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Martin Blumenau

Geschichten aus dem wirklichen Leben.

12. 10. 2012 - 16:21

Fußball-Journal '12-39.

Die Live-Begleitung zum von Mühsal gezeichneten WM-Quali-Match gegen Kasachstan in Astana.

Auch in der aktuellen Saison begleitet das Fußball-Journal '12 (wie schon in den Vorjahren) die heimische Bundesliga, den Cup, Nationalteam und ÖFB, den Nachwuchs, das europäische Geschäft und das mediale Umfeld.

Heute mit der schon traditionellen Live-Analyse bei Ländermatches: WM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan, ab 18 Uhr in Astana.

Hier die anderstags getätigten analytischen Nachbetrachtungen bei abseits.at, bei ballverliebt.eu und bei 90minuten.at.

Marcel Kollers ÖFB-Kader:
Tor: Robert Almer (Düsseldorf/D), Christian Gratzei (Sturm) und der nachnominierte Lukas Königshofer (Rapid).

Abwehr: György Garics (Bologna/ITA), Florian Klein, Franz Schiemer (Salzburg), Aleksandar Dragovic (Basel/SUI), Emanuel Pogatetz (Wolfs-burg/D), Sebastian Prödl (Werder/D), Christian Fuchs (Schalke/D), Markus Suttner (Austria).

Auf Abruf: Andreas Ulmer, Martin Hinteregger(Salz-burg), Manuel Ortlechner (Austria).

Mittelfeld: Yasin Pehlivan (Gaziantepspor/TUR), Veli Kavlak (Besiktas/TUR), Julian Baumgartlinger, Andreas Ivanschitz (Mainz/ D), Christoph Leitgeb (Salzburg), Guido Burg-staller (Rapid), Jakob Jantscher (Dyn. Moskau/ RUS), Zlatko Junuzovic (Werder/D).

Auf Abruf: Thomas Hinum (Ried), Stefan Kulovits (Rapid), Marcel Sabitzer (Admira).

Angriff: Marko Arnautovic (Werder/D), Martin Harnik (Stuttgart/D), Marc Janko (Trabzonspor/TUR) und Andreas Weimann (Aston Villa/ENG).

Auf Abruf: Deni Alar (Rapid), Patrick Bürger (Mattersburg), Erwin Hoffer (Frankfurt/D), Philipp Hosiner (Austria).

David Alaba (Bayern/D) wird fix fürs Rückspiel am Dienstag dazustoßen.
Verletzt absagen musste Heinz Lindner (Austria).
Bei der U21 sind die abrufnominierten Hinteregger und Sabitzer sowie Raphael Holzhauser (Stuttgart/D).

Rücktritt: Martin Stranzl (Gladbach/D), Paul Scharner (HSV/D).
Kein ÖFB-Interesse besteht an Jonathan Schmid (Freiburg/D).

Verletzt: Jürgen Säumel (Sturm), Ramazan Özcan (Ingolstadt/D), Daniel Beichler (Hertha/D), Stefan Hierländer (Salzburg), Marko Stankovic (Austria), Christopher Drazan, Michael Schimpelsberger (Rapid).

Unbeachtet: Georg Margreitter (Wolves/ENG), Ekrem Dag (Gaziantep-spor/TUR), Markus Berger (Odessa/UKR), Michael Gspurning (Seattle/US), Tanju Kayhan (Besiktas/ TUR), Daniel Royer (Köln/D), Atdhe Nuhiu (Eskisehirspor/TUR), Ümit Korkmaz (Ingolstadt/D), Florian Hart (Sönder-jyskE/DEN), Christopher Dibon, Georg Teigl, Stefan Maierhofer (Salzburg), Mario Sonnleitner, Christopher Trimmel, Muhammed Ildiz, Thomas Schrammel (Rapid), Christian Klem, Manuel Weber, Andreas Hölzl, Haris Bukva, Michael Madl, Darko Bodul (Sturm), Pascal Grünwald, Emir Dilaver, Tomas Simkovic, Alexander Gorgon, Roland Linz, Roman Kienast (Austria), Thomas Reifelts-hammer, Anel Hadzic, Marco Meilinger (Ried), Richard Windbichler, Stefan Schwab (Admira), Manuel Seidl, Manuel Prietl (Mattersburg), Michael Sollbauer (WAC), Jörg Siebenhandl (Neustadt) uvam

