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Simon Welebil

Abenteuer im Kopf, drinnen, draußen und im Netz

7. 2. 2013 - 10:12

Hunger auf Titel

Mit den European Open im Snowboarden geht die World Snowboard Tour in ihre entscheidende Phase.

"Der Sport muss wahrgenommen werden.", erzählt mir Reto Lamm, der Präsident der World Snowboard Tour am Rande des Air&Style in Innsbruck. Und zwar nicht nur von der Kerngruppe, von den SnowboarderInnen selbst, sondern von einer viel breiteren Schicht. Das könne eigentlich nur über den Wettkampfsport passieren.."Wettkampfsport bringt den Sport auf den Punkt. Das ist der einzige Weg, wie man einen Sport nach außen hin kommunizieren kann."

Zwei Fahrer im Starthaus des Slopestyle Kurses

Marcel Lämmerhirt

Nach dem Air&Style findet diese Tage der zweite große Contest hintereinander statt, die traditionsreichen European Open (BEO) in Laax, die größte Snowboardveranstaltung auf dem Kontinent. Ca. 300 SnowboarderInnen nehmen an den Contests in Slopestyle und Halfpipe teil. Das Open-Format lässt Amateure und NachwuchsfahrerInnen gegen Profis antreten, und die ganze Welt soll dabei mitfiebern.

Kelly Clark in der Superpipe

Marcel Lämmerhirt

Kelly Clark in der Superpipe.

Denn die World Snowboardtour geht gerade in ihre heiße Phase. Einst als loser Zusammenschluss der großen Contests gegründet, schafft sie es, verstärkt ins Zentrum des Interesses zu rücken. Für die FahrerInnen geht es nicht mehr ausschließlich um die Einzelresultate. Sie sammeln Punkte für die Gesamtwertungen, die mit diesem Jahr hoffentlich ihr endgültiges Format gefunden hat, nachdem davor einige Male umgestellt wurde.

Seb Toutant hat sich bereits letzte Woche in Innsbruck die Krone des Big Air Champions aufgesetzt, alle anderen Wertungen sind noch offen und besonders die Overall-Wertung, der Gesamtweltcup, ist bei den Männern heiß umkämpft. Fünf Resultate werden dafür in zusammengezählt, nur eines vom Big Air und jeweils die zwei besten Ergebnisse in Slopestyle und Halfpipe. In den letzten Jahren haben sich Slopestyle und Halfpipe allerdings so weit auseinanderentwickelt, dass es kaum mehr Fahrer gibt, die in beiden Disziplinen vorne mitfahren können.

Sebastian Toutant im Sprung

C. Müller

Sebastin Toutant am Slopestyle Kurs.

An der Spitze der Gesamtwertung stehen eher Schanzenliebhaber, und die versuchen bei den BEO ihren Kollegen auch in der Superpipe Punkte wegzunehmen. Doch auch für die besten unter ihnen, Peetu Piiroinen, Ståle Sandbech und Roope Tonteri ist im spätestens im Semifinale Schluss. So können sie sich wenigstens komplett auf das Slopestyle-Finale am Donnerstag konzentrieren.

12 Snowboarder nebeneinander

Marcel Lämmerhirt

Das Finalfeld für den Slopestyle der Männer am Donnerstag.

Einen Live-Stream von den BEO gibt es hier.

Die European Open sind kein Publikumsevent, sie finden hoch über Laax, am Crap Sogn Gion statt. Dort kommt man nur mit dem Lift hinauf. Eine reguläre Tageskarte für das exklusive Schweizer Schigebiet kostet 59 Euro. Und dennoch sind tausende ZuseherInnen nahe dran. Über dem Slopestyle Kurs schwebte eine Seilkamera, die über die gesamte Strecke mit den RiderInnen mitfährt. Das Schweizer Fernsehen und andere Sender übertragen den Event live. Das ist Aufmerksamkeit, wie sie sich Reto Lamm wünscht, so kann der Sport wieder wachsen.