Erstellt am: 16. 12. 2012 - 15:53 Uhr

Rapture

Nur noch wenige Tage, dann bricht mit dem 21. Dezember nicht nur der kürzeste Tag des Jahres an, sondern 2012 auch der Tag des von vielen Religionen lang herbeigesehnten Weltunterganges.

Über 70 Weltuntergänge waren allein in diesem Jahrtausend schon prognostiziert, leider musste immer wieder suppliert werden. Die meisten Menschen sind religiös und glauben an überirdische, mächtige Fantasiegestalten, von deren Gutdünken sie abhängig und in deren Verein sie deshalb Mitglied sind, um vollen Versicherungsschutz zu genießen.

Lukas Beck

Ein echter Messias kann das besser

Der Geschäftsgegenstand vieler dieser Aberglaubensvereine ist der Weltuntergang, von dem sich die meisten Menschen Erlösung von Schmerz und Qualen und Desaster wünschen und Unsterblichkeit in angenehmer Wohnumgebung. Wer so etwas glaubt, der macht das sehr oft nicht aus Einfältigkeit, sondern weil er sich eine Rendite davon erwartet. Quasi die Vorteile eines Gold-Card-Besitzes. Kommenden Freitag soll es endlich und wieder einmal soweit sein.

Die Beschreibungen, wie Menschen sich das Ende ihres Heimatplaneten bei gleichzeitiger persönlicher Erlösung wünschen, sind seit jeher farbenprächtig und grotesk. Eine vor allem in den USA beliebte Spielart heißt Rapture und ist Univ.-Prof. Heinz Oberhummers Lieblingsvariante. Was es damit auf sich hat, erzählt er Martin Puntigam.