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Der Kader von Coach Beranek, der auch Astana betreut:

Tor: Andrei Sidelnikov (Aktobe), Anton Tsirin (Uralsk), Alexander Mokin (Karaganda)

Abwehr: Kairat Nurdauletov, Mikhail Rozhkov, Viktor Dmitrenko (Astana), Mark Gurman (Almaty), Mukhtar Mukhtarov (Shymmkent), Alexander Kirov (Karaganda), Yury Logvinenko (Aktobe)

Mittelfeld: Ulan Konysbayev, Valery Korobkin, Marat Shakhmetov (Astana), Marat Hairullin (Aktobe), Dmitry Shomko, Pavel Shabalin (Pavlodar), Baurzhan Islamhaz (Taraz), Anatoly Bogdanov, Baurzhan Dzholchiev (Kostanai), Azat Nurgaliev (Kaskelen)

Angriff: Daurenbek Tazhimbetov (Shymkent), Sergei Ostapenko, Tanat Nuserbayev (Astana), Sergei Gridin (Karaganda).

Verletzt: Heinrich Schmidtgal (Fürth/D).
Kein Einreise-Visum: Konstantin Engel (Cottbus/D).
Out: Andrei Karpovich (Astana), Zhambyl Kukeev, Sergei Khizhnichenko (Karaganda), Tormann David Loria (Rizespor/TUR), Sergei Karimov (Duisburg/D), Oldie Aleksei Popov (Perm/RUS), Kazbek Geteriev (Vladikavkas/RUS), Anton Chichulin (Aktobe) uvam...

Die Ahnungslosen, die uns schon in Brasilien gesehen haben, sind retour am Boden. Das Team selbst bleibt stabil.

Man war besser, klar.
Man hat den Gegner overall im Griff gehabt, nicht wirklich was zugelassen.
Man hat die wenigen Chancen, die man gegen einen solchen Gegner herausspielen kann, nicht genützt.
Man war in vielerlei Hinsicht zuwenig konsequent: das Paßspiel war nicht präzis genug, das Flankenspiel nicht so konzis wie nötig, die Schußsicherheit aus der 1. und 2 Reihe liess zu wünschen übrig.

Philosophie, System und auch die Taktik haben gepaßt. Auch die Tatsache, dass das ÖFB-Team kein grandioser Spielgestalter, sondern eher ein Gegenarbeiter ist, wurde recht clever umschifft.

Entscheidend war wohl die finale Unentschlossenheit beim letzten Paß und auch beim Torschuß - eines der zuletzt schon erkannten Kardinalprobleme.
Ein anderes - die Außenverteidiger-Schwäche - war heute keines. Garics und auch bedingt Fuchs waren brauchbare Co-Angreifer und defensiv halbwegs sicher.

Diese zwei liegengelassenen Punkte werden den Trip nach Brasilien vorverhindern - die werden auf den zweiten Gruppenplatz fehlen. Und sie sind der immer noch nicht auasgereiften, immer noch im Aufbau befindlichen internationalen Klasse geschuldet, die es braucht um so ein mühsames Match gewinnen zu können.

2013 und dann wohl auch 2014/5 (zur nächsten Euro) wird das - sofern die Aufbauarbeit weitergeht - anders ausschauen. Mehr ist nicht drin, mehr war von Anfang an nicht drin.
Wer ernsthaft geglaubt hat dass Marcel Koller innerhalb von einem Jahr Wunder wirken kann, manifestiert erschreckende Ahnungslosigkeit.

Die Overtime und die Overtime der Overtime

Fünf Minuten Nachspielzeit, gerechtfertigterweise.

