Erstellt am: 20. 1. 2013 - 15:00 Uhr
Tagebuch zum Jahr der Pflicht (3)
marc carnal
Nach dem "Jahr des Verzichts" im Jahr 2011 gilt es heuer monatliche Pflichten zu bestehen. Mitstreiter sind in der Neigungsgruppe Pflicht jederzeit willkommen.
Jeden Monat stehen drei Aufgaben in Kategorien wie Handwerk, Wissen oder Selbstüberwindung zur Auswahl. Die Leserschaft stimmt darüber ab, welche Pflicht erfüllt werden muss.
Sonntag, 13. Jänner
● Noch mehr mittelprächtige Schüttelreim-Versuche mit "stricken":
Wenn mich deine Blicke streichen
werd beim Stricken ich erbleichen.
Der Knalleffekt beim Stricken - peng -
die engen Maschen picken streng!
Und wenn ich meinen Trumpf strick,
glänz ich mit meinem Strumpf-Trick.
Trink ich beim Stricken laschen Mokka,
geraten meine Maschen locker.
marc carnal
Montag, 14. Jänner
● Ich verstehe das Schnür-System bei Kartoffel-Säcken nicht und kenne auch niemanden, der es durchschaut. Um das Mysterium durch Google aufzuklären, fehlen mir entweder die richtigen Termini oder es hat bisher noch niemand die Frage in eines der unzähligen Wer-weiß-es-Foren gepostet, wie man diese vermaledeiten Säcke korrekt öffnet und wieder verschließt.
● Witzbaukasten: Werbebranche = - (Gedankenstrich)
Dienstag, 15. Jänner
marc carnal
● Als würde es nicht reichen, dass mich Facebook fragt, wie ich mich gerade fühle, behauptet Hotmail nun auch noch: "Ihre Freunde haben in letzter Zeit nichts Neues unternommen."
Um das zu verifizieren, sende ich an acht Freunde ein SMS mit der Frage "Hast du in letzter Zeit etwas Neues unternommen?"
Gleich sieben von acht antworten promptest. Reaktionen:
- Definition?
- ?
- Häää?
- In sachen müßiggang oder fleißigkeit?
- Nein, war nach Silvester krank und dann hab ich wieder voll gearbeitet. Du?
- Nein, leider nicht. Mir fällt in letzter Zeit wenig Neues ein.
- Ist das eine fangfrage?
Hotmail hat also irgendwie auch recht.
● Versuchen Sie mal, "rückwärts" rückwärts auszusprechen, ohne auf das geschriebene Wort zu schauen.
Mittwoch, 16. Jänner
● Ich würde mich übrigens sehr dafür interessieren, was es mit dem Slogan "Admira Wacker - Semmel, Bier und Knacker" auf sich hat.
● Heute Lektion zwei in der wöchentlichen Strickrunde im Schmid Hansl. Ich lerne, verkehrte Maschen zu stricken. Am Ende fotografiere ich einen neuen Übungsfleck - Nachdem das Bild aber von jenem aus der Vorwoche kaum zu unterscheiden ist, möchte ich Redundanz vermeiden und verkünde ohne besonderen Stolz (weil sich der Schwierigkeitsgrad in Grenzen hält), dass ich nun eben verkehrte Maschen stricken kann.
Donnerstag, 17. Jänner
● Absurde Bälle:
- Ball der Mechatronik (25.1.)
- Ball der Alsergrunder ab5zig (26.1.)
- Wiener Sauschäd`l-Ball (29.1.)
- Ball der Gewichtheber - "Kraft Frei" und "Alles Walzer" (2.2.)
- JederMensch Gschnas - Treffpunkt Baustelle (8.2., Salzburg)
- Ball der Wiener Schulwarte (9.3.)
● Duplo - Der wahrscheinlich am längsten eingesetzte falsche Werbeslogan der Welt. Das ist ja gar keine Praline! Und längere gibt es bestimmt auch. Und warum soll mich die Länge eines Produkts zu dessen Kauf bewegen? Das letzte, was ich von einer (vermeintlichen) Praline erwarte, ist Länge! Ferrero neigt ja generell zu seltsamen Preisungen seiner Erzeugnisse. Der deutsche Sprachraum wurde jahrzehntelang überflüssigerweise über die Kalorien-Zahl von Tic Tacs informiert. Auf Milchschnitten steht "Für die Zwischenmahlzeit empfohlen" und über Giotto heißt es: "Kleiner sollten sie wirklich nicht sein." Wie wäre es zur Erfrischung mit einem kleinen Ferrero-Roulette?
Duplo - Länger sollten sie wirklich nicht sein
Tic Tac - Nach der Hauptmahlzeit empfohlen
Giotto - Immerhin 26 Kalorien
Freitag, 18. Jänner
r.raubaum
● Ein Satz mit Pastinaken:
Drückt es jetzt noch irgendwo?
Dann passt die Nackenstütze so.
Samstag, 19. Jänner
● Glutamatunverträglichkeit wird auch als China-Restaurant-Syndrom bezeichnet. Ich fände auch die Begriffe Italiener-ums-Eck-Krankheit und Kebabstand-nach-Mitternacht-Fieber einführenswert. Muss sich nur noch jemand ausdenken, was sie bedeuten.
● Es befriedigt manchmal ungemein, im Fernsehen etwas erklärt zu bekommen, was man eh schon längst wusste.
● Als erster hat Kollege Josef seine Pflicht erfüllt und diese etwas kleine, aber voller Ambition mittels Nadelspiel und mit Streifen gestrickte Haube angefertigt:
r.raubaum