Erstellt am: 13. 11. 2012 - 17:18 Uhr
Survival-Horror-Trash aus Österreich
Der versoffene und spielsüchtige Privatdetektiv Peter Brenner lebt an der US-Ostküste. Sein deutlich hörbarer Akzent („Vot do you know about zis guy?“) erregt Schmunzeln, wird aber mit der österreichischen Herkunft des Protagonisten erklärt. Dass einige andere Figuren im Spiel dann genauso österreichisch klingen, ist am Anfang ein bisschen weniger logisch. Aber macht ja nichts.
Homegrown Games
Die Geschichte beginnt interessant: Brenner nimmt aus Geldmangel und Verzweiflung einen Auftrag an, der ihm zwei Millionen Dollar bringen könnte. Der Job führt ihn in ein unterirdisches Labor, wo ein ermordeter Biologe Experimente an Mensch und Tier durchgeführt hat – wahrscheinlich für die CIA, und natürlich sind da unten gar grauenerregende Monster.
„Into The Dark“ ist als DVD für Windows bei UIG Entertainment sowie auf der Indiegames-Plattform Desura erschienen.
Es wird geschossen und es gibt Rätsel zu lösen: Schalter finden, Trafos kurzschließen, alles in bester McGyver-Manier. Man kann „Into The Dark“ in drei verschiedenen Modi spielen: als reines Adventure ohne Action, als reinen Shooter ohne Rätsel – oder als Mix. Außerdem gibt es zwei Multiplayer-Bonusspiele für LAN-Partys.
Das fünfköpfige Team (vier Männer und eine Frau) des österreichen Entwicklerstudios Homegrown Games haben das Survival-Horror-Game in zweijähriger Arbeit erstellt.
Homegrown Games
Fun Fact: Die Stimmen aller Charaktere wurden von Schauspielern eingesprochen. Dann aber befanden die Entwickler, dass die Profisprecher den Trash-Charakter des Spiels störten - und sprachen die Stimmen selbst ein.
Ich will „Into The Dark“ nicht übertrieben loben: Die Grafik sieht fünf bis zehn Jahre alt aus, Bugs ließen mich mehrmals hängenbleiben, sodass ich einen früheren Spielstand laden musste. Das Voice-Acting ist amateurhaft. Aber spätestens im Zombie-Bordell-Level klärt sich auf, warum so viele Menschen in New Jersey mit österreichischem Akzent sprechen. Das Spiel hat den Charme alter B-Movies und reichlich absurden Humor. Wer beim Computerspielen einmal eine Portion Trash braucht, ist da gut bedient.