Erstellt am: 11. 1. 2013 - 09:30 Uhr
Großes Spektakel und lokale Delikatessen
Nachdem man die Zeit um Weihnachten und Neujahr ja bevorzugt selber am Berg verbringt, legen jetzt die Profis wieder los und zwar richtig. Um das ganz große Spektakel live zu erleben, sollte man sich dieses Wochenende allerdings in Nordamerika befinden, oder man gibt sich mit seinem Bildschirm zufrieden.
In Revelstoke in Kanada starten nämlich die weltbesten Freerider in ihre neue Saison, zum ersten Mal auf einer vereinigten Freeride World Tour. Das Mac Daddy Face, das es in Kanada zu befahren gilt, ist äußerst lawinenreich und nach den Schneefällen in den letzten Tagen, die zur Verschiebung des Contests geführt haben, werden die RiderInnen wohl auch viel mit Sluff, mit Lockerschneelawinen zu kämpfen haben.
Bei solchen Bedingungen ist die Vorbereitung wohl noch mehr wert als sonst, besonders für Newcomer auf der World Tour wie die 23-jährige Nadine Wallner. Vielleicht werden ihr die routinierten Eva Walkner, Stefan Häusl, Matthias Haunholder oder Flo Orley mit Tipps zur Seite stehen.
Gestartet wird voraussichtlich am Freitag gegen 18 uhr - live zu sehen ist das Ganze auf freerideworldtour.com.
Sotschi 2014 - so nah und doch so fern
Die Snowboard und Freeski Pros halten sich ein wenig südlicher auf, in Copper Mountain Colorado. Zumindest im Snowboard-Bereich haben fast alle Top RiderInnen die weite Anreise in die USA auf sich genommen. Denn der U.S. Grand Prix wirft als 5-Sterne-Contest der World Snowboard Tour nicht nur massig Punkte für die Weltrangliste ab, er zählt gleichzeitig auch zur FIS-Wertung, was für all diejenigen wichtig ist, die sich im nächsten Jahr für die olympischen Spiele in Sotschi qualifizieren wollen. Laut Mathias Weißenbacher würde niemand im Snowboard-Zirkus freiwillig auf Sotschi 2014 verzichten, wie es Terje Haakonsen 1998 getan hat.
Mangels Halfpipes in Österreich macht sich keiner der heimischen RiderInnen Hoffnungen auf eine Olympia-Qualifikation, im Slopestyle-Bereich sieht das etwas anders aus. Clemens Schattschneider und Mathias Weißenbacher werden zumindest große Chancen eingeräumt, sich zu qualifizieren, die Aufmerksamkeit beim Contest gehört aber anderen. Shaun White etwa, der in Sotschi etwa erster Freestyle-Doppelolympiasieger werden will. Speziell im Slopestyle wird er sich dabei auf harte Konkurrenz einstellen müssen.
Nachwuchspflege
Während die Größen der Szene in Nordamerika sind, werden hierzulande kleinere Brötchen gebacken. Im Snowpark Montafon in Vorarlberg gehen am Samstag die Sajas Park Games über die Bühne, ein Slopestyle-Contest für SnowboarderInnen und FreeskierInnen. Und ein Bundesland weiter, in Tirol zeigen die Nachwuchs-FreeriderInnen, was sie drauf haben, bei der Open Faces Freeride Serie in der Axamer Lizum.
Winterdepression ade
Eine alte Kletterweisheit besagt, dass der Fels bei tiefen Temperaturen griffiger ist, aber bei Minusgraden im Winter wagen sich dann doch die wenigsten Kletterer vor die Tür. Denjenigen, die in Boulderhallen die Winterdepression überbrücken, hat Bernd Zangerl zumindest was zum Tüfteln hinterlegt. Im Granit von Val di Orco hat er einige neue Probleme erstbegangen und das Ganze auch auf ein Video gebannt. Selbst gedreht, mit einer Kamera.