votivkirche gezeltet haben bzw. noch immer die Votivkirche besetzen, mit einem Liebeslied an Wien und ein paar Forderungen an die Politik.
Am 12. Februar live auf FM4 und fm4.orf.at
Protestsongcontest 2013 - Das Finale
Alle Infos auch auf fm4.orf.at/protestsongcontest.
Anschauen kann man sich das Finale direkt vor Ort im Rabenhof, als Videostream hier auf fm4.orf.at und als Sondersendung ab 19 Uhr über die UKW-Frequenzen von Radio FM4.
Wir erwarten eine Gegendemonstration.