Erstellt am: 3. 1. 2013 - 18:12 Uhr
Brokkoli und Plastilin statt Maus und Tastatur
Anna Masoner
Das Wäscheaufhängen gehört nicht gerade zu meinen Leidenschaften, aber wenn nasse Kleidungsstücke Töne von sich geben, sobald man sie berührt, kann ich einem Berg Socken, Unterwäsche und T-Shirts schon eher etwas abgewinnen. Möglich macht die klingende Wäsche ein kleines Wunderding, bestehend aus einer scheckkartengroßen Platine, einem USB-Kabel und ein paar bunten Krokoklemmen, die man in jedem Heimwerkerladen bekommt. Ich befestige das eine Teil der Krokoklemmen an der Platine, das andere an der feuchten Wäsche beziehungsweise meinem Körper und verbinde die Platine mit meinem Computer. Bekommt der Rechner durch das Berühren ein Signal, führt er einen Befehl aus - zum Beispiel am Bildschirm eine virtuelle Klaviertaste niederzudrücken.
Anna Masoner
Design dir deinen Gamecontroller
Auch Tetris oder Pacman lassen sich mit vollem Körpereinsatz spielen und zwar ohne Wii oder ähnliche Controller. Vier feuchte Geschirrtücher verwandelt das Bastlerset in Nullkommanichts in einen überdimensionalen Gamecontroller. Eigentlich lässt sich vom Haustier über Knetmasse bis hin zu Obst und Gemüse beinahe alles in ein Interface verwandeln. Vorausgesetzt es leitet.
Anna Masoner
Jeder soll zum Erfinder werden
Makey Makey wurde das Bastlerset von seinen beiden Erfindern, den MIT-Studenten Jay Silver und Eric Rosenbaum getauft. Es ist derzeit nicht nur in einschlägigen Maker- und Bastlerkreisen sehr beliebt, sondern auch bei smarten Vierjährigen. Denn das Prinzip hinter dem Bausatz ist denkbar simpel. Alle Programme und Websites, die eine Tastatur und Maus benötigen, funktionieren auch mit dem Makey Makey. Ohne dass man eine spezielle Software installieren oder irgendetwas programmieren müsste. Auf Youtube findet sich eine ganze Reihe von Anwendungen, die einfallsreiche User hatten: vom Geburtstagsständchen, das auf Schnittblumen gespielt wird, bis zum Toilettengang, der musikalisch untermalt wird.
Finanzierung dank Kickstarter
- Mehr It & Games auf FM4
Die Erfindung der beiden MIT Studenten, die bezeichnenderweise am Media Lab in der Gruppe Lifelong Kindergarten angesiedelt sind, wurde übrigens über die Crowdfunding Plattform Kickstarter finanziert. 11.000 Menschen haben im Schnitt 50 Dollar für das Spielzeug bezahlt und dann auch die ersten Exemplare geliefert bekommen. Für alle, die jetzt noch eins haben wollen, kostet es übrigens auch so viel.
Anna Masoner