Erstellt am: 11. 10. 2012 - 17:25 Uhr
Something for the Weekend
Freitag
Nicht immer nur Bass Drum, bitte! Da wird man ja krank davon, das ist keine Musik. Wer wissen möchte, was ein großes "E" vor Musik bedeuten könnte, soll ab heute für drei Tage zum superen Kontraste Festival nach Krems fahren. Konzerte, Performances, Installationen, Lectures, wie immer stark programmiert und überhaupt nicht miefig.
Falls doch Raven:
Heute ist ja zunächst einmal das doch sehr dick gebuchte Electronic Beats Festival in der Wiener Arena. Mit u. a. HVOB, Altmeister Squarepusher mit immer noch fast neuem Album und sehr leuchtender Licht-Show und den wie geschmolzene Butter fließenden Beats des schottischen Produzenten Hudson Mohawke. Das Highlight und der große Magnet ist aber vermutlich Zauberknabe James Blake. Wer zum Beipiel versäumt hat, wie schön das war, letztens beim Donaufestival, kann das heute nachholen. Aber nur vielleicht, denn die ganze Angelegenheit ist natürlich längst schon ausverkauft. Wenn man also nicht früh genug dran war, muss man eventuell den kleinkriminellen Energien freien Lauf lassen, unliebsame Netzwerke anzapfen oder in bitterer Hoffnung vor der Arena herumstehen. Könnte sich auszahlen.

Jame s Blake
In der Pratersauna ist Christian Burkhardt am Werk. Wie die Pratersauna jetzt nach Umbau so aussieht und klingt, wird man ohnehin sehr bald herausfinden wollen, der deutsche Produzent der leibhaftig an den Geräten in Erscheinung treten wird, ist nicht der allerschlechteste Anlass dafür: Vor kurzem erst hat Burkhardt ein sehr schönes Tech-House-Album veröffentlicht, das den Namen "Offenbach" trägt und so vermutlich - immerhin zum Teil - einem der besten und bezauberndsten House-Clubs im deutschen Sprachraum huldigt: Dem Robert Johnson in, ja, Offenbach.
In der Grellen Forelle ist das kanadische Duo Art Department zu Gast, von dem man annehmen könnte, dass es mittlerweile schon einen Wohnsitz in Wien hat, so oft bekommt man es zu hören in letzter Zeit. Ist aber immer gut.
Ein bisschen kleinere, aber überhaupt gar nicht schlechtere Fische braten die guten Leute von Everybody's Darling, nämlich im Club U am Karlsplatz: Die Hausherren Rob Campari und Manuel Dolp servieren gemeinsam mit dem guten Gast Trickster bei freiem Eintritt diverseste Disco-Spielarten und House.
Im Cafe Leopold dreht DJ DSL die Platten.
Im Niesenberger in Graz bedient Dominik Eulberg die Abspielgeräte. Guter Mann, der vor allem für seine Produktionen für das richtig tolle Kölner Label Traum bekannt ist und eine viel dokumentierte Vorliebe für Fische, Schmetterlinge und sonstiges Getier als Inspirationsspender für seine Platten pflegt. Eine von von Eulbergs 12"s nennt sich aber zum Beispiel auch "Gasthof "Zum Satten Bass"". Das klingt doch schon einmal so richtig.
Man muss sich dazu die Karlskirche vorstellen
Samstag
Schnell noch einmal Open-Air, bevor die Zehen abfrieren? Sehr empfohlen sei eine Veranstaltung, die am Samstag vor bzw. direkt auf der Karlskirche stattfinden wird. Ausnahmsweise an dieser Stelle ein offizielles Zitat, weil die Vorstellungskraft angesichts technischer Errungenschaften ein bisschen versagt: "Auf einer virtuellen Reise von der Vergangenheit in die Zukunft verwandelt der international erfolgreiche Videokünstler Markos Aristides Kern zum Sound des DJ-Teams Makossa & Megablast die Kirche am Karlsplatz. Die spektakuläre Live-3D-Projektion verspricht ein audio-visuelles Erlebnis, das Technikfans und Kulturliebhaber gleichermaßen begeistern wird." Das klingt doch schon einmal sehr gut und sieht auch gut aus - wenn man als Teaser weiter oben das Beispiel aus Hamburg betrachtet. Start 20 Uhr 30, Eintritt ist frei.
Die Praterei hat sich mit Red Rack'Em und dem jungen Gerry Read zwei heiße Produzenten aus London in die Pratersauna geladen.
A Life, A Song, A Cigarette präsentieren im rhiz ihr neues Abum "Tideland". Und zwar in der Form, dass Der Nino aus Wien Stücke der Platte covert und die Band selbst das DJ-Team gibt.
Vielleicht will man die Menschen vom Wiener Label Luv Shack Records in der BarItalia auf der Mariahilfer Straße besuchen? Erstens ist die Musik, die die Herren auflegen, gut, und nachher kann man sich zudem dann wieder ein bisschen im Geiste gönnerhaft selbst zuprosten und sich vorstellen, dass man jetzt wieder einmal wo gewesen ist, wo nicht sowieso immer alle und überhaupt dauernd die ewiggleichen Partypeoples abhotten. Man hat ja sonst keinen Distinktionsgewinn mehr.