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Burstup

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5. 1. 2013 - 18:34

Weltraum-Highlights 2013

Kometen, Asteroiden und Exoplaneten - es wird ein gutes Jahr.

Weil die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA keine Space-Shuttles mehr betreibt, könnte man meinen, der Mensch dränge nicht mehr wie früher ins Weltall. Doch weit gefehlt. Private US-Firmen arbeiten an ihren eigenen Raumfähren, die Internationale Raumstation ISS wird ständig ausgebaut, die Europäische Weltraumorganisation ESA nimmt eine weitere gigantische Sternwarte in Chile in Betrieb, Schwellenländer wie China drängen in den Weltraum... Hier sind drei Astronomie- bzw. Raumfahrt-Highlights, auf die ich mich besonders freue:

NASA

Komet Ison

Derzeit sieht man Ison nur ganz schwach mit einem Teleskop – doch ab Spätsommer wird der Komet auf der ganzen Nordhalbkugel mit freiem Auge zu erkennen sein. Ende des Jahres soll Ison für einige Wochen eventuell heller leuchten als der Mond.
Der Komet wurde erst im September 2012 entdeckt, denn er hat eine bemerkenswert große Umlaufbahn: Sie führt ihn bis in die sogenannte Oortsche Wolke, eine Ansammlung von Fels- und Eisbrocken am äußersten Rand des Sonnensystems - ein Lichtjahr entfernt, das ist ein Viertel der Distanz zum nächsten Stern. Von der Oortschen Wolke bis zu uns dauert die Reise des Kometen mehrere Millionen Jahre. Am hellsten wird Ison ausgerechnet im Dezember am Himmel erscheinen – perfektes Timing für Weihnachten.

Asteroid Lutetia

ESA

ESA-Aufnahme eines Asteroiden namens Lutetia. Einen solchen Brocken will die NASA gerne zum Mond schleppen.

Ein Mond für den Mond

Nicht weniger spektakulär ist ein Projekt, desssen Startschuss für 2013 von der NASA angedacht wird: Dem Mond soll ein Mond verpasst werden. Wie bitte? Die amerikanische Weltraumbehörde will einen Asteroiden einfangen, zum Mond transportieren und in dessen Umlaufbahn bringen. Dazu baut die NASA ein Roboterraumschiff. Der einzufangende Felsbrocken soll zwar nur sieben Meter groß sein, trotzdem wird sein Transport zehn Jahre dauern. Interessant sind Asteroiden, weil man auf ihnen wertvolle Rohstoffe vermutet – und anstatt Menschen in den Asteroidengürtel zu schicken, holt die NASA die Asteroiden halt lieber her. Ich wünsche viel Glück bei der Finanzierung des Vorhabens.

Exoplanet

NASA

Mehr Exoplaneten

2013 geht auch die Suche nach Planeten in anderen Sonnensystemen weiter. Dass man die sogenannten Exoplaneten überhaupt sehen kann, ist erst seit einigen Jahren möglich, u.a. dank Weltraumteleskopen wie Hubble oder Kepler. Vor einigen Jahren war jeder Fund eines jeden Exoplaneten noch eine Riesensensation. Jetzt wollen Wissenschafter mit Hilfe eines mathematischen Modells herausgefunden haben, dass es allein in unserer Galaxie 100 Milliarden Planeten gibt, die um sonnenähnliche Sterne der M-Klasse rotieren - das schreibt das renommierte Astrophysical Journal. Die letzten fünf Exoplaneten, die nicht nur durch Wahrscheinlichkeitsrechnungen vermutet, sondern tatsächlich entdeckt wurden, sind 0,8 bis drei Mal so groß wie die Erde. Für 2013 erwarten die Wissenschafter mehr Entdeckungen von Exoplaneten als je zuvor.