Gelb für Ostapenko (91.), wegen Stürmerfoul.
Abwehrspieler 4 Mukhtarov kommt für 10 Khairullin, der zu langsam vom Platz geht, wie Marc Janko findet und so nachdrücklich zum Ausdruck bringt, dass er dafür gelb sieht.
Dann legt sich Sidelnikov hin, und schon sind drei Minuten Zeit runter von der Uhr.
Kapitän Nurdauletov sieht auch noch gelb.
11 Gridin wird noch kommen, ein Angreifer immerhin, für 7 Konysbaev, auch das dauert eine Minute.

Dann die Nachspielzeit der Nachspielzeit.
Almer, der heute drei, vier gröbere Unsicherheiten zeigte, fliegt vorbei, aber egal.
Noch ein Angriff in die 97. Minute hinein; und dann ist es vorbei.

Die entscheidende Phase entscheidet sich gegen einen Sieg

Jakob Jantscher wird kommen, um das weiter auf "Entscheidung!" stehende Momentum zu befördern. In der 73. ersetzt 16 Jantscher auf der linken Seite 6 Ivanschitz, wohl mit einem konkreten Flankenauftrag (auf Janko).

Allerdings folgen nach diesem Wechsel tendenziell eher nur gefährliche Konter der Kasachen - die eigene Aufbauarbeit versickert zunehmend.

Kommt noch eine Schlußoffensive?
Beranek hat noch drei Wechsel (=Timeout)-Optionen um den Fluß aus dem Spiel zu nehmen, das wird haarig.

81. Minute: gelbe Karte für Nuserbajev. Ist das die erste im Spiel? Ja. Ostapenko lässt sich pathetisch mit der Bahre vom Platz tragen. Nurgaliev steht schon bereit.

Arnautovic probiert einen Scherenschlag-Schuß aus 30 Meter, das ist typisch er. In der 84. kommt 9 Weimann für 11 Harnik, es bleibt beim 4-1-3-2. Kavlak sichert zentral vor der Abwehr (bei der immer entweder Garics rechts oder Fuchs links mitgehen) ab, Arnautovic rechts, Junuzovic zentral und Jantscher links vor ihm, mit Weimann und Janko als Doppel-Center. Das ist hochoffensiv, de facto ein 2-1-5-2.

In der 87. nimmt Beranek mit dem Wechsel 13 Nurgaliev für 17 Nuserbajev Zeit von der Uhr.

Jetzt kann Team Österreich nur auf das irische Wunder (zwei Tore in den letzten drei Minuten) hoffen. Weimann verpasst die erste Option, Janko die zweite, Junuzovic die dritte, beste (nach weiten Pogatetz-Paß und Janko-Kopfablage).

Die Schlagzahl wird deutlich erhöht

Das ÖFB-Team kommt etwas motivierter aus der Kabine. Und in der 48. Minute bringt man den Gegner erstmals wirklich in Bedrängnis, ringt ihm da vielleicht den Respekt ab, der dann die nächste Aktion beeinflussen kann. Nach einem Zufallsball nach guten Ivanschitz-Einsatz legt Harnik mit der Brust ab, Preßball, der bei Arnautovic landet, dessen Versuch aufs Tor dann geblockt wird.

Drei Minuten später ein gefährlicher Fernschuß von Junuzovic - die Marschroute steht, allen blauen Konterversuchen zum Trotz.

Und in der 61. erwischt Harnik am langen Eck einen Preßball nach Ivanschitz-Einsatz nicht optimal. Und in der 62. schießt Kavlak (nach Arnautovic-Paß) aus Idealposition Keeper Sidelnikov an.

Danach schickt Koller 21 Janko auf den Platz, für 14 Baumgartlinger. Das bedeutet: 4-1-3-2 statt 4-2-3-1. Bumm!

Und nochmal Bumm - auf der Gegenseite erwischt Konysbaev einen Abpraller vor dem halbleeren Tor nicht.
In Minute 64 probieren es erst Aranutovic, dann Ivanschitz mit Fernschüssen und treffen beide fast.

Der Druck wird höher, das Publikum wird unruhiger, auch die Kasachen werden nervöser, aber natürlich auch das ÖFB-Team, das sich hinten nix erlauben darf.

