Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Islands. Islands are forever."

Susi Ondrušová

Preview / Review

2. 10. 2012 - 17:48

Islands. Islands are forever.

Die kanadische Band bei einer FM4 Acoustic Session.

Yep. Islandsareforever heißt nicht nur die Webseite der kanadischen Formation rund um Nick Thorburn (ehemals Nick Diamond) sondern so kann man auch die Ohrwurm-Kreditwürdigkeit der Band umschreiben.

islands

ondrusova

Wahrscheinlich die schönste Pose, die der FM4-Aufzug je gesehen hat!

Die Band, die 2004 aus der Asche der Unicorns entstanden ist, hat ein konstantes Bandmitglied nämlich Nick Thorburn. Jedes, der mittlerweile vier Alben der Islands versammelt ein unterschiedliches Bandlineup. Die Streicher sind zum Beispiel weg. Beim gestrigen Konzert in der Szene Wien waren die Islands in der klassischen guit-bass-drums-keyb-Besetzung zu sehen. Eine Band ist Alchemie meint Thorburn dazu. Er ist das Hauptelement und um seine Texte und Musik entwickelt sich die Band weiter. Durch Umarmungen, durch Reibungen. Change is good. Und hier nochmal die Erinnerung: Einmal Islands, immer Islands.

Jedenfalls für mich, seit dem 2006 erschienenem Debüt "Return To The Sea". Diesem Wunderpop-Album, das so gut wie alles versammelt, was man 2006 hören wollte: nämlich alles und das auf einmal. Gitarren für den Catwalk im Zementgarten, Polyrhythmen für den Ausflug zum nächstgelegenen Wasserbecken, Gesangsmelodien für das Entgleisen unterm Regenbogen. Gar ein Rap damit man sich nicht so blass fühlt? "Dont Call me Whitney, Bobby", "Swans (Life After Death)" oder das unglaubliche "Where There´s A Will, There´s A Wishbone" sind nur drei der besten Songs auf dem Debüt voller sehr guter Songs.

Auch gut zum Auschecken:
Nick Thorburn hat letztes Jahr das Seitenprojekt “Mister Heavenly” (u.a. mit Joe Plummer von Modest Mouse oder Michael Cera von Kinoleinwand) gestartet. Als grosser El-P-Fan und -Freund hat Thorburn auch auf El-P´s neuer Platte "Cancer For Cure" mitgesungen. Zukünftige Kollaborationen mit El-P nicht ausgeschlossen, denn "a good hiphop production is at the forefront of pop music!"

islands konzert

ondrusova

Leuchtende Kabel beim Islands Konzert in der Szene Wien.

Über seinen Zugang beim Musikmachen hat Nick Thorburn heute beim FM4 Interview gemeint: "There´s two approaches to making records: there´s the model where you zoom in on just like the leave of the tree and you spend your whole career studying the intricate detail of the leave. Or you can check out other elements of the tree. Maybe there are ants coming out of a hole. Maybe there´s a weird bark that is falling off. I like the idea of just exploring as much as I´m capable of doing as opposed to just testing perfecting that one sound."

islands

ondrusova

Herbst ist einmal im Jahr. Islands are forever.

Auf dem vierten Album „A Sleep & A Forgetting“, das heuer am Valentinstag auf Anti Records erschienen ist, lehnt sich die Band gesammelt am Klavier an. Ein Album über das Verlassenwerden und dessen emotionale Konsequenzen im Gewand von Fifties und Sixties Pop. Man wünscht sich statt einem portablen Musikabspielgerät eine Jukebox und ein paar amerikanische Dollar mit denen man das Ding die ganze Nacht durchfüttern kann. F6, dahinter versteckt sich doch so ein Hit wie "This Is Not A Song" oder auf B9 "No Crying"?! Nicht? Doch!

Die Ausschlachtung persönlicher Emotionen auf Albumlänge war für den Songschreiber Thorburn eine Herausforderung aber vor allem eine Notwendigkeit: "In the past I’d spend a lot of time couching my feelings in certain metaphors and just distancing myself from what I was really feeling. So lot of the songs on this record are at times very literal. What I´m saying is exactly what I´m feeling and that was a challenge because I don’t want to give myself away too much. It feels very vulnerable but I had to do it and it did help me to recover from the devastation of this long term separation."

Heute Vormittag haben die Islands eine FM4 Acoustic Session eingespielt. Verkühlung und Übernachtigkeit hat sie nicht daran gehindert ihren Song "Lonely Love" aufzunehmen. Für uns alle. Da bleibt doch nur mehr play-drücken und "Danke" denken und beim nächsten Österreich-Gastspiel auch laut sagen. Nick freut sich auf euch.