Erstellt am: 7. 10. 2012 - 17:32 Uhr

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"Borderlands 2" vereint Western mit Science Fiction, Rollenspiel mit Shooter und Waffenfetisch mit Slapstick.

Es gibt ja Tage, an denen man so gar keine Lust auf ruhige Momente und subtile Unterhaltung hat. Manchmal ist ein dämlicher Actionfilm genauso entspannend wie ein kitschiger Beziehungsroman. Wer es interaktiv haben möchte, kann natürlich auch bei Videospielen auf einen großen Fundus an wenig dezenten Titeln zurückgreifen. Eines dieser Hau-Drauf-Spiele ist vor kurzem erschienen: "Borderlands 2".

Fetter Dubstep, große Waffen, riesige Monster - alles hier ist so richtig schön badass. "Borderlands 2" ist das perfekte Gericht für den männlichen Teenager und seine Spielkonsole - und damit gleichzeitig der natürliche Feind jedes Erziehungsberechtigten.

Ja, dieses Spiel ist heftig pubertär - und doch ist "Borderlands 2" erst ab 18 freigegeben. Darüber hinaus ist alles in dem Spiel so überzeichnet und fernab jeder Ähnlichkeit aus der physischen Welt, dass man sich eigentlich keine Sorgen machen muss. Wir spielen eine bzw. einen von insgesamt vier verschiedenen Söldner/innen und müssen einen Fiesling namens Handsome Jack erledigen, der meist gut geschützt in seinem Raumschiff über uns thront. Man merkt schon: "Borderlands 2" ist eine kuriose Mischung aus Western und Science Fiction.

Gearbox Software / 2K Games

Die ganze Welt sieht aus wie ein interaktiver 3D-Comic, der ebenso blutig wie voller Slapstick-Humor ist. "Borderlands 2" ist ein Hybrid aus First-Person-Shooter und Rollenspiel. Das heißt, es gibt zwar ständig Feuergefechte, ebenso wichtig ist aber das Suchen, Kaufen, Verkaufen und Tauschen von vielen, vielen Waffen und Gegenständen wie etwa Schilde oder Granaten.

Wer neben den Aufgaben des narrativen Haupstrangs auch viele Nebenmissionen erledigt, bekommt bessere Ausrüstung, tolle Fähigkeiten und mehr Erfahrungspunkte - was in der ungemütlichen Welt von Pandora immer von Vorteil ist. Wer alleine nicht klar kommt, kann seine Feuerkraft mit drei weiteren Mitspieler/innen verstärken. Die gerne beworbenen, quasi unendlich vielen Waffen entspringen übrigens der Tatsache, dass alle Gegenstände im Spiel (und deren Werte) prozedural generiert, also quasi zufällig errechnet werden.

So einfältig "Borderlands 2" anfangs anmutet, so überzeugt es schon nach kurzer Zeit mit seiner hohen Produktionsqualität und einem reichhaltigen Spielerlebnis. Das Game ist wie aus einem Guss gemacht: der Grafikstil ist außergewöhnlich, die Welten sind riesig, die Kämpfe abwechslungsreich und die Rollenspielelemente sorgen fürs Verschnaufen zwischendurch. Der explizite Humor und das Waffenspektakel sind zwar gewöhnungsbedürftig, wirklich dumm oder fragwürdig wird es aber nie.