In der 69. hat Janko seine erste Chance nach Rechtscross von Garics.

Halbzeit-Fazit:

Noch ist nichts passiert.
Noch ist aber auch nichts passiert.

Außer über Garics geht nicht gerade viel

Die Drehmomente im Offensiv-Bereich funktionieren, die weiten Anspiele aus der Abwehr und die Flanken-Kombinationen ebenso. Was noch fehlt ist der Nachdruck, die Überwindung der gegnerischen Ketten. Was noch fehlt ist der kasachische Respekt vor der technischen Überlegenheit.

In der letzten Viertelstunde der 1. Hälfte fährt sich das Spiel fest. Es sagt: es wird nix mehr passieren bis zum Pausenpfiff.
Und zwar weil sich die Austro-Defensive auf den (einen) kasachischen Offensiv-Schmäh eingestellt hat; und weil Österreichs Offensive die richtige Anlauflänge für ihren Sprung immer noch nicht gefunden hat.

Immerhin;: in der 43. gelingt Garics ein exzellenter Rechts-Cross, den Harnik mittels Abscherzeln fast ins lange Eck unterbringt. Interessant, dass ausgerechnet György Garics, den die meisten schon aus der Mannschaft stellen wollten, aktuell der beste Mann auf dem Platz ist.

Die erste Super-Torchance...

... hat dann allerdings Nuserbajev, der einen Lochpaß erläuft und nur von einem sensationellen Bruno-Pezzey-Gedächtnis-Tackling des Sebastian Prödl gestoppt werden kann.

Auffällig: Kavlak und Baumgartlinger halten nicht Position, sie rochieren viel in der Zentrale - ist auch nötig um gegen die Vierer-Mittelfeld-Kette zu Aufbau-Szenen zu kommen.

Und: gut dass Garics früh ein toller Offensivball gelungen ist - das kann ihn aus dem Pyschotief nach dem Deutschland-Match rausholen. Die ersten Arnautovic-Schmähs haben allerdings noch nicht gegriffen. Das war allerdings im Deutschland-Spiel auch so, insofern ist keine Sorge angebracht...

In der 28. hat dann Harnik nach Doppelpaß mit Junuzovic eine seiner typischen Chancen (mit Schwung in den Strafraum kommen), scheitert aber an einer Sidelnikov-Fußabwehr.

Das war, seriös gesprochen, die erste echte Torchance der Österreicher. Solange es 0:0 steht werden maximal noch drei oder vier dazukommen.

Die ersten Minuten...

... zeigen, dass Arnautovic über rechts kommt - mit Garics als Hinterlauf-Partner; dass Junuzovic sich die Bälle sowohl von hinten holen will, als auch vorne Anspielstation sein will; dass Ivanschitz links wieder ein bisserl nach innen tendiert, was seinem Hinterläufer Fuchs entgegenkommen sollte; und dass Harnik seine Rolle eher als falscher Neuner denn als Stoßstürmer sieht.

... zeigen aber auch, dass die Kasachen dazugelenrt haben - und Österreichs scharfes Pressing kopieren. Nuserbajev und Ostapenko sind sehr weit vorne und attackieren Prödl und Pogatetz schon im Aufbau. Team Kasachstan hat also ein klares 4-4-2 (mit zwei Viererketten) auf dem Platz. Beliebtestes Stilmittel: weite Passes auf die beiden Spitzen. Und tatsächlich macht Kapitän Nurdauletov, der Alleskönner, den Rechtsverteidiger... Statt seiner ist Bogdanov der defensivste der vorderen Kette.

Kasachstan stellt sich nach Nummern so auf: 6-21-19-2; 7-23-8-10; 17-9.

Es läuft auf ein Geduldspiel hinaus. Kasachstan entblösst nichts und attackiert früh, zerstört also jeglichen Spielaufbau der Österreicher. Das Koller-Team wird lange auf wenige Chancen warten müssen und sollte diese dann auch verwerten.

Die ersten Versuche sind zurückgelegte Flanken aus Torlinienvorstößen. Und in der 15. hat Junuzovic die erste echte Gefahren-Szene nach einem Hundert-Meter-Paß von Garics. Da kopiert dann Österreich die Spielweise seines Gegners.

