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Philipp L'heritier

Ocean of Sound: Rauschen im Rechner, konkrete Beats, Kraut- und Rübenfolk, von Computerwelt nach Funky Town.

7. 12. 2012 - 14:48

Something for the Weekend

Ausgehtipps. Fire in the Disco. Blood on the Dancefloor.

Freitag

Heute gibt es einen sehr guten Grund, das wiedereröffnete Roxy zu besuchen: Die Veranstaltung mit dem schönen Namen "We Mean Disco!! & House Music Too!" hat einen Mann geladen, den man jetzt aber wirklich ohne Probleme als Legende bezeichnen darf. Der New Yorker John Morales ist seit den 70ern DJ und gilt vor allem als Miterfinder des Remixes bzw. des Edits: Eventuell für den Geschmack des Plattenauflegers ein bisschen zu kurze Popsongs bastelte er als einer der Ersten zu längeren, besser dem Dancefloor zuarbeitenden Versionen um. Das großartige Label Bbe Records versammelt auf seinen "M + M Mixes"- Compilations einige der schönsten Arbeiten von Morales, vor allem Ausgabe Nummer Zwei sei hier jedem Menschen ans Herz gelegt: Musik an der Schnittstelle von Soul und Disco zum Schmachten, Schwelgen und Schwitzen.

Man hört ja immer viel zu viel Grimes und viel zu wenig Grime. Heute soll sich das ändern: Bei Beat Science im Cafe Leopold sind DJ Khalil und mit Shystie eine der besten Stimmen im Game zu Gast.

Das Vice feiert Weihnachten im Xpedit. Mit u.a Lōtic aus Houston via Berlin. Der Typ hat sich vor Kurzem erst dezent in die Nesseln gesetzt, indem er sich in einem Interview ein bisschen vorgestrig und mimosenhaft über den gegenwärtigen Siegeszug von Trap Music, an dem er, der Veteran, leider nur begrenzt teilhaben darf, beklagt hat. Zur Wiedergutmachung hat er aber gleich einen sehr guten Mix über die Ursprünge von Trap Music gebaut. Kann man sich hier anhören.

Hoffentlich kriegt Lōtic nicht Wind davon: In der Auslage gibt's eine Trap Party.

Auch sehr gut: Aufguss in der Pratersauna mit Jay Haze, den man unter dem Namen Fuckpony eventuell besser kennt.

Guillaume & The Coutu Dumonts

Guillaume & The Coutu Dumonts

Guillaume & The Coutu Dumonts

Samstag

Die Grelle Forelle wird 1 Jahr alt und fährt für die dazugehörigen Feierlichkeiten bei freiem Eintritt ein beinahe grotesk fettes Line-Up auf: Der Kanadier Guillaume & The Coutu Dumonts, der gerade erst beim stets verlässlichen Pariser Label Circus Company ein sehr feines neues Album veröffentlich hat, sowie der wunderbare Dandy Jack werden live auftreten. Weil das aber nicht reicht, steht obendrauf der großartige, großartige Herr Akufen an den Plattentellern: In der jüngeren Vergangenheit hat Akufen vielleicht nicht allzu viel Bahnbrechendes von sich verlauten lassen, er hat aber mit seinem Album "My Way" aus dem Jahr 2002 eines der besten und prägendsten Alben der Nuller-Jahre veröffentlicht. Für Leute, die sich nicht immer sofort affektiert an schönen Bezeichnungen für musikalische Mini-Genres stoßen: Micro-House, "My Way" ist die immergültige Definition davon.

Insgesamt und überhaupt sehr empfehlenswert sind die Riot Grrrls Film Tage. Heute mit Party im Xpedit.

The Gap Release Party im brut. Mit Janefondas.

Fisimatenten im Morisson.

Wie gewohnt hat die Praterei in der Pratersauna ein heißes Eisen am Start: Amir Alexander aus Chicago, der gerade erst eine sehr gute EP namens "Everybody's Beautiful" veröffenlicht hat. Diesen Slogan wollen wir uns doch zu Herzen nehmen.

Sonntag

Two Gallants im Flex.