Erstellt am: 15. 1. 2013 - 17:59 Uhr
Modern Talking
Zu Gast in unserer Talk Show Modern Talking: die aus Brooklyn kommende Band Yeasayer
Yeasayer bezeichnen sich selbst als „Middle-Eastern-Psych-Pop-Snap-Gospel". Was beim ersten Hinhören nach nicht-durchdachter Beliebigkeit klingt, macht im Fall von Yeasayer aber durchaus Sinn. Ihre Musik sind ineinander kollidierende Schichten von Klang und Referenzen, politischer, wissenschaftlicher oder emotionaler Natur. Yeasayer sind psychedelisch. Zumindest, wenn man das Wort auch so verstehen will, dass es um die Erschließung von neuem Terrain geht. Terrain das von den Fesseln der Gewohnheit und den Routinen der Wahrnehmung befreit ist. Neo Hippies in einem elektronischen Wunderland.
Yeasayer saugen Wissen aus allen möglichen Disziplinen auf und transformieren es zu etwas unerwarteten. "Regans Skeleton" ist eine Nummer darüber, wie Technologie und Zugang zu Wissen Ignoranz nicht schrumpfen lässt. Und "Henrietta" ist Henriette Lacks gewidmet, einer afroamerikanischen Krebspatientin, der ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung Zellen entnommen wurden, die die ersten unsterblichen Zellen und Grundlage der Krebsforschung wurden. Diese Zellen wurden in Labors so oft vermehrt, dass sie heute die Körpermasse von Henrietta Lacks ums hundertfache übertreffen. Und: Henrietta Lacks ist aufgrund des Verkaufs ihrer Zellen das teuerste Lebewesen das je existiert hat. Sie selbst starb allerdings völlig mittellos mit 31 Jahren, acht Monate nachdem ihr die Zellen entnommen wurden. Sie hinterließ einen durch die Behandlungskosten verarmten Ehemann und fünf Kinder, die bis heute keine Kompensation oder auch nur eine Erklärung erhalten haben, wie es sein kann, dass die Zellen ihrer Mutter Eigentum von Pharmafirmen wurden.
hela
Zum Anhören
Um diese und andere Geschichten aus dem Yeasayer- Universum geht es in der aktuellen Ausgabe von Modern Talking mit Natalie Brunner.
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