Marcel Koller hat alle reingelegt...

... denn er lässt die Mannschaft vom Deutschland-Spiel einlaufen, entgegen jeder Erwartung.

Es spielen also
1 Almer; 2 Garics, 15 Prödl, 4 Pogatetz, K-5 Fuchs; 19 Kavlak, 14 Baumgartlinger; 7 Arnautović, 10 Junuzović, 6 Ivanschitz; 11 Harnik.
Natürlich im üblichen 4-2-3-1.
Ersatz: 23 Gratzei, 12 Königshofer; 17 Klein, der nicht 100% fitte 3 Dragović, 22 Schiemer, 13 Suttner; 8 Pehlivan, 18 Leitgeb, 16 Jantscher, 20 Burgstaller; 9 Weimann, 21 Janko.

Die Kasachen spielen mit:
22 Andrei Sidelnikov; K-6 Nurdauletov, 21 Rozhkov, 19 Dmitrenko, 2 Kirov; 7 Konysbaev, 23 Korobkin, 8 Bogdanov, 10 Khairullin; 17 Nuserbajev, 9 Ostapenko.
Dass Nurdauletov rechter Verteidiger spielt glaub ich erst, wenn ich es sehe.Gurman ist nur auf der Bank, sehr seltsam.

Die Bank: 12 Tsirin, 1 Loginovski; 4 Mukhtarov, 5 Gurman, 18 Shonko, 20 Shakhemtov, 13 Nurgaliev, 14 Islamkhan, 16 Tazhimbetov, 11 Gridin. Coach Beranek nominiert also nur 21 Männer, weil ihm die Germano-Kasachen Schmidtgal und Engel ausfielen. Und auch Shabalin wird vermisst.

Astanesische Stimmungslagen

Ich habe das letztjährige Spiel als recht stimmungslos in Erinnerung. Peterr Klinglmüller, damals ÖFB-Pressechef, widersprach deutlich. 20.000 waren es damals und vorort habe das schon eindrucksvoll gewirkt, sagt er. Das TV-Kistl hat das nciht transportiert - und wird es wohl auch heute nicht, zumal es eher nur 15.000 Besucher werden.

Dass man auf Kunstrasen spielt ist in den letzten Wochen oft genug thematisiert worden. Schiri ist Tamás Bognar aus Ungarn. Es ist 22 Uhr vorort, die ÖFB-Zeit bleibt im MEZ-Rahmen, da ist es 18 Uhr.

Die österreichische Hymne wurde brav mitgesungen, die kasachische hallt mir viel Frauenstimmern-Pathos durchs mittelprächtig besetzte Stadion-Rund. Die Stimmung ist jedoch, Herr Klingmüller, da ham sie recht, nicht so schlecht, da machen auch weniger Zuschauer ziemlich Lärm.

Österreich im weiß und schwarz, die Kasachen in traditionellem Blau.

Ein Jahr - es geht voran

Vor einem Jahr und einem Tag spielte Österreich schon einmal ein Bewerbspiel in Astana/Kasachstan. Seitdem hat sich vieles bewegt - durchaus zum Positiven.
Das kann man unter anderem an der Beschaffenheit der Mannschaft erkennen, die vom damaligen Interims-Coach Willibald Ruttensteiner geführt wurde.

Die damalige Aufstellung: Pascal Grünwald; Dağ, Prödl, Dragović, Fuchs; Scharner, Kulovits; Alaba, Arnautović, Ivanschitz; Kapitän Janko.
Auf der Bank: Siebenhandl; Ortlechner, Klein, Royer, Junuzović, Kavlak, Maierhofer. Gesperrt war Baumgartlinger, auf der Tribüne fanden sich Robert Almer, Margreitter, Trimmel und Hosiner.
Im Vorfeld wegen Verletzung abgesagt hatten Pogatetz Schiemer, Jantscher und Harnik. Verletzt/nicht fit waren ua Gratzei, Schrammel, Leitgeb, Burgstaller, Ulmer, Säumel, Hölzl, Kienast und Garics.
Kein Thema waren Pehlivan, Okotie oder Korkmaz.

