Erstellt am: 23. 1. 2013 - 14:01 Uhr
Bodyguards und Attentäter
Obama wurde dabei durch Zufallsprinzip gewählt, es könnte auch Putin oder Merkel sein. Nein Merkel nicht, Peter würde keine Frauen ohrfeigen. Jedenfalls: Wir redeten einfach nur über die am besten bewachten Menschen dieser Erde. Könnten die Spezialübwerwachungseinheiten so was Verrücktes wie das Vorhaben meines Freundes Peter, so einen “König der Welt” zu ohrfeigen, aufhalten?
Grund für unsere Wette war ein Ereignis aus mein Geburtsland Bulgarien. Am Samstag las auf einer Konferenz seiner Partei der Vorsitzender der ethnischen Partei der bulgarischen Türken DPS, Ahmed Dogan, seinen Vortrag. Ein junger Mann näherte sich der Tribüne zu und zielte mit einer Pistole aus kürzester Entfernung auf dem Kopf des Politikers. Der Mann drückte ab, aber die Pistole versagte. Der Attentäter lud seine Waffe erneut und hob wieder seine Hand. Erst in diesem Moment handelten die Leibwächter, die den Mann mit der Waffe auf den Boden rissen. Es sind zehn Sekunden vergangen. Die Delegierten der Konferenz stürzen sich auf den liegenden Attentäter, schlagen ihn und treten auf ihn. Die Beamten von den Spezialeinheiten des Sicherheitsdienstes können sie nicht aufhalten. Vor den laufenden Fernsehkameras wird der Mann öffentlich gelyncht.
Von da an wird die Geschichte immer absurder: Die Pistole soll eine Gaspistole gewesen sein und der Angreifer soll einfach seine fünf Minuten Ruhm gesucht haben. Jetzt komme ich zurück zu meiner Wette mit Peter: Warum bekommt der Sicherheitsdienst in Bulgarien jährlich so viel Geld vom Staatsbudget, wenn sie dann so versagen? Und global gesehen ist es nicht anders. Die amerikanischen Sicherheitsleute konnten die Schuhattacke auf Präsident Bush in Irak auch nicht verhindern. Was wäre passiert, wenn er nicht mit einem Schuh beworfen wurde? Der mächtigste Sicherheitsdienst der Welt konnte auch den 11. September nicht verhindern.
Warum werden überhaupt alle Prominenten Persönlichkeiten immer von Bodyguards umzingelt? Egal ob es sich jetzt um Politiker, Menschen aus dem Showbusiness oder Mafiamitglieder handelt. Einer der Anführer der Russischen Mafia "Ded Hassan" wurde letzte Woche vor den Augen seiner Leibwächter in Moskau erschossen. Wo waren die berüchtigten Frauenleibwächerinnen von Gaddafi als er (angeblich) mit seiner eigenen goldenen Pistole erschossen wurde? Die Menschheit verschwendet Milliarden, damit sich einige Personen sicherer fühlen. Ich weiß, dass es sich naiv anhört, aber wäre es nicht besser wann dieses Geld für Ausbildung verwendet würde?
Zurück zu Bulgarien. Seit Jahrezehnten befinden sich die bulgarischen Muslime am Rande der Gesellschaft. Sie gehören zur ärmsten und zu den am wenigsten ausgebildeten Gesellschaftsschichten. Wenn nur ein Teil von den Geldern, die für die Bewachung von Politkern wie Dogan ausgegeben werden, in die Ausbildung der eigener Wähler gingen, dann wäre die Situation anders. Sie hätten dann gewusst, dass es Alternativen zum politischen Handeln ihres Anführers gibt, dessen Name ein Synonym für Korruption geworden ist. Aber niemand in der politischen Elite in Bulgarien hat ein Interesse daran, Geld für Ausbildung auszugeben
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Und am Ende wieder etwas über meine Wette. Man sagt, die CIA hat ihre Augen und Ohren überall. Ich flüstere denen jetzt zu: Falls ihr einen lockigen jungen Mann mit blauen Augen seht, der ungefähr 1,75 groß ist und „R“ nicht aussprechen kann und der sich in Richtung Obama bewegt, dann seid achtsam! Das ist mein Freund Peter, der Obama vor aller Öffenlichkeit ohrfeigen will. Haltet ihn schnell fest! Sonst verliere ich die Wette und muss ihm ein Bier spendieren!