Erstellt am: 10. 10. 2012 - 07:00 Uhr
Sage mir, wofür Du sitzt, und ich sage Dir, was Du liest
Drei Dinge hielten vergangene Woche die Welt in Österreich in Atem. Umfangreiche Gefängnisstrafen, Überschallgeschwindigkeitsbegehrlichkeiten und unübliche Vertraulichkeiten im politischen Kräftemessen.
Und während in der Gegenrichtung ein Österreicher den Aufstieg letztlich doch nicht geschafft hat, steht dem Höhenflug des berühmtesten Weizers der Welt wohl nichts mehr im Wege.
Denn wenn Mitt Romney noch einen Umweg geht und fest an einen Gott über sich glaubt, der alles besser weiß, ist in Österreich der ehemalige Garagenbesitzer Frank Stronach längst weiter und lässt neben sich niemanden mehr gelten. Höchstens unter sich, und markiert dabei sein Revier mit einem fröhlichen Du allerseits. Er saß im Fernseher „Im Zentrum“ wie ein unbeirrter Patriarch, dem sich die Kinder, die sich von seinem Regiment unterschiedlich gut erholt haben, nicht zu sagen trauen, dass der Arzt diagnostiziert, dass es vermutlich nicht mehr besser wird. So hält man Hof. Dass er sich kurz darauf täuschte und zu Maischberger auf einen Höflichkeitsbesuch vorbeischaute, vermutlich weil er die Maischberger mit dem Maischbergersupernackt verwechselt und sich gedacht hatte, dem seine Haberer haben ich doch alle auf meiner Payroll, das kann passieren, aber gewählt wird ja in Österreich. Wenn er eine Woche später zu Gast gewesen wäre, da war schon Aberglaubensfasching, da wäre er nicht so aufgefallen.
gemeinfrei
Sein alter Duzfreund Bert von den EXPERTEN ist jedenfalls wieder versöhnt, nachdem er es seinem Spezi Frank lange übelgenommen hatte, dass der sein Geld im Alter nicht für Hostessen und Spitzengastronomie mit ihm gemeinsam verpulvern möchte, sondern sich in Österreich als innenpolitischer Heiland wichtig machen will.
Hoimar und Rudolf haben indessen einen Retroschub. Lange in Vergessenheit geraten erlebt ein politischer Wegbegleiter der 70er und 80er Jahre, nämlich das Knastabo, ein Revival. Meistens waren es zwar interessante Zeitschriften, die man spenden konnte, aber die Abo-Prämien waren nicht sehr attraktiv.
Heute, im Jahre 2012, in Österreich ist alles anders. Plötzlich gibt es, beginnend in Kärnten, jede Menge Delinquenten, die Luxus gewöhnt sind. D.h. wenn man denen ein Knast-Abo spendiert, dann kann man sich auf exquisite Abo-Prämien freuen.
Das lassen sich DIE EXPERTEN natürlich nicht entgehen.
Hören Sie Martin Puntigam, Hosea Ratschiller und Lukas Tagwerker mit verstellten Stimmen, exklusiv für FM4.