Über den Verlauf des Spiels steht im Live-Blog vom EM-Quali-Match am 11. 10. 2011 alles Wissenswerte.

Kurzversion für Erinnerungslose: nach einem hervorragenden Auftritt in Azerbeidjan war das torlose Remis gegen die beherzt auftretenden Kasachen zwar eine Enttäuschung - die Fortschritte zur Katastrophe-Ära Constantini (nach beachte die aktuelle Äußerung von Zlatko Junuzovic zum Thema) waren jedoch unverkennbar.

Ein Blick auf den kasachischen Gegner

Nicht nur durch den Ausfall von Heinrich Schmidtgal (Fürth/D) wird Kasachstan einigermaßen verändert auftreten. Die Defensive dürfte noch ziemlich dieselbe sein.
Im Tor Andrei Sidelnikov (Aktobe); Rechtsverteidiger Mark Gurman (ein Israel-Kasache von Almaty), innen Mikhail Rozhkov (Astana) und Mukhtar Mukhtarov (Shymkent), vielleicht aber auch Newcomer Dimitrenko (Astana), Linksverteidiger ist Aleksandr Kirov (Karaganda); die defensive Mittelfeld-Zentrale besetzt der Kapitän Kairat Nurdauletov (Astana).

Von der Offensive des Vorjahres bleibt wohl nur Stürmer Sergei Ostapenko (Astana) über. Der verletzte Schmidtgal, Azat Nurgaliyev (Shymkent), Marat Khairullin (Aktobe) und die hängende Spitze Sergei Gridin (Kostanay) sind draußen, stattdessen werden Bogdanov (Kostonaj), Shabalin (Irtych), Konysbaev und Nuserbajev (Astana) erwartet

Im Kader sind auch noch Ersatztormann Anton Tsirin; Valeri Korobkin, Serikzhan Muzhikov, Andrei Karpovich, Marat Shakhmetov und Daurenbek Tazhimbetov

Coach ist der Tscheche Miroslav Beranek, ehemaliger U21-Europameister mit den damals von Karel Brückner aufgebauten jungen Tschechen. Das was Kasachstan damals gegen das bereits im heutigen 4-2-3-1 auflaufende Österreich hinlegten sah aus wie ein 4-4-1-1, wurde im Offensivfall dann aber auch schon einmal zum 4-3-3.

... und ein Blick auf die österreichischen Erwartungen

Kollers Österreich wird heute so erwartet:
Almer, Klein/Garics, Prödl, Pogatetz, Fuchs; Kavlak, Baumgartlinger; Jantscher/Arnautović, Junuzović, Ivanschitz; Janko.

Auf der Bank: Gratzei, Königshofer; der nicht 100% fitte Dragović, Schiemer, Suttner, Pehlivan, Leitgeb, Burgstaller, Harnik, Weimann. In Wien wird David Alaba einen der 23 auf der Bank erlaubten Herren ersetzen.

Der Unterschied zum Vorjahr manifestiert sich nicht so sehr im Personal (owbohl auch das mnittlerweile geschickter eingesetzt wird), sondern in Spielanlage und Plan.

Wo am Ende der Constantini-Ära (absurd, dass der in Innsbruck im Gespräch sein soll) schiere Ratlosigkeit herrschte wie sich eine seit Jahren erfolglose und fast ausschließlich mit jungen Talenten ausgestattete Mittelmacht wieder stabilisieren kann, brachten Ruttensteiner und dann Koller eine durchaus mit Qualität gesegnete Mannschaft dazu eine konkrete Philosophie (Pressing, schnelles Umschalten, vertikal organisierte Angriffe) zu verinnerlichen.
Wie das aktuell aussieht, haben wir zuletzt gegen Deutschland gesehen.

Gegen Kasachstan wird heute und am Dienstag die Schwierigkeit als besseres Team das Spiel gestalten zu müssen dazukommen, was die Ausgangslage nicht leichter macht.