Erstellt am: 23. 1. 2013 - 14:29 Uhr

Surfin' USA

Die österreichische Band Plaided erobert Amerika und bespielt dieses Jahr unter anderem das SXSW in Austin, Texas.

Als österreichische Band im Ausland zu touren, von Venues und Veranstalter_innen gebucht zu werden und am jeweiligen Ort ein interessiertes Publikum vorfinden - das ist der Traum von vielen, doch nur selten wagt man als Gruppe diesen Schritt und noch seltener funktioniert das so gut, wie man es sich erhofft.

Plaided haben sich getraut und sind ein Monat lang erfolgreich durch Amerika getourt. "Natürlich haben wir nicht jeden Abend gespielt, sondern auch Urlaub gemacht", betonen Julia Mitterbauer und Veronika Eberhart im Interview. Dennoch sind sich sechs Konzerte an Ost- und Westküste ausgegangen.

catharina freuis

With a little help from friends

Was man als österreichische Band unbedingt braucht auf amerikanischem Boden? "Kontakte. Viele Kontakte", und die hatten Plaided, vor allem zu anderen Bands, mit denen sie in Österreich schon gemeinsam Konzerte gespielt hatten. Ob nun Grass Widow in Seattle oder Japanther in New York City, die befreundeten Musiker_innen haben gerne in Form von Unterkunft, Vor-Ort-Expertise für Locations und dem Draht zur ortsansässigen Szene geholfen.

Ein Highlight für Julia und Veronika war die vergleichsweise kleine Stadt Olympia: "Jede_r dort scheint Musik zu machen und wenn man ein Konzert spielt, wird man am nächsten Tag sofort auf der Straße erkannt. Das war witzig!" Außerdem ist Olympia auch die Heimat von K-Records, mit dem Plaideds Mutterlabel Fettkakao eine lange Freundschaft und gegenseitige Bewunderung verbindet.

Zum Song "Oh my Dog" hat das Künstler_innenduo "autooo" ein wundervolles Video gemacht, in dem auch meine Wenigkeit mitspielen durfte.

Schon bald geht es für Plaided wieder in die USA und zwar zum berühmten SXSW-Festival in Austin, Texas (von dem Kollege Christian Lehner letztes Jahr berichtet hat). Plaided stehen neben Bands aus aller Welt und großen Headlinern am Line-Up des Festivals für Musik, Film und Kunst - und das kann sich sehen lassen.

Ch-Ch-Ch-Changes

Auf der Bühne sind Plaided mittlerweile oft zu viert oder gar zu fünft anzutreffen: "Sonst könnten wir unsere Songs nicht live umsetzen, obwohl es interessant wäre, Bass und Gitarre gleichzeitig zu spielen", lacht Veronika. Neben Plaided haben sich auch andere Projekte ergeben, so wie die erst kürzlich gegründete Combo PastaShutUp oder Veronikas Solo-Projekt Tirana.

Dazu Veronika: "Meine Lust am Musikmachen entfaltet sich gerade sehr stark, ich habe eine Menge Output, daher die anderen Projekte." Schon auf dem Fettkakao-Sampler 2011 war eine Nummer von Tirana vertreten, nun nimmt das Projekt immer mehr Gestalt an. Die ersten Live-Konzerte wurden schon gespielt und zu Talea, einem neuen Film mit Nina Proll in der Hauptrolle, hat Tirana den Soundtrack beigesteuert. Der Film feiert übrigens heute beim "Filmfestival Max Ophüls Preis 2013" in Saarbrücken Premiere.

Erli Grünzwei

Von Plaided und Nebenprojekten wird man also noch einiges hören und auch sehen, denn während der Amerika-Tour ist auch ein Roadtrip-Interview-Film entstanden, der wie das im letzten Jahr erschienene Album "Playdate" heißen soll, aber noch in Arbeit ist. Man darf also gespannt sein, was uns diese Band in Zukunft noch bieten wird.